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Politik
09.02.2025
11.02.2025 11:50 Uhr

PS-starke Boliden können aufheulen

Wer einen Benziner mit viel Power unter der Haube fährt, muss in Zukunft nicht tiefer in die Tasche greifen.
Wer einen Benziner mit viel Power unter der Haube fährt, muss in Zukunft nicht tiefer in die Tasche greifen. Bild: Pixabay
Hier alle Resultate zum Wahlsonntag, 9. Februar.

Ob AMG, Brabus, Mansory oder ABT – Autolenkerinnen und -Lenker von Autos mit ordentlich Wumms unter der Kühlerhaube, können aufatmen. Die «Änderung des Gesetzes über die Strassenverkehrssteuern» hat der Kanton Schaffhausen mit 60 Prozent abgelehnt. Ebenfalls richtig an den Kragen ging es der «Umweltverantwortungsinitiative». Nicht ein einziger Kanton stimmte mit Ja. Dafür wurde erwartungsgemäss die Sanierung und Umnutzung des früheren «Froebelschen Kindergartens» an der Grabenstrasse in der Stadt Schaffhausen angenommen. 

In verschiedenen Gemeinden in Schaffhausen und den angrenzenden Kantonen gab es von der «Gesamterneuerungswahl der Primarschulbehörde» bis zur «Ersatzwahl für ein Mitglied der Geschäftsprüfungskommission» diverse Vergaben von Sitzen in Gremien und Parlamenten.

Keine Anpassungen gewünscht

Mit 22 484 Nein- und 9044 Ja-Stimmen, bei einer Stimmbeteiligung von 62,18 Prozent, haben die Stimmberechtigten mit sichtlich Power die «Änderung des Gesetzes über die Strassenverkehrssteuern» überfahren. Nicht einmal die eher links ausgerichteten Stadt-Schaffhauser konnten, am sich schnell abzeichnenden Ausgang, etwas ändern. Sie zementierte das Resultat mit 6863 Gegen- und 6117-Fürstimmen. 

Die höchste Stimmbeteiligung, mit 73,84 Prozent, war in Buchberg, und die tiefste, mit 54,46 Prozent, in Neuhausen, zu finden. Das knappste Resultat: In Buchberg wurde es mit 224 zu 252 Stimmen abgelehnt.

Ein Ja hätte, gemäss der Schaffhauser Regierung, den E-Autos einen zusätlichen Schub verliehen. Dies ist eine Schlappe für Daniel Stauffer (FDP), welcher die Gesetzesrevision ursprünglich angestossen hat. Vergangene Woche veröffentlichte der «Bock», mit Blick auf die Wahlen, einen passenden Artikel dazu, worin der Politiker ebenfalls zu Wort kam.

Anliegen Jugendlicher estimieren

Die Stimmbevölkerung der Stadt Schaffhausen steht klar hinter der Sanierung und Umnutzung des früheren «Froebelschen Kindergartens» an der Grabenstrasse zu einem Kinder- und Jugendtreff im Stadtzentrum. Dies zeigten die Wahlberechtigten an der Urne. 10 024 (74,9 Prozent) stimmten dafür und nur 3182 (24,1 Prozent) dagegen. Die Stimmbeteiligung lag bei ansehnlichen 62,8 Prozent. Im Parlament selbst waren höchstens die hohen Kosten ein Punkt, der für ein ein Nein sprach. Der nächste Schritt des 3,6 Millionen teuren Projekts ist die Ausarbeitung der Sanierungsplanung. Für den Umbau werde das Gebäude voraussichtlich neun Monate nicht betretbar sein. Aus diesem Grund, habe die Suche für eine Alternative bereits begonnen.

Gewitter für die Umweltinitiative

Grosse Entäuschung bei den «Jungen Grünen» und Jubel etwa beim Schaffhauser Ständerat Hannes Germann (SVP) und Bundesrat Albert Rösti (SVP). Bereits vor längerer Zeit habe er, Rösti, vor einer gewissen Sättigung der Fortschritte bei der Energiewende gewarnt. Die Abstimmung scheiterte nicht nur am Ständemehr. Die Initiative konnte auch die Bevölkerung im Lande nicht für sich gewinnen. Der Nein-Anteil der «Umweltverantwortungsinitiative» lag bei 69,84 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei gerade einmal 37.94 Prozent. Im Kanton Schaffhausen legten 22 484 (71,31 Prozent) der Wählerinnen und Wähler ein Nein und 9044 (28,69 Prozent) ein Ja in die Urne. Hier lag die Stimmbeteiligung bei 62,18 Prozent.

Neues Jahr, neue Wahlen

Im zweiten Wahlgang wurde in Neuhausen, ohne Gegenkandidatur, Alexandera Fetz (SP) mit 998 von 1125 gültigen Stimmen zur neuen Schulpräsidentin gewählt.

Das neuste Mitglied der Schulpflege Schule Stammheim heisst Iris Wepfer. Die parteilose überwand das absolute Mehr von 403 mit 565 Stimmen.

Die Dachsemer haben weitere Abklärungen zur Bildung einer Einheitsgemeinde mit 330 Ja- und 339 Nein-Stimmen knapp abgelehnt.

In Thalheim an der Thur stand eine Ersatzwahl für den Gemeinderat an. Den Sitz eroberte sich Roberto Gaetano mit 178 Stimmen, wobei das absolute Mehr bei 170 lag.

