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Essen & Trinken
04.10.2024

Schweizer Apfelsaft: die nachhaltige Wahl

Der Schweizer Obstverband setzt sich für die Interessen der Obstbranche ein
Der Schweizer Obstverband setzt sich für die Interessen der Obstbranche ein Bild: pixabay.com
Die neue Lebensmittelpyramide des Bundes fördert eine ausgewogene Ernährung und berücksichtigt ökologische sowie soziale Aspekte. Im Zentrum stehen lokale und saisonale Produkte, die nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch die Umwelt schützen. Trotzdem verschwindet Schweizer Apfelsaft visuell aus der Lebensmittelpyramide und wird mit Süssgetränken und anderen Fruchtsäften gleichgesetzt. Eine aktuelle Berechnung des Schweizer Obstverbands in Zusammenarbeit mit ClimatePartner zeigt auf, dass Apfelsaft eine deutlich geringere CO₂-Bilanz aufweist als Orangensaft.

Aktuell werden 85 000 Tonnen Mostäpfel in hiesigen Mostereien zu Apfelsaft verarbeitet. Eigentlich eine der schönsten Zeiten für die Mostbetriebe. Wäre da nicht die neu publizierte Lebensmittelpyramide, auf der Apfelsaft nicht mehr abgebildet ist. Und das, obwohl die neue Darstellung auch ökologische Aspekte berücksichtigt. Während Apfelsaft in der Schweiz produziert wird, stammt der Grossteil des hier konsumierten Orangensafts aus Brasilien. Die detaillierte CO₂-Berechnung zeigt, dass die Produktion und der Konsum von 500 ml Apfelsaft etwa 0,25 kg CO₂ verursachen, wohingegen dieselbe Menge Orangensaft auf 0,44 kg CO₂ kommt. Der CO₂-Fussabdruck von Orangensaft ist somit fast doppelt so hoch wie der von Apfelsaft.

Kurze Transportwege massgebend

Ein wesentlicher Grund für diesen Unterschied liegt in den langen Transportwegen der Orangen. Apfelsaft wird lokal produziert und profitiert von kurzen Transportstrecken sowie einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien im Schweizer Strommix. Demgegenüber muss Orangensaftkonzentrat für die Saftproduktion häufig aus Brasilien importiert werden, was nicht nur lange Transportwege über Ozeane hinweg erforderlich macht, sondern auch eine energieintensive Kühlung einschliesst. Darüber hinaus erfordert die Verarbeitung von Orangensaft zusätzliche Energie für die Rekonstitution und Abfüllung in der Schweiz, was die Emissionen weiter in die Höhe treibt. 

Heimische Produkte zur Reduktion des persönlichen CO₂-Fussabdrucks

Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, lokale Produkte zu bevorzugen, um die Klimabelastung zu reduzieren. Die Förderung regionaler Produkte und die Vermeidung unnötig langer Transportwege sind essenzielle Massnahmen, um die Umweltbelastung nachhaltig zu senken.

Schaffhausen24, Originalmeldung Schweizer Obstverband