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Wirtschaft
25.03.2024

Am Puls der Wirtschaft

Dieses Dreiergespann bildet seit März 2023 das Präsidium der IVS (v. l.): Thomas Kellenberger, Martin Vogel und Bernhard Klauser.
Dieses Dreiergespann bildet seit März 2023 das Präsidium der IVS (v. l.): Thomas Kellenberger, Martin Vogel und Bernhard Klauser. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Die IVS Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen setzt sich für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Region ein. Vergangenen Freitag lud die branchenübergreifende Interessengemeinschaft zur Mitgliederversammlung ein.

Rund 200 Vertreter:innen der regionalen Wirtschaft fanden sich vergangenen Freitagabend in der Zimmerberghalle in Beringen ein. Hier ging die 104. Mitgliederversammlung der IVS Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen über die Bühne. Massnahmen gegen den Fachkräftemangel, die Umsetzung der OECD-Mindeststeuer, Tagesstrukturen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Vernetzung der regionalen Firmen sind nur ein Teil der Themenliste, welche die IVS im Jahr 2023 bewegte.

Geglückter Präsidiumswechsel

Die bedeutendste Veränderung, welche das Jahr 2023 für die Wirtschaftsvereinigung bereithielt, war der Rücktritt von Giorgio Behr nach 17 Jahren als IVS-Präsident. Seit März 2023 steuern nun die drei Co-Präsidenten Thomas Kellenberger, Bernhard Klauser und Martin Vogel gemeinsam die Geschicke der IVS. Diese neue Führungsform erlaubt eine konstruktive Teamarbeit, in welche alle drei mit grosser Freude und Elan gestartet sind. Grundsätzliche Veränderungen in der IVS sind aufgrund des Präsidentenwechsels nicht geplant.

Durch den Abend führte Thomas Kellenberger. «Wir schauen es als sehr erfolgreiches und auch spannendes erstes Jahr in dieser Konstellation an», so Thomas Kellenberger. Mit den Leitungsaufgaben an den Sitzungen wechselt man sich ab, die Kommissionen wurden aufgeteilt. «Wie erwartet funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut. » Dem schliesst sich auch der ehemalige SHKB-CEO Martin Vogel an, der diese als «Vierkomponentenkleber» bezeichnet. «Es braucht eine gute und regelmässige Absprache, gegenseitiges Vertrauen – wozu Transparenz und Offenheit gehören – sowie Selbstvertrauen und Toleranz.» Giorgio Behr, der die IVS davor 17 Jahre lang präsidierte, war an der Versammlung als Mitglied dabei.

Höhepunkte des Jahres

Ein Höhepunkt des IVS-Jahres war auch 2023 die traditionelle IVS-Schifffahrt. Bislang wurde diese jeweils vom IWC-Vertreter im IVS-Vorstand organisiert; im vergangenen Jahr übernahm diese Aufgabe erstmals Claus Martini, CEO der IVF Hartmann Gruppe und ebenfalls Teil des IVS-Vorstands. Die Referate gingen diesmal der Frage nach, wohin sich unser Gesundheitssystem entwickelt – bezüglich Qualität, Kosten sowie Digitalisierung.

Zudem konnte die IVS 2023 zum elften Mal den IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken verleihen. Den ersten Platz belegte dieses Jahr die Syntegon Packaging Systems AG aus Beringen. Auch diesmal bewiesen die vielfältigen und hochstehenden Bewerbungen die Stärke des Innovationsstandortes Schaffhausen.

Branchenübergreifende Arbeit

Neben der IVS-Schifffahrt sowie der Verleihung des Innovationspreises ist die Mitgliederversammlung jeweils einer der Höhepunkte im Jahresplan. «Die Vernetzung unter den Mitgliedern ist uns besonders wichtig», so Bernhard Klauser. «Genau dazu dienen unsere Anlässe: Um sich kennenzulernen und auszutauschen.» Per Ende 2023 zählte die IVS 247 Mitgliedfirmen.

Von hoher Relevanz bei der branchenübergreifenden Interessengemeinschaft sind die Kommissionsarbeiten. Aktuell wird unter anderem an einheitlichen Tagesstrukturen gearbeitet. «Dazu haben wir dem Regierungsrat bereits einen Vorschlag unterbreitet», so Martin Vogel. «Wir sehen unsere Aufgabe als Verband darin, uns in der Region um gute Rahmenbedingungen zu kümmern», führt Bernhard Klauser die Ziele der IVS aus. «Wir müssen uns bewegen und von der Politik gehört werden.»

Vielfältige Themenfelder

Die IVS setzt sich für optimale wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Region Schaffhausen ein, wie es weiter seitens der Interessengemeinschaft heisst. Branchenübergreifend vertritt sie die Anliegen von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen gegenüber Behörden, anderen Verbänden, Parteien und der Öffentlichkeit.

Ein langfristiges Schwerpunktthema ist die Verfügbarkeit von Fachkräften, vor allem in technischen Berufsfeldern. Mit dem go tec! engagiert sich die IVS schon seit Längerem in der entsprechenden Frühförderung von Kindern. Die Wirtschaftswoche sowie der IVS-MINT-Preis sollen währenddessen die Schaffhauser Kantonsschüler/-innen für wirtschaftliche und technische Themenfelder begeistern. 2023 kam nun der IVS-MINT-Preis für Abschlussarbeiten am BBZ hinzu. Ebenfalls eine Massnahme gegen den Fachkräftemangel ist die Einführung flächendeckender Kinderbetreuungsangebote im ganzen Kanton Schaffhausen. Dies ist schon seit Langem ein Annliegen der IVS, da durch die einfachere Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem Mütter das Verbleiben im Arbeitsleben vereinfacht wird.

Im Verkehrsbereich geniesst aktuell das Projekt Fäsenstaub hohe Priorität. Die Energie- und Umweltkommission fokussiert sich auf eine sichere Energieversorgung und damit verbunden auf die stärkere Produktion erneuerbarer Energien. Derweil beschäftigte sich die Steuer- und Finanzkommission 2023 schwerpunktmässig mit der Umsetzung der OECD-Mindestbesteuerung auf kantonaler Ebene.

 

Lara Gansser, Schaffhausen24 / IVS