Deutsche Spitzenmannschaft
Mitfavorit auf die deutsche Meisterschaft, IHF Super Globe Finalist, Final4-Teilnehmer im DHB-Pokal und Titelverteidiger der European League – die Füchse Berlin sind aktuell nicht zu stoppen. Die Hauptstädter führen derzeit die Tabelle der Bundesliga – der stärksten Liga der Welt – an, dicht gefolgt vom SC Magdeburg. Damit liegt die Favoritenrolle klar bei den Gästen, wenn auch die Kadetten in der heimischen Liga als deutlicher Tabellenleader, mit 12 Punkten Vorsprung auf den HC Kriens-Luzern, in die Playoffs gehen.
Déjà-vu
Noch allzu gut erinnert man sich in Schaffhausen an die letztjährige Begegnung mit den Füchsen, bei der die Kadetten zu Hause einen 37:33-Sieg feiern durften. Da man auswärts mit 24:30 verlor, schaffte schlussendlich Berlin den Einzug ins Final4 und durfte sich zum späteren Europapokalsieger krönen lassen.
Vorteil Aussenseiter?
Als grosser und dramatischer Kampf über 120 Minuten, in dem am Ende auch ein wenig Glück fehlte, ist die Begegnung 2022/23 Kadetten-Torhüter Kristian Pilipović in Erinnerung. «Die ganze Mannschaft freut sich sehr auf das erneute Duell und wird alles dafür geben, mit den Fans im Rücken den Coup zu wiederholen», sagt er. «In der ausverkauften BBC-Arena zu spielen, bedeutet für uns Gänsehautstimmung und ist ein grosser Faktor, warum wir zu Hause immer wieder Top-Mannschaften schlagen.» Die Aussenseiter-Rolle gefalle der Mannschaft. «Wenn wir die erste Sensation in diesem Kalenderjahr schaffen wollen, müssen wir als Team über uns hinauswachsen.»
Dänische Power
Der dänische Nationalspieler Mathias Gidsel gilt als aktuell bester Handballer der Welt. Der Torjäger durfte sich in den vergangenen Tagen zum Welthandballer des Jahres 2023 (IHF World Player of the Year 2023) und zum dänischen Handballer des Jahres küren lassen. Hans Lindberg vervollständigt das Dänen-Trio. Der 42-jährige Rekordtorschütze erzielte im Dezember 2023 als erster Profi überhaupt sein 3000. Bundesliga-Tor.
Den besten Handball der Saison bieten
Headcoach Hrvoje «Cveba» Horvat: «Für uns sind das die Spiele, die wir uns verdient haben und in die wir mit Gelassenheit und ohne allzu grossen Druck gehen können.» Es gelte, sich auf die 6:0-Deckung sowie das hohe Tempo, mit dem Berlin daraus nach vorne kommt, einzustellen und so von Beginn an gut ins Spiel zu kommen. «Von unserer Seite braucht es einen geduldigen und gezielten Angriff, einen schnellen Rückzug und eine stabile Deckung.» Das Wichtigste für ihn sei, dass alle das Spiel geniessen. «Wir wissen, dass man Berlin schlagen kann, aber dafür braucht es zwei perfekte Spiele und den womöglich besten Handball, den wir in dieser Saison bieten können.»
Stimmen aus Berlin
Kapitän Paul Drux: «Wir sind durch das letzte Jahr mehr als gewarnt. Es ist für uns eine sehr schwere Auswärtsaufgabe, vor allem weil letztes Jahr die Halle komplett voll war. Die Jungs aus Schaffhausen haben eine sehr gute und vor allem gut eingespielte Mannschaft.»
Trainer Jaron Siewert: «Wir müssen eine gute Abwehr stellen, unseren Torhütern helfen, Paraden zu gewinnen, und dann ins Tempo gehen. Mein Gefühl ist bei Schaffhausen: Wenn sie das Tempo und die Abwehraktionen bestimmen, sind sie stark. Wenn ihnen das Tempo diktiert wird und sie zu Fehlern gezwungen werden, dann haben sie schon ihre Schwächen.»
Im Viertelfinale wartet Nantes
Die Vorfreude des Schaffhauser Publikums auf den Handball-Kracher ist riesig. Die Sitzplätze sind bereits seit vergangener Woche ausverkauft, letzte Stehplatztickets sind an der Abendkasse erhältlich. Um von der ersten Minute an für Gänsehautstimmung zu sorgen, rufen die Kadetten alle Fans dazu auf, ihre Handy-Taschenlampen beim Einlaufen der Mannschaft einzuschalten.
Das Rückspiel zwischen den beiden Mannschaften findet eine Woche später, am 2. April (20.45 Uhr), in der Max-Schmeling-Halle in Berlin statt Der Gewinner des Playoff-Duells trifft im Viertelfinale der EHF European League auf HCB Nantes.