«Die Gastronomie ist mein Erbe und meine Leidenschaft. Meine Mutter hat mir dies vermittelt», sagt Franco Panscera, Inhaber und Geschäftsführer des Freihofs, stolz. Mit Herzblut und vollem Einsatz führte seine Familie über 50 Jahre lang das Schäfli in Schaffhausen. Seine grossen Branchenkenntnisse bringt er nun, mit frischem Konzept, in das gutbürgerliche Restaurant ein. Das Lokal basiere auf drei Säulen: Willkommenskultur, frisches, leckeres und unkompliziertes Essen sowie Digitalisierung.
Herzlichkeit und KI sind der Schlüssel
«Thayngen soll wieder stolz auf den Freihof sein», so Patrick Stauffacher. Er ist nicht nur ein guter Freund von Franco Panscera, sondern unterstützt den Gasthof auch in technischen Angelegenheiten sowie beim Umsetzen des Konzeptes. Zusammen haben sie bereits die erste Ausgabe des Glühweinschiffs durchgeführt.
«Wir sind kein Gourmettempel, das wollen wir auch nicht sein. Aber das Personal muss dennoch den guten Umgang mit den Gästen beherrschen.» Trotz Mangel an Serviceangestellten sei die Suche kein Kraftakt gewesen, erzählt Patrick Stauffacher weiter: «Die Familie Panscera hat einen sehr guten Ruf. Die Leute wollen gerne für sie und mit ihnen arbeiten.» Nebst der Qualität des Personals setzen sie bereits ab dem Start auf die Vorteile der Technik. Im «Vereinsraum» stehe Gruppen und Unternehmen nebst dem «oldschool» Flipchart auch ein Beamer zur Verfügung. Ein grosser TV-Bildschirm werde unter anderem für Fussballübertragungen eingesetzt.
In naher Zukunft soll Künstliche Intelligenz (KI) Arbeitsabläufe effizienter machen. «Für mehr Persönlichkeit nehmen die Servicekräfte Bestellungen noch von Hand auf. Ab der Eingabe im Tablet soll dann die KI übernehmen», schildert der Technikverantwortliche die Pläne. Dadurch soll der Einkauf effizienter und planbarer werden. Da zum Beispiel die legendären Spätzli und Cordon Bleus individuell zusammenstellbar sind, könne durch die KI auch ermittelt werden, was die Gäste für Präferenzen haben. «Jetzt ist es noch in Arbeit, aber die Künstliche Intelligenz kann uns bald einmal, nebst der Personalplanung, ebenfalls beim Kreieren passender saisonaler Gerichte zur Hand gehen.»
Lange Zusammenarbeit lohnt sich
«Wir wollen keine Fantasten, sondern Macher mit einer guten Lösung, die den Freihof nicht als Testobjekt sehen. Mit Pansceras haben wir gute Wirte gefunden, denen wir vertrauen», erklärt Markus Höfler, CEO der Falken Brauerei, während eines Telefonats dem «Bock». Er habe bereits die tolle Zusammenarbeit im Schäfli sehr geschätzt. Der Freihof hat eine bewegte Vergangenheit und stand lange leer. Markus Höfler wünscht sich nun Beständigkeit für das sich im Besitz der Brauerei befindende Lokal. Deshalb sei für ihn das Konzept sehr wichtig: «Wäre Franco mit der Idee eines Gourmet Fischrestaurants an mich herangetreten, hätte ich nein gesagt.» Der Freihof soll zu einem Treffpunkt für Einheimische werden und seinen gutbürgerlichen Charakter bewahren.
«Am 1. Mai heissen wir bekannte und neue Gesichter willkommen. Es geht um das Beisammensein und Kennenlernen», so Franco Panscera. Dank der technischen Neuerungen können seine Frau Besarta Panscera und er sich im laufenden Betrieb verstärkt um die Entwicklung und Erweiterung des Gasthofs kümmern. Er soll sich zum neuen kulinarischen Hotspot mit lokaler Verankerung entwickeln – ab Ende Juni auch mit frisch eingerichteten Gästezimmern. Dabei wird der Wirt von seinem Cousin Sandro Panscera kräftig unterstützt. Er hat bereits im Schäfli regelmässig ausgeholfen: «Seit Jahren sind wir ein eingespieltes Team. Bis zur Eröffnung packe ich da an, wo Not am Mann besteht.» Er freue sich erneut mit Personen zusammenzuarbeiten, bei denen bereits der Augenkontakt für einen reibungslosen Ablauf reiche: «Und in der Gastronomie erhältst du sofort ein Feedback. Ein leerer Teller sagt alles – wow – was willst du mehr.»