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Gesellschaft
07.10.2024

Beheizt und ohne Frieren durch den Winter

Wärmepumpen erleben auch im Kanton Schaffhausen einen regelrechten Boom.
Wärmepumpen erleben auch im Kanton Schaffhausen einen regelrechten Boom. Bild: zVg. / Wipf Wärmetechnik
Haben Sie sich heiztechnisch auf den Winter vorbereitet? Falls nicht, wird es höchste Zeit. Paul Wipf, Inhaber der Wipf Wärmetechnik, gibt verschiedene Tipps und Tricks rund ums Heizen.

Ehe wir uns versehen, steht der Winter bereits wieder vor der Tür. Davon kann Paul Wipf, Inhaber des gleichnamigen Unternehmens, ein Lied singen. «Als wir vor zwei Wochen einen Temperatursturz erlebten, läutete bei uns das Telefon im Minutentakt», erzählt er. Viele waren nicht darauf gewappnet, da bei 30 Grad niemand ans Heizen denkt. Dabei wäre es von Vorteil, sich vor der Heizperiode auf den einkehrenden Winter vorzubereiten. Etwa mit einer Wartung. Dabei wird überprüft, ob es undichte Stellen in der Heizungsanlage hat, der Brenner wird gereinigt und justiert und die Thermostate gangbar gemacht. Auch die Bestellung des Heizoels soll so erfolgen, dass es zu keinem Engpass der Oelzufuhr kommt. Oftmals warte man bis zum letzten Zeitpunkt und riskiere dabei Wartefristen, die zu Spitzenzeiten mehr als zwei Wochen dauern können. «Ich erhalte von der GVS eine wöchentliche Statistik mit den aktuellen Oelpreisen, um abzuschätzen, wann der optimale Bestellzeitpunkt ist», verrät der Heizungsspezialist eine weitere Taktik. Als er 1972 die Wipf Wärmetechnik in Schaffhausen gründete, war der Schwefelgehalt im Heizoel mit 3000 mg/kg noch erheblich; bis vor Kurzem durfte dieser einen maximalen Gehalt von 1000mg/kg aufweisen. «Seit über 20 Jahren wird auch Oekoheizoel mit einem maximalen Schwefelgehalt von 50mg/kg – oder im Fachjargon 50ppm – angeboten, was der heutigen Maximalgrenze entspricht. Doch es gibt nun auch eine Oeko-Plus Qualität mit 10 ppm als Bestwert», weiss Paul Wipf zu berichten.

Heizkessel vs. Wärmepumpen

In Zeiten, bei dem die erneuerbare Energie und Wärmeverbünde einen Boom auslösen, hat der Kanton Schaffhausen per 1. Januar ein Verordnungspaket in Kraft gesetzt. Dieses verbietet das Einbauen von fossilen Systemen bei Neubauten, wie auch bei Sanierungen, und setzt dafür voll auf erneuerbare Energie. Für besondere Härtefälle, wie Hauseigentümer in fortgeschrittenem Alter, welche ihr «Häuschen» noch einige Jahre geniessen möchten und keine finanziellen Mittel für eine neue Heizung mit erneuerbarer Energie aufbringen können, hätte sich Paul Wipf mehr Spielraum und Verständnis seitens Behörden gewünscht. «Ich erlebe zurzeit einen Fall, bei dem vor ein paar Jahren ein neuer Oel-Heizkessel eingebaut wurde und dieser nun durch höhere Gewalt wie Hochwasser zerstört wurde. Die betroffene Partei sieht sich nun mit sehr hohen Kosten für die Sanierungsarbeiten inklusive neuer Heizung konfrontiert», bedauert er. «Mit etwas mehr Kulanz hätte man hier einen neuen Oel-Heizkessel ersetzen können.» Apropos Kosten: Das sei aufgrund seiner Erfahrungswerte der Faktor, weswegen seine Kundschaft immer wieder zögert, eine Wärmepumpe zu beschaffen. «Sie überlegen sich dann oft, wie lange die alte, fossile Heizung noch in Betrieb gehalten werden kann, ehe in eine Wärmepumpe investiert wird», erklärt Paul Wipf.

Heizung ganz abstellen

Der Unternehmer gibt selbst zu, dass er ein «Gfröörli» ist. «Ich habe es gerne warm und bevorzuge es, wenn die Raumtemperatur angenehm ist», schmunzelt er. Je nach Raum und Wärmeempfinden werden zwischen 18 und 22 Grad empfohlen. «Wer bei offenem Fenster schläft, soll die Heizung im Schlafzimmer ganz abstellen», rät Paul Wipf zu einer nicht unwesentlichen Sparempfehlung. Auch sei es keine Mär, die beste Frischluftzufuhr durch Stosslüften zu erzeugen. «Zwei- bis dreimal pro Tag à 5-10 Minuten reichen dabei, um nicht die ganze Energie zu verpuffen.» Was er überhaupt nicht empfiehlt, ist, dass die Fenster, sei es schräg gestellt oder ganz offen, tagsüber geöffnet bleiben. «Das spürt man spätestens in der Heizkostenabrechnung.» Und sollte wider Erwarten die Heizung doch mal streiken und lässt sich keine sofortige Lösung suchen, stellt die Wipf Wärmetechnik überbrückend eine mobile «Hot Boy»-Heizung zur Verfügung.

Bild: zVg. / Wipf Wärmetechnik
Ronny Bien, Schaffhausen24
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