Am vergangenen Samstag wurde in der Galerie ARTSIMONE an der Grabenstrasse, die von Simone Grossenbacher geführt wird, mit einer Vernissage die Bildausstellung von Esther Banischewski eröffnet. In Form einer Retrospektive präsentiert die Zeichnerin einen Querschnitt durch ihren künstlerischen Werdegang. Was für manche vielleicht eine Randnotiz darstellen mag, lässt andere dafür aufhorchen. Denn heutzutage tritt der Name Banischewski nur noch selten in Erscheinung. Umso bemerkenswerter, dass die jung gebliebene Lady noch einmal ihre Bilder der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Heimlich studiert
Die Malerei hat Esther Banischewski schon das ganze Leben begleitet. Schon als Kind war Aquarell- und Ölmalerei ihre grosse Leidenschaft. Was bislang niemand wusste: Als junge Frau von 19/20 Jahren bildete sie sich heimlich mittels eines Fernstudiums aus. «Ich wollte einfach von allem eine Ahnung haben», erklärt sie ihre damaligen Ambitionen. Sie erhielt die Aufgaben per Post, zeichnete diese und schickte alles wieder zurück nach Zürich. Doch wirklich viel Motivation konnte sie dadurch nicht gewinnen. «Ich regte mich ziemlich auf, weil die Zeichnungen immer nur mit ‹sehr gut› bewertet wurden. Dabei war ich auf konstruktive Kritik angewiesen, um mich verbessern zu können», schimpft sie auch heute noch wie ein Rohrspatz, wenn sie ihre damaligen Zeichnungen betrachtet. «Man sieht doch, dass die Proportionen zwischen Kopf und Körper nicht stimmen, gopfertelli.» Vielleicht interpretierten die Prüfer das damals als Kunst mit persönlicher Note? «Mag sein», lacht sie.
Die Vorzeigediva
So ist sie, Esther Banischewski, die elegante Dame aus dem Schaffhauserland. Klein, zierlich, aber taff, ihre Worte ständig parat auf der Zunge liegend, um keine Antwort verlegen, stets begleitet von ihrem schelmischen Lächeln. Ihr Kopf agil, hellwach und jugendlich geprägt, dazu immer adrett gekleidet, egal, wo man ihr begegnet. Wäre Esther Banischewski US-Amerikanerin, trüge sie den klassischen Titel einer Vorzeigediva, wie man es sonst nur aus Hollywood kennt.