Ein traumhaftes Wochenende erlebten die 28 Schwimmverbände aus der Schweiz, Deutschland und Ungarn, die der neunten Austragung des Rheinfall-Meetings in der KSS Freizeitanlage beiwohnten. Noch vor Jahresfrist war es wesentlich kühler, auch musste der internationale Wettbewerb aufgrund eines Gewitters unterbrochen werden. Vielmehr mussten die Teilnehmenden dieses Jahr darauf achten, nicht einen Sonnenstich einzufangen, denn just auf letzten Freitag war auch der Sommer in der Munotstadt angekommen und trug wesentlich zur ausgelassenen Stimmung bei. «Die Resonanzen waren auch dieses Mal überwältigend», berichtet ein glücklicher Serhat Köroglu, OK-Mitglied des Schwimmclub Schaffhausen.
Drei Rekorde erschwommen
Am Freitag um 16 Uhr starteten die Wettkämpfe mit den langen Strecken. Dabei wurde bereits ein erster Master-Schweizer Rekord über 1500 Meter Freistil aufgestellt, als Kenneth McMahon mit Jahrgang 1959 eine Zeit von 19:58.37 erreichte. «Vor ein paar Monaten wäre das noch ein Europarekord gewesen», kommentierte McMahon und fügte hinzu: «Dann muss ich wohl bei der EM in Belgrad noch einmal richtig Gas geben.» Auch Marlon Gökcimen vom Schwimmclub Winterthur hatte Grund zu jubeln. So gelang es ihm, gleich zwei Schweizer Masterrekorde aufzustellen.
444 Schwimmtalente
Am Samstag stürzten sich 444 Schwimmtalente in die Wettkämpfe, die von zahlreichen Zuschauenden auf den voll besetzten Tribünen lautstark angefeuert wurden. Eine grossartige Stimmung begleitete die drei Wettkampftage. Aus Schweizer Sicht erfreulich war, dass die nationalen Schwimmenden näher an die Spitzenathleten heranrückten. Gerade die zu favorisierenden Ungaren des Vereins Györi Uszo wurden dabei von den jungen Schweizer Talenten herausgefordert. Eines der grossen Highlights stand auch an diesem Samstag wieder auf dem Programm. Im traditionellen Staffelschwimmer massen sich die Sponsoren und strebten den Prestigesieg an. Dabei wurde die letztjährige Siegerin, die Stadt Schaffhausen, von DTE Dynatec Engineering entthront und landete auf dem dritten Rang. Zweiter wurde die Brütsch AG. «Das ist ein besonderer Moment für uns alle. Es geht hier nicht nur um den Wettkampf als solches, sondern darum, gemeinsam Spass am Schwimmsport zu haben», sagt Bruno Favale vom OK-Team Sponsoring.
Hexenkesselstimmung in der KSS
Für das Finale über 200 Meter Lagen der Jahrgänge 2010 und jünger qualifizierten sich die Athleten, die unter den acht punktestärksten Teilnehmenden waren und alle 50 Meter Strecken absolviert hatten. Tara Saladin, Gabriel Dubs und Marlon Gloor vom Schwimmclub Schaffhausen empfahlen sich für diese Rennen ausdrücklich. Die KSS Freizeitanlage verwandelte sich in einen regelrechten Hexenkessel, als die Finalist:innen zu ihrem letzten, entscheidenden Wettkampf antraten. Zuerst gingen die Damen an den Start. Tara Saladin setzte sich bald von ihrer Konkurrenz ab und konnte ihren Vorsprung bis zum Schluss ausbauen, was ihr einen überzeugenden Sieg für den Schwimmclub Schaffhausen sicherte. Bei den Herren schien das Teilnehmerfeld zunächst ausgeglichener zu sein. Es entwickelte sich nicht nur im Wasser ein spannender Kampf, sondern auch die Teams an Land gaben mit ihren Anfeuerungsrufen alles. Am Ende sicherte sich Gabriel Dubs den dritten Platz, gefolgt von Marlon Gloor auf Rang vier. Die Teilnehmenden der Jahrgänge 2007 und älter mussten unter den acht punktestärksten Schwimmern sein, die alle 100 Meter-Strecken absolviert hatten, um sich für die K.O.-Finals zu qualifizieren. Vom Schaffhauser Schwimmverein schafften diese Hürde Ella Nodari, Aurel Saladin und Erim Ekinci. Vor jedem Start wurde die zu schwimmende Lage ausgelost, wobei jeweils die zwei Schwächsten ausschieden. Gewonnen hat bei den Herren der Ustemer Gian-Luca Gartmann, der zugleich dem Schweizer Nationalkader angehört, vor dem ungarischen Nationalschwimmer Anton Kochu vom Spitzenclub Györi Uszo. Erim Ekinci wurde Fünfter und Aurel Saladin Sechster. Bei den Damen kam es zu einem Ustemer Doppelsieg zweier Mitglieder des Nationalkaders. Namentlich gewann Angelina Patt vor Panna Kliment. Die Schaffhauserin Ella Nodari schloss das Rennen auf dem siebten Rang ab.
SCSH drittbester Verein
Mit 62 Schwimmerinnen und Schwimmer stellte der Schwimmclub Schaffhausen das grösste Aufgebot der teilnehmenden Vereine. Von Jahrgang 2015 bis zu den Ältesten mit Baujahr 1963 war alles vertreten, alle mit unterschiedlichen Ambitionen vor Augen. Für einige der jüngsten Teilnehmenden war es der erste grosse Wettkampf, was auch an der Nervosität anzumerken war. Dennoch meisterten sie die Strecken bravourös und erreichten ihre ersten Wertungen mit Stolz. Auch das Master-Team war vertreten und nutzte die Gelegenheit, um sich auf die Masters-EM in Belgrad in den kommenden Wochen optimal vorzubereiten.