Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kanton
24.04.2024

Stärkung der Schweizer Armee

Major im Generalstab Philipp Zumbühl.
Major im Generalstab Philipp Zumbühl. Bild: zVg.
Die Kantonale Offiziersgesellschaft Schaffhausen sieht Handlungsbedarf bei der Verteidigungsfähigkeit des Landes.

Der Austragungsort der diesjährigen Generalversammlung der Kantonalen Offiziersgesellschaft Schaffhausen im Kantonsratssaal war nicht nur aufgrund der architektonischen Ästhetik passend, sondern auch inhaltlich angemessen. Die statutarischen Geschäfte wurden durch den Präsidenten, Major im Generalstab Philipp Zumbühl, speditiv abgehandelt. Ohne Gegenstimmen winkten die Mitglieder die Geschäfte durch und wählten auch den Vorstand in Globo für ein weiteres Jahr. Für den zurücktretenden Revisor Oberstleutnant ausser Dienst Ralph Scheuermeier konnte mit Oberleutnant ausser Dienst Hannes Leu ein würdiger Nachfolger gefunden werden. Zudem sprachen die Mitglieder dem neuen Vorstandsmitglied Major im Generalstab Nicola Jacky ihr Vertrauen aus und wählten den frisch gebackenen Generalstabsoffizier einstimmig.

Internationaler Austausch

Auch wenn die statutarischen Geschäfte den Grund für die Zusammenkunft der Schaffhauser Offiziere darstellten, stand die aktuelle Sicherheitslage im Vordergrund. Dies verdeutlichte schon der erste Redner, welcher aus Ankara zugeschaltet wurde. Der Verteidigungsattaché Oberst im Generalstab Dieter Wicki ist akkreditiert für die Türkei, Georgien und Aserbaidschan. Er verdeutlichte die Wichtigkeit seiner Funktion für den Austausch und den Dialog mit seinen Pendants anderer Länder. Die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit unterstrich anschliessend Brigadier Thomas A. Frey, Kommandant des Lehrverbandes Führungsunterstützung. Er präsentierte unter anderem die drei übergeordneten Ziele des Chefs der Armee. Nebst der adaptiven Weiterentwicklung der Fähigkeiten soll die Schweizer Armee ebenso die Chancen der Technologien nutzen und die internationale Zusammenarbeit intensivieren.

Verteidigungsfähigkeit erreichen

Während sich hierzulande die Budgetdiskussionen um ein Prozent des BIP drehen, würde Russland 30 Prozent in die Rüstung investieren, führte Frey aus. Experten rechneten mit sechs bis acht Jahren, bis Russland materiell bereit sei, noch tiefer in Europa einzudringen. Aktuell könne in der Schweiz knapp eine Brigade vollständig ausgerüstet werden. «Eigentlich müssen wir nicht die Verteidigungsfähigkeit stärken, sondern erreichen», betonte Frey.

Die Wichtigkeit einer funktionierenden Armee haben ebenso die Vertreter der Schaffhauser Politik unterstrichen. Auch Kantonsratspräsident Erich Schudel unterstrich die Wichtigkeit einer intakten Verteidigungsfähigkeit. Dem schloss sich auch der Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG), Oberst Dominik Knill, an: «Die SOG steht für eine starke bewaffnete Neutralität». Hierfür fordere die SOG eine Erhöhung des Sollbestandes auf 120 000 Angehörige der Armee und ein neues Dienstleistungsmodell.

Schaffhausen24, Originalmeldung Offiziersgesellschaft Schaffhausen