2024 wird in die Geschichte der Menschen mit Beeinträchtigung in der Schweiz eingehen und auch uns von der Behindertenkonferenz Schaffhausen (BKSH) in Erinnerung bleiben: Zwei Meilensteine auf dem Weg zur Teilhabe und Selbstbestimmung sind in diesem Jahr Wirklichkeit geworden. Einerseits wurden vom 15. Mai bis 15. Juni in einer beeindruckenden Leistung aller beteiligten Vereine und Organisationen zum ersten Mal die nationalen Aktionstage für Behindertenrechte durchgeführt. Unter dem Motto «Zukunft Inklusion» fanden schweizweit Anlässe statt, welche die Herausforderungen der verschiedenartigen Behinderungen ins Zentrum rückten. Diese vier Wochen ermöglichten Einblicke, schufen Verständnis und liessen Teilhabe wirklich werden. Im kleinen Kanton Schaffhausen fanden im Verhältnis zu seiner Grösse mit 60 Aktionen schweizweit die meisten Anlässe statt. Der «Bock» berichtete darüber. Zahlreiche Anlässe waren gut besucht und eröffneten vielen eine neue Perspektive. Gute Rückmeldungen bekamen wir bei Angeboten, die es möglich machten, versuchsweise in ein Leben im Rollstuhl oder mit eingeschränkten Sinnen zu schlüpfen. Hier konnte man am eigenen Leib spüren, welche Schwierigkeiten einen erwarten, wenn ein Sinn fehlt. So funktioniert Teilhabe auch andersherum.
Der zweite Meilenstein war der 5. September: In Bern wurde die Inklusions-Initiative mit 107 910 gültigen Unterschriften eingereicht. Während man die Unterschriften gesammelt hatte, hatten viele Veranstaltungen und Aktionen auf die Wichtigkeit der Inklusion aufmerksam gemacht. Zurzeit wird das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) vom Bundesrat überarbeitet. Was zwar gut tönt, hat aber einen Haken: Die Revision des BehiG bleibt weit hinter den Forderungen der Inklusions-Initiative zurück. Der Verein für eine inklusive Schweiz forderte einen Stopp der Revision und ein umfassendes Inklusionsgesetz. Im Hintergrund sind weitere Dinge ins Rollen gekommen. Im Rahmen des Strategieprozesses zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention organisierte das Kantonale Sozialamt gemeinsam mit der BKSH verschiedene Anlässe. Daran nahmen Menschen mit Beeinträchtigung und weitere interessierte Personen teil. In Gruppenarbeiten hat man den Handlungsbedarf definiert und Ideen für Massnahmen gesammelt. Das beginnt bei Orientierungshilfen am Bahnhof und hört nicht auf beim Thema digitale Zugänglichkeit. Es gibt noch viel zu tun.
Auch die Wahlen waren wichtig: An einer von der BKSH organisierten, sehr fruchtbaren Podiumsdiskussion konnte man Kandidierende und die Parteien, die sie vertreten, kennenlernen. Denn wer im Stadt-, Kantons- und Regierungsrat mitwirkt, kann angestrebte Veränderungen ermöglichen oder eben auch verhindern.
Dies sind die Themen, die uns im ablaufenden Jahr beschäftigt haben. Wir bleiben auch 2025 am Ball und freuen uns, wenn Sie uns weiterhin unterstützen.