Unter der Leitung von Katja Baumann, Leila Hubmann und Simon Gisler, die gemeinsam das kreative Steuer in der Hand halten, hat sich das nordArt zu einem der bedeutendsten Kulturereignisse in der Schweiz entwickelt. Über 5000 Gäste aus der ganzen Deutschschweiz und den angrenzenden Regionen werden erwartet, um das vielfältige Angebot an Theateraufführungen, Workshops sowie Strassenkunst zu erleben. Ein besonderes Highlight dieses Jahres ist die HörTour «Aagschwemmt und hange blibe», welche die Besucher:innen auf eine akustische Reise durch Stein am Rhein mitnimmt. Die Tour gibt Einblicke in das Leben der Einheimischen und verwandelt unscheinbare Orte in lebendige Schauplätze von Geschichte und Erinnerungen. Ein weiteres herausragendes Merkmal des Festivals ist die «5i-Gschicht». Diese tägliche Veranstaltung um fünf Uhr nachmittags ist ein echtes Fest der Inklusion und Kreativität, bei der Geschichten von professionellen Erzählern vorgelesen und simultan in Gebärdensprache übersetzt werden.
Eine Perle jagt die Nächste
Federführend bei der Auslese der Künstler:innen war Simon Gisler, welcher aus dem Schwärmen kaum herauskam. Er begann die Rede über einige Perlen, wie Anna Mateur & The Beuys, die in ihrem Programm «Kaoshüter» Musik mit spontanem Theater verbindet. Danach erwähnte er Hart auf Hart, deren satirische Theaterproduktion die Begegnung zwischen einer deutschen und einer schweizerischen Figur inszeniert sowie die kulturellen Unterschiede und persönlichen Konflikte beleuchtet. Freudig erzählte Simon Gisler weiter und unterstrich die Vielfalt und Tiefe des diesjährigen Festivalprogramms, darunter der Mentalist und Gedankenleser Tobias Heinemann oder die allseits bekannte Gardi Hutter, die auch noch mit über 70 Jahren die Menge begeistert und zum Lachen bringt. Die 16. Auflage wird von Stefan Waghubinger eröffnet, der mit seinem scharfsinnigen Humor und einzigartigen Blick auf die Tücken des Alltags das Publikum fesseln wird.
Nachwuchs segelt davon
Das nordArt hat sich nicht nur als Plattform für etablierte Künstler:innen einen Namen gemacht, sondern fördert auch aktiv den künstlerischen Nachwuchs durch den Jungsegler-Wettbewerb. Dieser seit sechs Jahren etablierte Contest ist zu einem Sprungbrett für aufstrebende Talente in der deutschsprachigen Schweizer Theaterszene geworden. Wer hier gewinnt, kann sich nicht nur auf eine eigene Tournee freuen, sondern erhält auch professionelle Hilfe in den Bereichen Projektfinanzierung, Marketing und Kulturpolitik. Diese Förderung hat bereits einigen Kunstschaffenden einen beeindruckenden Karrierestart ermöglicht. In diesem Jahr wurden aus über 18 Bewerbungen vier Jungsegler:innen für die Endrunde nominiert, welche ihr Programm während des Festivals präsentieren dürfen. Lena Müller fasziniert mit einer multimedia-basierten Performance, welche digitale Technologie und traditionelles Erzählen kombiniert. Timo Schuster überzeugt durch sein humorvolles Ein-Mann-Stück. Sophie Brandt experimentiert in ihrem Tanztheater mit den fliessenden Grenzen zwischen darstellenden Künsten und der bildenden Kunst. Marco Klein zieht das Publikum mit einem interaktiven Strassentheater in seinen Bann.
Mit einem so reichhaltigen und zugänglichen Programm setzt das nordArt-Theaterfestival seine Tradition fort, Kunst und Kultur auf eine Weise zu vermitteln, die sowohl unterhaltsam als auch bereichernd ist. Tickets hierfür sind seit gestern auf der Webseite festival.nordart.ch erhältlich.