Die Jury hat Andrin Winteler (*1986) den Manor Kunstpreis Schaffhausen 2025 zugesprochen. Der Fotograf und Künstler setzt sich mit den technischen Möglichkeiten der Kamera auseinander und erforscht die Grenzen des Mediums Fotografie. Durch den Einsatz modifizierter Kameras, durchdachter Konstruktionen und nicht zuletzt von aufwendigen digitalen Prozessen greift er in die Bildproduktion ein. So entstehen geometrisch geformte Landschaften, verzerrte Baumgruppen oder sich um die eigene Achse windende Autoreifen. In seiner jüngsten Werkphase kombiniert der Künstler erstmals Fotografie und Video mit realen Objekten, bespielt nunmehr über die Wände hinaus den ganzen Raum, schafft Interaktion zwischen den Werken, in denen er u.a. isolierte Bildelemente stillstehen lässt, während sich die Technik bewegt, die bislang nur der Repräsentation diente. In diesen zumeist raumgreifenden Installationen geht es vordergründig um Bewegung und Stillstand, letztlich aber um Wahrnehmung, um Bild, Abbild und Realitätsgehalt. Mit seinen Werken trägt Winteler zu aktuellen Fragestellungen bei, die angesichts der Bilderflut in den Social Media oder der KI und der damit verbundenen Herausforderung unseres Wahrheitsbegriffs von gesellschaftlicher Relevanz sind. Die Jury würdigt insbesondere Andrin Wintelers konsequente Weiterentwicklung seiner künstlerischen Arbeit und bietet ihm mit dem Förderpreis und der ersten musealen Einzelausstellung die Chance, sein Schaffen einem breiten Publikum zu präsentieren.
Andrin Winteler ist in Schaffhausen aufgewachsen, seit 2015 lebt und arbeitet er in Zürich. 2011 schloss er einen Bachelorstudiengang ab an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) im Departement Kunst und Medien und einem Auslandsemester an der Kunsthochschule PNCA in Portland, Oregon (USA). Zuvor absolvierte er eine Berufslehre als Fotofachangestellter. andrinwinteler.ch
Ein Engagement für die junge Schweizer Kunstszene
Der Manor Kunstpreis, der im Jahr 2022 das 40-jährige Bestehen feierte, ist einer der wichtigsten Förderpreise des zeitgenössischen Kunstschaffens in der Schweiz. Er wurde 1982 von Philippe Nordmann ins Leben gerufen, um jungen Schweizer Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten. Er wird von einer Fachjury jährlich und alternierend in den Städten Aarau, Basel, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern (für die Zentralschweiz), Lugano, Schaffhausen, Sitten, St. Gallen und Winterthur vergeben. Ein Blick auf die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger zeigt, dass der Manor Kunstpreis einer ganzen Reihe von Künstlerinnen und Künstlern den Weg zum internationalen Durchbruch geebnet hat.
Manor gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern des Manor Kunstpreises ganz herzlich und wünscht ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren künstlerischen Werdegang.