Der Gaschurna Hof in Sertig Davos liegt rund 15 Autominuten von Davos entfernt, auf stolzen 1800 Meter über dem Meeresspiegel. Petra und Patrick Adank bewirtschaften ihn zusammen mit ihren beiden Söhnen Mario und Nando. Wer den steilen, kurvigen Weg hinauf in diese abgelegene Gegend wagt, wird mit einem atemberaubenden Bergpanorama belohnt. Doch das Leben hoch oben ist nicht immer nur einfach. Manchmal im Winter können die Adanks von den Naturgewalten eingeschneit sein. Dann hoffen sie, dass kein Notfall ansteht, da die Strassen gesperrt sind. Dies bereitet besonders Petra Mühe. Patrick kennt das Gefühl aus seiner Kindheit: «Früher war es nicht nur ein Tag, an dem wir eingeschneit waren, sondern manchmal eine ganze Woche. Das hiess Schulfrei – und das war bei uns Kindern immer ein Highlight», erzählt er mit einem Schmunzeln.
Die Hochlandrinder: Patricks Leidenschaft
Der Gaschurna Hof ist ein vielseitiger Betrieb. Einer der Hauptzweige ist Patricks Leidenschaft, die Hochlandrinder. Schon lange träumte er von diesen besonderen Tieren: «Sie gefallen mir einfach, und dass sie so umgänglich und freundlich sind, passt perfekt zu unserem Betrieb.» Einen Stier halten sie auf dem Hof nicht. Bis vor zwei Jahren lieh Patrick immer wieder einen aus, um die Kühe zu besamen. Doch die Haltung der kräftigen Stiere war nicht immer einfach: «Manchmal flüchtete die Herde vor ihm, und niemand durfte ihm zu nahekommen. Die Stiere sind schwer einzuschätzen», erklärt Patrick. Deshalb entschieden sie sich für die künstliche Besamung, was seither sehr gut funktioniert.
Züchterische Vielfalt
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Hofes ist der Aufzuchtbetrieb. Andere Landwirte bringen ihre Rinder zu den Adanks. Dort werden sie besamt und dürfen im Sommer auf die Alp. Kurz vor der Geburt kehren sie wieder zu ihren Besitzern zurück. Auch diese zusätzliche Tätigkeit bringt viel Arbeit und Verantwortung mit sich, aber sie trägt zur Diversifizierung des Betriebs bei. Patricks Eltern führten den Hof ursprünglich als Milchbetrieb. Als Petra und Patrick den Hof übernahmen, stellten sie schnell auf die Haltung von Rindern und Pferden um. «Es war gefühlsmässig ein grosser Kraftakt», erinnert sich Petra. Doch eine Holstein Kuh durfte bleiben – Petras Lieblingskuh, die heute ein Gnadenbrot-Dasein führt: «Wir sind jedes Jahr froh, dass sie den jungen Tieren zeigt, wie der Weg auf die Alp geht und wie sie sich verhalten sollen», erzählt Petra mit einem Lächeln. Die zottelige Herde Hochlandrinder kam vor vier Jahren zu den Aufzuchtrindern dazu.