Der Rheinfall – eines der beeindruckendsten Naturwunder Europas, ein Magnet für Hunderttausende von Besuchern jährlich. Doch während der Wasserfall unaufhaltsam strömt, bleibt Neuhausen am Rheinfall in seiner Entwicklung oft zurückhaltend. Die Frage ist: Sind der Kanton und Neuhausen bereit, diese Chance endlich zu packen?
Wenig Wertschöpfung
Seit Jahrzehnten wird darüber gesprochen, wie das Potenzial des grössten Wasserfalls Europas besser genutzt werden könnte. Millionen von Besuchern reisen an, fotografieren den Rheinfall – und fahren weiter. Für Neuhausen bleibt oft wenig Wertschöpfung zurück. Während andere Tourismusregionen wirtschaftlich profitieren, bleibt hier vieles Stückwerk. Einzelne Leuchtturmprojekte wie die Aufwertung des SIG-Areals, Smilestones, das Rhyfall Village oder innovative Erlebnisangebote sind wichtige Schritte. Doch diese dürfen nicht isoliert betrachtet werden – sie müssen in eine übergeordnete Strategie eingebunden werden, die den gesamten Ort als attraktives Tourismusziel stärkt und verbindet.
Viele Diskussionen
Der Rheinfall wurde 2011 im Baurecht von Neuhausen an den Kanton «vermacht». Doch was ist aus diesem Geschäft entstanden? Wer trägt endlich die Verantwortung für die Entwicklung? Denn die Machenschaften am Rheinfall haben sich in den letzten Jahren stark in Grenzen gehalten. Die Politik diskutiert viel, doch konkrete Fortschritte sind selten. Die Frage drängt sich auf: Muss der Rheinfall an private Investoren verkauft werden, um endlich sein volles Potenzial auszuschöpfen?
Strategie oder Tabubruch?
Eine Privatisierung wäre womöglich ein Tabubruch, aber sie würde wohl eines garantieren: eine klare Strategie mit professionellem Management. Private Investoren könnten in hochwertige Infrastruktur, ein besseres Besuchererlebnis und eine stärkere Vermarktung investieren. Natürlich müsste dabei sichergestellt werden, dass die Natur und der freie Zugang erhalten bleiben, und der Kanton sowie die Gemeinde müssten hinsichtlich der Erschliessung zwischen Rheinfall und dem Dorfkern weiter aktiv bleiben. Doch ohne mutige Veränderungen wird Neuhausen weiterhin zusehen, wie Hunderttausende von Touristen durchreisen, ohne im Ort Geld auszugeben.
Chance endlich nutzen
Die eigentliche Frage ist: Sind der Kanton und Neuhausen bereit, aktiv zu gestalten, oder bleibt es bei halbherzigen Schritten? Es braucht endlich eine Vision, die den Rheinfall nicht nur als Naturattraktion sieht, sondern als wirtschaftliche Chance für den gesamten Ort. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen andere Wege geprüft werden.