Insgesamt weisen die Spitäler Schaffhausen für das Jahr 2023 rund 88’000 ambulante Behandlungsfälle und 11’200 stationäre Patientenaustritte aus, leicht weniger als im Vorjahr. Die Erfolgsrechnung ist 2023 zudem von der starken Inflation belastet, so stiegen beispielsweise die Kosten für Wasser und Energie um insgesamt 25 Prozent. Auch der Fachkräftemangel trägt seinen
Teil zu höheren Kosten bei, indem dadurch einerseits der Personalaufwand steigt , anderseits die Wiederbesetzung von Stellen schwieriger ist und so Leistungen zeitweise nur eingeschränkt erbracht oder nicht alle Betten betrieben werden können. Der Kostenanstieg konnte nicht mit höheren Tarifen kompensiert werden. Diese Entwicklungen führten bei einem Betriebsertrag von 222,6 Millionen Franken zu einer EBITDA-Marge von 4.9 Prozent und zu einem Jahresergebnis von -9,7 Millionen Franken. Trotzdem weisen die Spitäler Schaffhausen mit 84,5 Prozent eine nach wie vor sehr gute Eigenkapitalquote aus.
Wertberichtigung aufgrund der Überarbeitung des Bauprojekts
Der Spitalrat hatte im Februar 2023 entschieden, dass das bisherige Bauprojekt für die Erneuerung des Kantonsspitals überarbeitet werden muss. Das neue Gesamtprojekt erfüllt trotz dieser Überarbeitung die Anforderungen an ein modernes Spital, gleichzeitig bleibt der Bau für den künftigen Betrieb finanziell tragbar und bietet Spielraum für medizinische Entwicklungen in der Zukunft. Durch die neue Planung konnten die voraussichtlichen Kosten für die Erneuerung des Spitals um 52 Millionen Franken gesenkt werden. Dies führte im Geschäftsjahr 2023 zur ausserordentlichen Abschreibung in Höhe von 13,5 Millionen Franken. Damit sind die Altlasten aus der ursprünglichen baulichen Erneuerung abgeschlossen. Ohne diese Wertberichtigung hätten die Spitäler Schaffhausen ein positives Jahresergebnis von 3,8 Millionen Franken ausgewiesen.
Digitalisierung und bauliche Erneuerung weiter vorantreiben
Ein Meilenstein im Geschäftsjahr 2023 war die Einführung des neuen Klinikinformationssystem KISIM für alle Bereiche der Spitäler Schaffhausen Ende Juni, nach über eineinhalb Jahren intensiver Projektphase. Das Klinikinformationssystem ist ein zentrales Arbeitsinstrument für fast alle Mitarbeitenden der Spitäler Schaffhausen. Die digitale Transformation wird auch in den nächsten Jahren eine Schlüsselrolle im Hinblick auf eine nachhaltige Zukunft und den Neubau spielen.
Eine grosse Herausforderung im Jahr 2023 war auch die Überarbeitung der baulichen Erneuerung des Kantonsspitals. Das neu geplante Spitalgebäude wurde deutlich überarbeitet und bezüglich Geschossfläche effizienter strukturiert. «Wir werden die Bauprojekte und die Digitalisierung der Spitäler weiter energisch vorantreiben», sagt Spitalratspräsident a. i. Prof. Dr. Markus Weber. Spitaldirektor Dr. Andreas Gattiker ergänzt: «Es ist uns dabei wichtig, das Behandlungsspektrum kontinuierlich an die modernen Standards anzupassen, um sicherzustellen, dass alle Schaffhauserinnen und Schaffhauser auch zukünftig Zugang zu einer hochstehenden, wohnortnahen erweiterten Grundversorgung und zu spezifischen ambulanten Dienstleistungen haben.»