Ein fünfköpfiges Projektteam «Fahrdienst» und 12 Fahrer:innen des Vereins «55plus-mobil» engagieren sich ehrenamtlich für mobilitätseingeschränkte Menschen, damit diese am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Lanciert wurde das Projekt von Max Neukom: «Mich störte, dass die Busverbindung in Rafz nur bestimmte Bereiche abdecken. So haben betagte oder körperlich beeinträchtigte Personen keine gerechte Chance auf Mobilität.» Zwar gäbe es Fahrdienste mit rollstuhlfähigen Fahrzeugen, diese würden aber nicht bis nach Rafz fahren. Deshalb kam er, zusammen mit dem Projektteam «Fahrdienst», auf die Idee, dass 55plus-mobil ein rollstuhlfähiges Occasionsfahrzeug kaufen könnte. Diese Idee wurde von der Generalversammlung im Frühling als gut befunden und das Projekt wurde einstimmig gutgeheissen. Der anvisierte Betrag von 25’000 Franken konnte dank 175 Spender:innen und Sponsor:innen sogar übertroffen werden.
«Wir sind nicht am Gewinn interessiert»
Der Preis für die Fahrt deckt nur die Betriebs- und Verwaltungskosten. Alle 12 Fahrer:innen arbeiten ehrenamtlich. Falls es Trinkgeld gebe, dürften sie es aber selbstverständlich behalten. Hubert Boog, Mitglied des Projektteams erklärt: «Wir sind nicht am Gewinn interessiert, es geht uns darum den Menschen zu helfen, denn das geht in der heutigen Zeit ein bisschen verloren.» Es dürfen sich nicht nur betagte Menschen oder solche im Rollstuhl melden, sondern alle, die irgendwie in der Mobilität eingeschränkt sind. «Wir helfen allen Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind», sagt Boog. «Es kann jedem passieren, dass man sich beim Skifahren das Bein bricht, oder dass man aufgrund einer Augenverletzung vorübergehend eingeschränkt sieht.» Und egal, ob zum Einkaufen, zum Besuch der Freundin im Altersheim oder zum Gottesdienst – die Fahrten sind für alle Bedürfnisse da. Als günstiges Taxi wolle man nicht ausgenutzt werden.
Das Herz am richtigen Fleck
Monika Stofleth, die Projektmitglied und für die Administration im Verein zuständig ist, sitzt selbst im Rollstuhl, sie ist jedoch mit ihrem eigenen umgebauten Auto Selbstfahrerin. Für sie ist das Projekt eine Herzensangelegenheit: «Alle sollten das Recht haben, sich frei fortzubewegen.» Hubert Boog ergänzt: «So ein Projekt gab es in dieser Ausführung in der Gegend noch nicht und es erleichtert vielen Menschen den Alltag. Es ist einfach schön, wenn man helfen kann!» Mit den Einnahmen und gegebenenfalls durch unterstützende Beiträge ist bereits der Kauf eines neuen Fahrzeuges geplant. Der Initiator des Projekts sagt: «Eine weitere Idee ist, dass wir zukünftig auch mit unseren Privatfahrzeugen unterwegs sind. So hätten wir noch mehr Kapazität.» Neue ehrenamtliche Fahrer:innen seien genauso willkommen wie weitere finanzielle Unterstützung. Und ganz wichtig: «Von unserem Angebot weitererzählen, damit möglichst viele Leute davon profitieren können.»
Über die Vereine
Der Verein «55plus-mobil» ist aus dem Verein «55plus-rafz» entstanden. Die Mitglieder des Vereins sind über 55 Jahre alt und setzen sich für die Verbesserung der Lebensqualität im Alter in und um Rafz ein.
«55plus-rafz» und ihre freiwilligen Fahrer:innen freuen sich auf viele Fahr-Aufträge. Sie wollen mit Freude mobilitätseingeschränkte Menschen an ihr gewünschtes Ziel bringen.
Buchungen können 24 Stunden im Voraus telefonisch unter 079 575 81 97, per E-Mail unter info@55plus-mobil.ch oder auf der Homepage https://www.55plus-mobil.ch/ getätigt werden.