Die langen Mähnen wehen, ein Bein ist auf den Monitorboxen abgestützt und die Finger fliegen übers Griffbrett. Vor der Bühne reissen die Fans begeistert ihre mit Festivalbändchen geschmückten Arme in die Luft. So gehört sich das. Mark Fox am Gesang breitet die Arme aus und gibt den Sonnenanbeter. Eine starke, von der Sonne geküsste Performance lieferte die Band Shakra, welche den vierten Abend des Stars in Town eröffnete.
Rock Night auf dem Herrenacker

Weiter ging es mit Krokus. Konzerte waren keine in Aussicht, als Chris von Rohr vor einem halben Jahrhundert seine Band gründete. Auch von einem Hit war man gefühlt meilenweit entfernt. Gemeinsam mit Fernando von Arb machte es bei Highway Song zum ersten Mal Klick. Ein Minihit, der eine Perspektive aufzeigte. Zum 50.Jubiläum wird dieser Meilenstein Teil des Sets. Es ist ein besonderer Anblick, von Rohr mit Leadgesang am Mikrofon zu sehen, während der stimmgewaltige Storace daneben steht. Man ist sich eher den Berner Dialekt und die Kultsprüche von ihm gewohnt, als dass er selbst den Rocksänger gibt. Doch auch das kann er.
Plötzlich weht ein britischer Wind. Francis Rossi und Status Quo verströmen Leichtigkeit und britischen Charme. Auch optisch heben sie sich von den klassischen Rockern ab. Sie tragen weisse Hemden, schwarze Hosen und weisse Sneaker. Nach dem Tod von Gitarrist Rick Parfitt übernahm 2016 der Ire Richie Malone dessen Posten. Auch wenn eine Band in Originalbesetzung natürlich der Idealfall ist, sind sogar Rockstars sterblich. Die unumgängliche Verjüngung ist gleichzeitig eine Chance und lässt Rossi spürbar frisch bleiben. Seine 75 Jahre merkt man dem agilen Frontmann in keiner Sekunde an. Der Auftritt rundete diesen Abend voller Rock ab.