Aktuell werden 85 000 Tonnen Mostäpfel in hiesigen Mostereien zu Apfelsaft verarbeitet. Eigentlich eine der schönsten Zeiten für die Mostbetriebe. Wäre da nicht die neu publizierte Lebensmittelpyramide, auf der Apfelsaft nicht mehr abgebildet ist. Und das, obwohl die neue Darstellung auch ökologische Aspekte berücksichtigt. Während Apfelsaft in der Schweiz produziert wird, stammt der Grossteil des hier konsumierten Orangensafts aus Brasilien. Die detaillierte CO₂-Berechnung zeigt, dass die Produktion und der Konsum von 500 ml Apfelsaft etwa 0,25 kg CO₂ verursachen, wohingegen dieselbe Menge Orangensaft auf 0,44 kg CO₂ kommt. Der CO₂-Fussabdruck von Orangensaft ist somit fast doppelt so hoch wie der von Apfelsaft.
Kurze Transportwege massgebend
Ein wesentlicher Grund für diesen Unterschied liegt in den langen Transportwegen der Orangen. Apfelsaft wird lokal produziert und profitiert von kurzen Transportstrecken sowie einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien im Schweizer Strommix. Demgegenüber muss Orangensaftkonzentrat für die Saftproduktion häufig aus Brasilien importiert werden, was nicht nur lange Transportwege über Ozeane hinweg erforderlich macht, sondern auch eine energieintensive Kühlung einschliesst. Darüber hinaus erfordert die Verarbeitung von Orangensaft zusätzliche Energie für die Rekonstitution und Abfüllung in der Schweiz, was die Emissionen weiter in die Höhe treibt.
Heimische Produkte zur Reduktion des persönlichen CO₂-Fussabdrucks
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, lokale Produkte zu bevorzugen, um die Klimabelastung zu reduzieren. Die Förderung regionaler Produkte und die Vermeidung unnötig langer Transportwege sind essenzielle Massnahmen, um die Umweltbelastung nachhaltig zu senken.