Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kultur
08.08.2024
14.08.2024 09:53 Uhr

Potpourri aus Stilrichtungen und Emotionen

Während des Auftritts der deutschen Sängerin Elif, ging die Sonne langsam unter und ermöglichte die Nutzung von Bühnenlicht.
Während des Auftritts der deutschen Sängerin Elif, ging die Sonne langsam unter und ermöglichte die Nutzung von Bühnenlicht. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
Der dritte Abend des Stars in Town 2024 beinhaltete einen Mix diverser Musikarten. Obwohl die meisten Anwesenden wegen Herbert Grönemeyer da waren, brannte der Kessel alias Herrenacker schon ab der ersten Sekunde. Die Stimmung war dementsprechend durchgehend fabelhaft.

Bis am Mittag spielte das Wetter wieder einmal nicht mit. Doch perfekt zum Soundcheck im Verlauf des Nachmittags lieferte Petrus Sonne und sommerliche Temperaturen. Dem dritten Abend des Stars in Town 2024 stand somit nichts mehr im Weg. Alle drei Acts tischten das volle Programm auf, so wie der «Schönwetter-Lieferant».

Musik aus dem Zürcherischen

Mit ihrem bekannten Song «Das schöne Leben» startete die zürcher Band Steiner & Madlaina ihren Gig. Die Sonne brannte den Protagonist:innen ohne Gnade ins Gesicht. «Ich mache heute etwas Unverschämtes und trete mit Sonnenbrille auf», sagte Nora Steiner lachend. Selbstverständlich trübte dies nicht die Stimmung. Die meisten gingen sicherlich davon aus, dass das zur Show gehört. Noch waren die Zuschauer:innen ein wenig zurückhaltend. Deshalb forderte Madlaina Pollina, die Tochter des bekannten italienischen Cantautore Pippo Pollina, die Menge auf, näher zur Bühne aufzurücken. «Kommt näher, wir schwitzen auch.»

Glück im Leben, Pech im Spiel
Für alle Gleichheit ist das Ziel
Pech im Leben, Glück im Spiel
Nur die wenigsten haben viel

In meinem Garten Eden werden niemals Bomben fallen
Willkommen im Paradies, lass die Korken knallen
In meinem Garten Eden wachsen nur Orangenbäume
Wo der Rotwein fliesst, da sind gute Leute

Mit klarer, verständlicher Sprache, wie etwa im Lied «Paradies», gingen sie live der Frage nach, was es überhaupt braucht für ein schönes und gutes Leben.

  • Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    1 / 4
  • Nora Steiner lieferte gesanglich ab. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    2 / 4
  • Madlaina Pollina beamte sich stets vom Klavier zur Gitarre und zurück – stets singend. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    3 / 4
  • Plötzlich rannte Nora Steiner von der Bühne. Mit der Zeit fingen die Leute an sich zu fragen, ob sie eventuell auf die Toilette musste. Umso grösser war die Überraschung als sie auf der VIP-Bühne erschien. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    4 / 4

Mit Demut und Selbstvertrauen

Die Berliner Sängerin Elif wurde durch die achte Staffel der ProSieben-Castingshow Popstars bekannt. Sie bewarb sich dazumal, im Alter von 16 Jahren, mit ihrem eigenen Song «Fliegen». Am Ende belegte sie den zweiten Platz.

Ihr sei bewusst, dass die meisten wegen Herbert Grönemeyer hier seien, dennoch freue es sie sehr, wie die Zuschauer:innen so klasse mitmachen. Und so war es auch. Die ganze Menge schwenkte die Arme, sang mit und schaltete beim Eindunkeln das Licht am Smartphone an. Selbstverständlich servierte Elif Songs wie «Augen zu», «Bomberjacke» und «Roses» wie ein Profi – «eiskalt», aber mit viel Gefühl und Power.

Zwischen den Liedern widmete sich Elif dem Publikum und versuchte alle einzubinden – die, die nahe bei der Bühne oder hinten bei den Foodständen waren. «Ich mache seit nunmehr 10 Jahren Musik. Zwischenzeitlich verlor ich sogar mein Management. Es ist unglaublich, dass ich nun sogar im Ausland spielen darf», sagte Elif zu sich, der Band und den anwesenden Musikfans.

  • Elif Demirezer alias Elif wartete mit unterschiedlichsten Songs aus ihrem Repertoir auf und sprach somit viele Anwesende an. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    1 / 4
  • Elif feierte nicht nur die Stars in Town Gäste, sondern liess sich auch feiern. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    2 / 4
  • Nicht nur Elif, auch der Rest der Band war voll dabei. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    3 / 4
  • Von Balladen über Hip-Hop und Pop bis Rap reichte ihre musikalische Festplatte. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    4 / 4

Der, der die Massen mit sich reisst

Mit dem Studioalbum 4630 Bochum gelang Herbert Grönemeyer 1984 der Durchbruch. Spätestens mit dem Lied «Bochum», welches er sein Schaffhausen nannte, hatte er auch die letzten Tanz- und Singmuffel des Stars in Town 2024 zum Mitmachen gebracht. Gestartet hat er seinen Auftritt mit «Was ist los» und bevor er zu weiteren Bangern hinüberging, wartete er mit seiner Ballade «Halt mich» auf.

Herbert Grönemeyer ist unterdessen ein alter Hase im Geschäft und weiss, wie man die Massen bewegt. Das hat er auch in Schaffhausen bewiesen. Keine Sekunde stand er still oder richtete nicht das Wort ans Publikum. Er liess es sich auch nicht nehmen zu erwähnen, wie spitze die Kulisse auf dem Herrenacker ist und meinte: «Nachher komme ich dann in jede Wohnung hier am Platz und spiele ein Lied.»

Nach «Doppelherz» nahm er sich die Zeit, um einen Appell an die Vernunft zu richten. Er wisse nicht genau, wie es in der Schweiz sei, aber in Deutschland würden die Rechten gegen Ausländer hetzen. Man dürfe aber nicht vergessen, wer das Land mit aufgebaut habe, und dass viele Menschen auf der Welt Schutz vor Verfolgung oder Krieg benötigen. «Sie dürfen so lange bei uns in Deutschland bleiben, wie sie wollen!»

Schlag auf Schlag ging es danach mit Hits wie «Männer», «Mensch» und dem nach Corona entstandenen Song «Deine Hand» weiter.

  • Der langersehnte Hauptact war zweifelsohne der Auftritt von Herbert Grönemeyer. Noch bevor er auf der Bühne erschien, war die Masse am Jubeln. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    1 / 4
  • Herbert Grönemeyer – ein Wirbelwind in Sachen Wortakrobatik und Bühnenpräsenz. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    2 / 4
  • Herbert Grönemeyer in seinem Element. Auch mit 68 kein Tag älter und weiterhin ein Meister des Spiels mit den Konzertbesucher:innen. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    3 / 4
  • Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
    4 / 4
Sandro Zoller, Schaffhausen24