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Kultur
21.05.2024

Der King macht, was er will

Insgesamt veröffentlichte King Pepe, alias Simon Hari, sechs Alben in den Musikrichtungen Pop, Jazz und Alternative.
Insgesamt veröffentlichte King Pepe, alias Simon Hari, sechs Alben in den Musikrichtungen Pop, Jazz und Alternative. Bild: zVg./ Benjamin Dodell
Mit dem Hit «Büssi» landete King Pepe, alias Simon Hari, seinen ersten Hit. Seither produzierte der Berner insgesamt sechs Alben. Im Interview mit dem «Bock» erzählt er, wie er seine Songs produziert, welchen Herausforderungen er sich in seiner Karriere stellen musste und was das Publikum am 25. Mai in der Neustadt-Bar erwarten kann.

Interessant: So beschreibt King Pepe, alias Simon Hari, seine selbstgeschriebenen Songtexte. «Meine Lieder sollen lustig und traurig zugleich sein, sozusagen ‹tragischkomisch›», meint King Pepe. Obwohl der Berner nicht in einem musikalischen Haushalt aufwuchs, lief ihm die Musik immer wieder über den Weg. Mit 19 Jahren begann King Pepe seine eigenen Songs zu schreiben. «Ich wagte mich früher immer wieder an Sprachen wie Englisch und Französisch», erzählt der Künstler. «Ich kehrte aber immer wieder zu meiner Muttersprache zurück, denn Mundart beherrsche ich einwandfrei. So bin ich mir sicher, dass ich das richtige Gefühl transportieren kann.» Dass King Pepe mit seinen Mundartkompositionen ein grosses Publikum begeistern kann, zeigte sich im Jahr 2011, als er mit seinem Lied «Büssi» aus dem Album «Tierpark» seinen ersten Hit landete. «Auf der einen Seite finde ich es unglaublich schön, dass ich mit meiner Musik das Leben von anderen bereichern kann», so King Pepe. «Auf der anderen Seite fühlt es sich immer eigenartig an, wenn mir jemand zum Beispiel erzählt, dass meine Texte in einer WG auf und ab gehört werden.»

Musikalisch experimentieren

In seiner Karriere als Sänger und Songwriter experimentierte King Pepe schon mit einigen Musikstilen, wie Pop, Jazz oder Alternative. Ganz nach seinem Motto «Ich bin der King, ich mach, was ich will», entscheidet er immer selbst, wie und mit wem er seine nächste Platte aufnehmen will. Für sein erstes Album «Blöd im Chopf» richtete er sich in seiner Küche so ein, dass er Musik auf eigene Faust produzieren konnte. «Mir machte es schon immer wahnsinnig Spass, verschiedene Spuren zu schichten und mit der Musik zu spielen», berichtet der experimentierfreudige Künstler. «Es ist bestimmt auch ein wenig ‹nerdig›, denn ich kann mich stundenlang damit beschäftigen.» Auch für sein Album «Pepejazz», welches im Jahr 2013 erschien, nahm er alte Jazzplatten auf und verschnitt die Spuren zu einem eigenen Song. Doch er ist nicht immer allein unterwegs: Viele seiner früheren Alben nahm er in Schaffhausen im Star Track Studio gemeinsam mit Oliver Maurmann, auch bekannt als GUZ, auf. «Die lebendige Musikszene in Schaffhausen gefiel mir sehr», erzählt der Berner. «Die typische Musik aus Bern von Patent Ochsner oder Polo Hofer ist für mich hingegen weniger attraktiv.» Auf die Frage, welche Musikrichtung er in Zukunft gerne noch ausprobieren möchte, antwortet er schmunzelnd: «Ich weiss nur, was ich nicht machen will: Heavy Metal. Ansonsten bin ich offen, drifte aber immer weiter in die experimentelle Musik ab.»

Die Wendung

Sein erfolgreichstes Album erschien im Jahr 2019 und heisst «Karma OK». Dieses produzierte er zusammen mit Rico Baumann. «Zu dieser Zeit waren meine Konzerte gut ausverkauft und das Publikum sang aus voller Kehle mit», schwelgt der Schweizer Musiker in alten Erinnerungen. «Auf diese Zeit blicke ich mit einem lachenden, aber auch weinenden Auge zurück, denn durch die darauffolgende Coronapandemie konnte ich nicht mehr nur von meiner Musik leben». Davon liess er sich aber nicht unterkriegen: «Ich möchte mich nicht beklagen, denn wie der Musiker Manuel Stahlberger singt ‹Jede Scheiss isch e Chance›. Nun gehört die Musik zu einem der vielen Dinge, die mein Leben bereichern. Beispielsweise kann ich mich jetzt meiner Leidenschaft zur Stickerei widmen.»

Zwei alte Hasen auf der Bühne

Am 25. Mai, um 18 Uhr spielt King Pepe zusammen mit dem Musiker Max Usata, Sänger der Band Puts Marie, in der Neustadt-Bar. «Nach Schaffhausen zu reisen, ist für mich wie nach Hause kommen», schwärmt King Pepe. «Ich habe viele schöne Erinnerungen an die Zeit im Studio mit GUZ. Ausserdem kenne ich viele Leute in Schaffhausen, die ich immer gerne wiedersehe.» Mit Max Usata arbeitet King Pepe jetzt das erste Mal zusammen. Das Ganze entstand aus einer Notsituation, denn eigentlich wäre geplant gewesen, dass King Pepe mit seiner eigenen Formation auftritt. Als diese absagte, schlossen sich die zwei Musiker zusammen. «Wir haben beide keine Angst, ins kalte Wasser zu springen», erzählt der Berner. «Dadurch, dass wir noch nicht oft zusammenspielten, wird es sicherlich ein Abenteuer. Da wir beide auf der Bühne alte Hasen sind, bringen wir aber viel Erfahrung mit». Was die Anwesenden am 25. Mai erwarten können? Einen Abend voller interessanter Musik.

Mevina Portner, Schaffhausen24