Sobald jeweils das Jahresprogramm der Knabenmusik erscheint, beginnt es zu Kribbeln bei den talentierten Musiker:innen. Anfangs Mai flattert die Anmeldung fürs Herbstlager ins Haus und die ersten Drähte laufen heiss im ganzen Kanton – sogar bis nach Henggart.
«Chunnsch au is Lager?», tönt es von Hemmental bis Trasadingen.
Finn Steinemann (Lagerchef) durfte schliesslich 48 Anmeldungen entgegennehmen. Eine bunte Truppe von Jugendlichen versammelte sich in Feuerthalen beim Probelokal für die Abreise. Dort wurden Trompeten, Waldhörner, Querflöten, Oboen, Schlagzeuge – eben ein ganzes Orchester – eingeladen für die Reise nach Engelberg im Kanton Obwalden.
Spielerischer Wecker
Die Jugendlichen erwartete ein sattes, forderndes Programm, bestehend aus Gesamt- und Registerproben mit erfahrenen Musiklehrern sowie individuellen Übungszeiten. Mit Lippenpomade und Freude am Musizieren ausgerüstet, war das jedoch kein Problem für die jungen Talente. Schon frühmorgens erklangen die ersten Töne, denn der Weckdienst übernahm jeweils ein Grüppchen Jugendlicher. So spielten beispielsweise die Waldhörner am Sonntagmorgen «Pirates of the Caribbean». Mit kleinen Augen und erst erwachendem Taktgefühl, brachten sie ihre Kolleg:innen aus den Federn. Darüber hinaus hatte es Platz für Gesellschaftsspiele, Tischtennis, allgemeines Beisammensein und das alles ohne Handyverbot. Die jugendlichen Musikschaffenden profitierten auch deswegen maximal, weil das Drumherum durch jahrelange Erfahrung perfekt organisiert war. Sei es mit der Organisation eines Cars mit genug Stauraum für alle Instrumente, die Unterkunft in Engelberg, die reichhaltige und abwechslungsreiche Verpflegung durch die Küchencrew, das Rahmenprogramm und der Zeitplan. «Ohne ein gewisses Mass an Disziplin geht es dann doch nicht», weiss der Präsident Bruno Litschi. Aber der Balanceakt zwischen «Müssen» und «Können» funktionierte ausgesprochen gut.
9. November nächstes Konzert
Es ist ein pädagogisch-musikalisches Kunststück, junge Talente in der Alterspanne von 14 bis 25 Jahren zu coachen und bei Laune zu halten. So gesehen schätzt sich die Knabenmusik glücklich, den engagierten Dänu Jenzer als Dirigenten seit 11 Jahren in den eigenen Reihen haben zu dürfen. Wechselnde Repertoires zeichnen die Knabenmusik längst aus: Filmmusik, Eighties, Funk und Mottothemen, wie «Ladies and Lords». Es lohnt sich also immer wieder die Knabenmusik an einem ihrer Konzerte zu besuchen. Die nächste Gelegenheit bietet sich bereits am Samstag, 9. November an, wenn das Starensemble von morgen in der Hohberghalle in Schaffhausen auftritt. Und wer weiss, vielleicht springt der Funke der Knabenmusik auch auf andere Talente über, die sich dieser tollen Truppe anschliessen möchte. Ganz nach dem Motto, welches den aktuellen KMS-Flyer ziert: «K(uuli) M(usig) S(chaffhuuse)».
Weitere Informationen sind zu entnehmen unter: knabenmusik.ch