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Freizeit
26.02.2025

Pauken und Kostüme

Die Bohème Musig Olten begeisterte beim grossen Fasnachtsumzug vergangenes Wochenende mit ihren kunstvollen Masken, die an den mexikanischen Día de los Muertos (Tag der Toten) erinnerten.
Die Bohème Musig Olten begeisterte beim grossen Fasnachtsumzug vergangenes Wochenende mit ihren kunstvollen Masken, die an den mexikanischen Día de los Muertos (Tag der Toten) erinnerten. Bild: Patrick Baljak
Wenn Schaffhausen Fasnacht feiert, pulsiert das Stadtleben. Es ist dieser eine Moment im Jahr, in dem die engen Gassen widerhallen – von der scheppernden Musik der Guggen, wildem Gelächter und dem Echo jahrhundertealter Traditionen.

«Schaffhausen braucht Momente, in denen sie lebt», sagte Roland Bosshard, Vorstandsmitglied der FaKoS. Und genau das war an diesem Wochenende zu spüren. Schon am Freitag strömten die ersten Guggen durch die Stadt – ein lautstarkes Versprechen auf das, was noch kommen sollte. Die Stadt war bereit, sich drei Tage lang in einen Ausnahmezustand zu versetzen. Sven Tresch, Präsident der FaKoS und eine der treibenden Kräfte hinter der Schaffhauser Fasnacht, sprach von einer positiven Entwicklung: «Es zeigt sich, dass die Stadt Jahr für Jahr dazulernt und wächst – eine Notwendigkeit, um dem Schwund an Beteiligung entgegenzuwirken.»

Der grosse Höhepunkt

Der Fasnachtssonntag, das eigentliche Herzstück des Festes, begann mit einem Paukenschlag. Punkt 10 Uhr fanden sich die Zünfte, Guggen und Fasnachtsgesellschaften zum traditionellen Zunftsmeisterempfang ein. Dort wurden in feierlichem Rahmen Bsetzi und Chnorz vergeben – eine Schaffhauser Spezialität, die zwischen Lob und Spott eine feine Linie zieht. Doch das Highlight folgte um 14.14 Uhr mit dem grossen Umzug – einem Spektakel, das sich wie ein bunter, lärmender Lindwurm durch die Altstadt schlängelte. Mehr als 40 Gruppen, Guggen und Narrenzünfte aus Basel, Glarus, Schwyz sowie Deutschland brachten Schaffhausen zum Beben. Ein Meer aus Konfetti wirbelte durch die Luft, begleitet von Trommeln, Trompeten und Pauken. In den engen Gassen der Altstadt hallte die Musik besonders eindrucksvoll wider – eine Akustik, die die Schaffhauser Fasnacht von vielen anderen unterscheidet.

 

Der Blick nach vorne

Kaum ist die Fasnacht Geschichte, beginnen bereits die Pläne für 2026. «Die nächste Ausgabe ist schon in Planung», so Sven Tresch. Und er hofft, dass sowohl Detailhändler als auch Gastronomen noch stärker mitziehen – für mehr Schaufensterdekorationen und mehr Beizenfasnacht. Und nachdem der letzte Trommelwirbel verklungen, das letzte Konfetti zusammengefegt und die letzte Maske abgelegt ist, bleibt eine Gewissheit: Diese Stadt kann Fasnacht. Und sie braucht sie.

  • Hat die Frauen-Gugge aus Basel, kostümiert als Detektive, gefunden, wonach sie suchte? Oder bleibt ihr Fall weiterhin ungelöst? Bild: Patrick Baljak
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  • Auch die Kleinsten machten am Umzug mit und unterstützen die Gruppen tatkräftig. Bild: Patrick Baljak
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  • Teamwork: Die Mechaniker haben den Radwechsel durchgeführt, während die Fahnenschwenkerinnen auf das «Go» warteten. Bild: Patrick Baljak
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  • Kunstvoll «verwandelte» sich ein Wagen in einen Drachen, der sich durch die Altstadt schlängelte. Bild: Patrick Baljak
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  • Direkt aus der Hölle: Mit Schwefel, teuflischem Lachen und fletschenden Zähnen verbreiteten diese Ungeheuer Angst und Schrecken in der Schaffhauser Altstadt. Bild: Patrick Baljak
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  • Die Spekis (GM Spectaculus Flaachtal) aus dem Zürcher Weinland sorgten mit ihrer lautstarken Musik und ihren bunten Kostümen für ausgelassene Stimmung und beste Unterhaltung. Bild: Patrick Baljak
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  • Süssigkeiten gehören zum Umzug dazu, ebenso wie das Erschrecken der Zuschauenden. Bild: Patrick Baljak
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  • Ein imposanter Kampfpanzer zog durch die Gassen und entfachte ein Konfettigewitter. Bild: Patrick Baljak
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  • Einmal kurz nicht hingesehen – und schon griff eine geheimnisvolle Gestalt aus dem Nichts zu und legte ihr Opfer in einen Sumpf aus Konfetti. Bild: Patrick Baljak
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  • Zwei düstere Sensegestalten zogen ein altes Pergament hervor und es schien so, als würden sie ihre nächsten Todgeweihten akribisch heraussuchen. Bild: Patrick Baljak
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Patrick Baljak, Schaffhausen24