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Gesellschaft
21.03.2024

Gemeinsame Stellungnahme IG Kitas SH und VPOD

Bild: Unsplash: BBC Creative
Die IG Kitas SH und der VPOD Schaffhausen haben sich wegen der geplanten Neugestaltung der Kita-Finanzierung in der Stadt Schaffhausen zu Gesprächen getroffen und betonen, dass die aktuelle Finanzierung absolut unzureichend ist und dringend Verbesserungen erfordert. Gleichzeitig darf die Systemänderung nicht zu einem Einfallstor für stark profitorientierte Anbieter werden und neu Fehlanreize schaffen.

Vor dem Hintergrund der geplanten Neugestaltung der Kita-Finanzierung in der Stadt Schaffhausen haben sich die Interessengemeinschaft der Schaffhauser Kindertagesstätten (IG Kitas SH) und der VPOD Schaffhausen zu Gesprächen getroffen. In erster Linie sind sich die beiden Verbände einig darüber, dass die aktuell geltenden und seit Jahren nicht angepassten Finanzierungsansätze der Stadt Schaffhausen absolut unzureichend sind, um gute Arbeitsbedingungen und hohe Betreuungsqualität gewährleisten zu können. Zudem ist der Arbeitsaufwand für Administrationstätigkeiten viel zu hoch. In diesem Bereich bestehen zudem datenschutzrechtliche Bedenken.

Trotz diesem schwierigen und widrigen Umfeld schaffen es die der IG Kitas SH angeschlossenen Institutionen, eine hohe Betreuungsqualität sicherzustellen und bemühen sich um möglichst gute Arbeitsbedingungen. Die Vorlage zur Einführung von Betreuungsgutschriften honoriert das nicht. Es besteht die Gefahr, dass neue Player, die nicht sozial wirtschaften und zum Zweck der Profitmaximierung bewusst starke Abstriche in Qualität und Arbeitsbedingungen machen, in den Schaffhauser Markt treten und vom Ausbau der Subventionen profitieren. Dadurch kämen einerseits etablierte und verdiente Kitas in einen Konkurrenzkampf. Andererseits würden so unsozial erwirtschaftete Profite von neuen und nicht fair agierenden Kita-Anbietern direkt durch staatliche Subventionen, also Steuergelder, finanziert.

Klar ist also: Es braucht dringend Verbesserungen im Finanzierungssystem der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung. Gleichzeitig müssen die Angebotsqualität und die Arbeitsbedingungen auf dem hohen Standard gehalten und weiter ausgebaut werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, schlagen die IG Kitas SH und der VPOD Schaffhausen vor, die Vorlage dahingehend anzupassen, dass Kitas, die sich einem anerkannten GAV mit gewissen Mindeststandards angeschlossen haben, bessergestellt werden. In einer Übergangsphase sind die vom Branchenverband kibesuisse empfohlenen Mindestarbeitsbedingungen und die durch

den Kanton Schaffhausen eingeforderten Qualitätsstandards einzuhalten. Betreuungsgutschriften sollen nur in diesen Institutionen eingelöst werden können. Als Übergangslösung wird eine sofortige Erhöhung der Abgeltung von subventionierten Plätzen auf Basis einer Vollkostenrechnung vorgeschlagen. Dadurch wird einerseits sichergestellt, dass Kitas sofort von deutlichen Verbesserungen profitieren können. Andererseits lässt es den Sozialpartnern, bspw. IG Kitas SH und VPOD, ausreichend Raum, einen GAV zu verhandeln.

Die IG Kitas SH und der VPOD Schaffhausen rufen den Stadtrat und die zuständige Kommission dazu auf, mit den Verbänden ins Gespräch zu treten, um solche Lösungen zu erarbeiten.

Schaffhausen24, Originalmeldung VPOD