Liebe Bock-Leserinnen und -Leser. Das ist nun meine zehnte und vorläufig letzte Kolumne im Bock. Ich wurde von der Konkurrenz an der Vordergasse abgeworben und werde meinen Senf zu diversen Themen, die mich beschäftigen, beim Intelligenzblatt dazugeben. Im Hinterkopf behalte ich, was mir ein politischer Weggefährte und Freund einmal gesagt hat: «Wer das Gefühl hat, zu allem seinen Senf dazugeben zu müssen, ist eine Wurst.» Ehrlich gesagt, bin ich schon ziemlich nahe daran, verwurstet zu werden, und versuche, mich auch einmal zurückzuhalten. Das Problem, das sich mir stellt: Immer häufiger wird der Staat als Heilsbringer gesehen. Er soll für alles die Lösung bieten. Ich persönlich vertraue auf Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger. Die Politiker, die mit der Moralkeule in der Hand jedes Problem durch staatliches Eingreifen lösen wollen, gefährden unser Erfolgsmodell der bürgerlichen und liberalen Schweiz. Noch schlimmer: Sie lösen die Probleme nicht. Deshalb kämpfe ich leidenschaftlich. Wie es Javier Milei einmal ausdrückte: «Ich will keine Lämmer, ich will Löwen.»
Obwohl ich das Schreiben der Kolumnen als relativ stressig empfunden habe, hatte ich auch Spass daran und habe viel daraus gelernt. Zum Beispiel im Juli 2023. «Viel von allem» war der Titel. Das Kernkraftwerk Leibstadt produziert 9,7 Terawattstunden Strom im Jahr. Die Windturbinen von Hegauwind 0,02 TWh. Es bräuchte also 485-mal die drei Turbinen, um ein einziges Kernkraftwerk zu ersetzen. Ich bin der Meinung, dass wir viele und diversifizierte Stromquellen brauchen – die Verhältnisse der Dimensionen sind beeindruckend.
Es scheint zumindest, als hätten Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, ab und zu einen meiner geistigen Ergüsse gelesen. Besonders polarisiert haben definitiv meine Ausführungen mit dem Titel «Die sexy Krake der Stadt» über die Städtischen Werke Schaffhausen, genannt SH Power. Wie Sie wissen, ist SH Power keine Firma, sondern nur eine Verwaltungsabteilung der Stadt – also so wie die Steuerverwaltung oder die Einwohnerkontrolle. Dass Staatsdiener im freien Markt unsere Elektriker, PV-Installateure und Heizungsbauer direkt konkurrenzieren, stösst vielen Schaffhausern sauer auf. Da die Stadt, dank Steuergeldern von privaten Unternehmen, Hunderte Millionen Franken in den Bau von Infrastruktur investiert und entsprechend Aufträge vergibt, ist der Druck zur Verschwiegenheit relativ gross. Persönlich wiederum haben mir die SH-Power-Kolumnen eine Einladung ins Stadthaus inklusive «Rüffel» beschert. Mein Kampf für die privaten Kleinbetriebe geht unvermindert weiter. So verabschiede ich mich von Ihnen und danke Ihnen herzlich für Ihr Interesse und die zahlreichen Rückmeldungen. Schreiben Sie mir weiterhin, ungeniert. Viva la libertad!