Das Projekt vereint zahlreiche Akteure. Zu den zentralen Beteiligten gehören die Landwirte Rafael Brütsch, Hans Keller, Barbara und Marco Herrmann, Priska und Ruedi Widtmann, Andreas Leu, Ilmarin Pesenti und Matthias Frei. Die Stadt Schaffhausen, vertreten durch Anna Neycken und Dominik Hofer (Grün SH), fungiert als Trägerin, unterstützt vom Naturschutzamt (vertreten durch Martin Bolliger), dem Kantonsforst- und Landwirtschaftsamt, Bioforum (Bernhard Egli) sowie der Naturschutzorganisation Turdus unter Leitung von Martin Roost. Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: durch die Schaffung und Pflege von ökologischen Strukturen Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf eine gute Mischung von Kulturland und ökologisch wertvollen Strukturen gelegt. Über 20 Prozent der Fläche wird gezielt für die Natur gestaltet.
«Früher war man sehr darauf bedacht, geographisch zu vernetzen», erklärt Rafael Brütsch, einer der Landwirte. «Man plante, wie bei einer Wildüberführung über eine Autobahn, Verbindungen für Tiere. Heute verstehen wir das als flexibles Netz, bei dem viele kleine, aber wertvolle Lebensräume miteinander verbunden sind.»
Der Erfolg des Projekts: Neuntöter
Eine der bekanntesten Erfolgsgeschichten des Projekts ist die Rückkehr des Neuntöters. Anfangs war dieser bedrohte Zugvogel, der stachelige Hecken für seine Brut und Jagd benötigt, im Gebiet nicht anwesend. Heute leben hier 24 Brutpaare – eine sehr grosse Population für die Schweiz. Auch andere Arten wie die Heidelerche und die seltene Essigrose haben dank der neu geschaffenen Strukturen einen Platz gefunden oder wurden erhalten.
«Der Erfolg des Neuntöters zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagt Martin Roost von der Naturschutzorganisation Turdus. «Diese Vögel sind Spezialisten und brauchen perfekte Bedingungen. Dass sie hier eine so grosse Population bilden konnten, ist aussergewöhnlich.»
Darüber hinaus wurden weitere Arten gefördert: Die Feldlerche singt wieder regelmässig, und erstmals seit langer Zeit wurde die Heidelerche gesichtet. «Die Heidelerche hat zwar noch nicht gebrütet, aber ihre Anwesenheit zeigt, dass die Strukturen stimmen», erklärt Martin Roost.