«Wenn ich die Musik von damals höre, kommen alle Erinnerungen hoch», erzählt Daniel Hayoz, DJ und einer der Gründer des ehemaligen «Borsalino» in Neuhausen. In den 80ern zog die Diskothek jedes Wochenende bis zu 500 Jugendliche an. Am Samstagabend oder Sonntagmittag kamen sie zur Italo-Disco, zu Modeschauen oder Bodybuilder-Shows. «Die Stimmung war immer friedlich», sagt Hayoz. «Wir kamen in Espadrilles, farbigen Shirts und Rüeblijeans.» Es ging am Wochenende nur darum, eine gute Zeit zu haben, die Musik zu geniessen, zu tanzen und sich zu treffen. «Schlägereien hat es nie gegeben.» Alkohol gab es auch nicht. Dafür waren die Softdrinks fast umsonst: «Der Eintritt betrug 3.50 Franken, ein Getränk war inklusive.»
«Die Party soll eine Art Klassentreffen sein»
Doch nach anderthalb Jahren war bereits wieder Schluss mit dem «Borsalino». Nicht etwa wegen mangelnder Nachfrage, sondern wegen verärgerten Quartieranwohnern, die sich über Lärmbelästigung beschwerten. «Damit ging eine riesige Gemeinschaft verloren», so Hayoz.
Umso mehr freut er sich jetzt – 40 Jahre später – auf ein Revival. Am 7. März findet im Klub 8 eine Party auf «Borsalino»-Art statt. Die ehemaligen Organisatoren und DJs Daniel Hayoz, Stefan Balduzzi, Toni Filomeno, Marcel Dezsö und Massimo Furlan hoffen, altbekannte Gesichter wiederzusehen. «Die Party soll eine Art Klassentreffen sein, um die Leute von früher wieder zu sehen und wie damals gemeinsam zu feiern», sagt Hayoz.
Auch wenn die Veranstaltung nostalgischen «Borsalino»-Fans einen langersehnten Abend wie in früheren Zeiten ermöglicht, sind laut den Organisatoren auch jüngere Partyfreunde herzlich eingeladen. «Sie sollen sich auf eine Zeitreise in die Achtziger begeben und erleben, wie ihre Eltern gefeiert haben.»
Für einen guten Zweck tanzen
Der Gesamterlös des Abends wird an das Lindli-Huus in Schaffhausen gespendet, eine Einrichtung für Menschen mit körperlichen Behinderungen. Den Veranstaltern ist wichtig, dass die Einnahmen an eine wohltätige Institution in der Region gegeben werden: «Wir machen das Revival nicht wegen dem Geld, sondern wegen den Leuten.»
Wer am kommenden Freitag mitfeiern möchte, sollte sich mit den Tickets beeilen, denn die meisten wurden bereits verkauft. «Wir rechnen aktuell mit ungefähr 300 Gästen», freut sich Hayoz. So viel positives Feedback, bevor die Party überhaupt begonnen hat, hätten die fünf Organisatoren nicht erwartet. Sie seien gespannt, wie sich die Gäste verändert haben und ob sie die ehemaligen Stammkunden überhaupt noch wiedererkennen. «Der eine oder andere wird bestimmt schon Enkelkinder haben», lacht Hayoz.