Andelfingen erhielt mit Marianne Schaub-Hristic (FDP) eine neue Gemeinderätin. Sie entschied die Ersatzwahl mit 695 Stimmen, bei einem absoluten Mehr von 599 Stimmen, für sich.

«Ich bin selbst total überwältigt und kann meine Emotionen noch gar nicht einordnen.»
Gabriella Coronelli (SVP), neue Gemeinderätin von Thayngen

Auch die Hüntwanger haben gewählt: Mit 161 Stimmen, bei einem absoluten Mehr von 110 Stimmen, schenkten sie Markus Pfister (SVP) ihr Vertrauen als neuer Gemeinderat.

Roger Metzger (Die Mitte) erhielt bei der Ersatzwahl den vakanten Sitz im Eschenzer Gemeinderat. 323 Stimmen entfielen auf ihn. Das absolute Mehr lag bei 54 Stimmen.

Im thurgauischen Steckborn nahm vergangenen Sommer der Stadtpräsident Roland Toleti den Hut. Bei der Ersatzwahl setzte sich niemand durch. Am 30. März müssen die vier Kandidierenden nochmals antreten.

Monika Schümperli liess sich als einzige für die Ersatzwahl als Stimmenzählerin in Lohn aufstellen. Sie wurde mit 281 Stimmen, bei einem Mehr von 149, ins Amt gewählt.

Erneut fand der Wahlgang, für den fünften Sitz im Gemeinderat von Dörflingen, ohne Kandidierende statt. Dennoch erhielten etwa Reto Wolf 53 und Lukas Mettler 31 Stimmen. Der zweite Wahlgang findet am 9. März statt.

Das Präsidium der Primarschulbehörde Wagenhausen-Kaltenbach, Thurgau, hat Carol Lang-Ruetsch in dritter Amtsperiode inne. Sie wurde mit 314 Stimmen bestätigt. Sandra Styner aus Wagenhausen (306 Stimmen, bisher), Andres Röthlisberger aus Wagenhausen (308 Stimmen, bisher), Simone Brütsch aus Kaltenbach (298 Stimmen, bisher) und Franziska Stöckli aus Wagenhausen (neu, 312 Stimmen) dürfen erneut, respektive neu, einen Sitz in der Primarschulbehörde einnehmen.

Am 10. Januar erfolgten die Gesamterneuerungswahlender der Rechnungsprüfungskommission. Es sind genau gleich viele Wahlvorschläge, wie Mandate zu vergeben sind, eingegangen. Ab 1. August werden deshalb folgende Personen in der Kommission sein: Ulrich Küng aus Etzwilen (bisher), Jürg Vetterli (1961) aus Rheinklingen (bisher), Karin Brunner aus Wagenhausen (bisher) und neu Stéphanie Homberger aus Wagenhausen.

Sie ist vergangenen September erneut in den Schleitheimer Gemeinderat gewählt worden – Karin Riederer. Bereits Ende Jahr gab sie ihren Rücktritt bekannt. Als Ersatz wählten nun die Wahlberechtigten mit 597 Stimmen (absolutes Mehr: 324 Stimmen) den SVPler Christian Stamm.

Der «Bock» und «Meetingpoint» gratulieren ihrer ehemaligen Redaktorin, Gabriella Coronelli (SVP), zum Wahlsig. Als einzige Kandidatin ging sie in Thayngen an den Start der Gemeinderatsersatzwahlen und erhielt 1039 Stimmen. Das absolute Mehr lag bei 670 Stimmen. Ein paar Worte zum Einzug in den Gemeinderat: «Ich bin selbst total überwältigt und kann meine Emotionen noch gar nicht einordnen», gibt die frisch gebackene Gemeinderätin gegenüber dem «Bock» zu Protokoll. «Nie hätte ich gedacht, dass das Ergebnis so klar ausfallen würde. Es übertrifft alle meine Erwartungen.» Die Verkündung des Wahlergebnisses nahm Coronelli mit ihrem Ehegatten direkt vor Ort auf der Gemeinde entgegen. «Das war ein unglaublich emotionaler Moment.» Nach den Gratulationen wurde bei Coronellis bis spät in den Abend tüchtig gefeiert.

Die Wilchinger Wahlberechtigten entschieden sich mit 503 Stimmen für Thomas Rüeger als Ersatzmitglied der Geschäftsprüfungskommission. Das absolute Mehr lag bei 262 Stimmen.

Die Gesamterneuerungswahlen der Volksschulgemeinde Region Diessenhofen brachten folgendes Resultat hervor: Hans Rudolf Stör ist auch in der Amtsperiode 2025 bis 2029 der Schulpräsident. Margaretha Schmid Ivankovic, Gabriela Brütsch, Daniel Leonhardt, Markus Bürg und Remo Zahn kompletieren die Schulbehörde.

In Steckborn, Thurgau, ist Cornelia Irene Komposch-Breuer als einzige Kandidatin zur Präsidentin der Primarschulbehörde mit 800 Stimmen gewählt worden. Nebst der Bisherigen Nicole Stark (750 Stimmen) wurden neu Nina Auf der Mauer (648 Stimmen), Heiner Neukomm (648 Stimmen) und Beatrix Ruch (621 Stimmen) gewählt. Das absolute Mehr lag in diesem Fall bei 392 Stimmen.

Sandro Zoller, Schaffhausen24