Die Endometriose zählt zu einer der häufigsten Frauenkrankheiten, rund zehn Prozent sind davon betroffen. Dabei verteilt sich Gebärmutterschleimhaut-artiges Gewebe ausserhalb der Gebärmutterhöhle und kann so zu starken Menstruationsschmerzen führen. Schmerzen können aber auch ausserhalb der Periode, beim Geschlechtsverkehr oder teils sogar beim Stuhlgang auftreten. Weiterhin kann Endometriose zu einer übermässig starken Menstruationsblutung führen und Schwierigkeiten hervorbringen, schwanger zu werden.
Grund für die Entstehung
Weshalb eine Endometriose entsteht, ist weiterhin noch nicht abschliessend geklärt. Die retrograde Menstruation, das heisst das Abfliessen des Menstruationsblutes über die Eileiter in den Bauchraum, spielt vermutlich eine wichtige Rolle. Aber auch eine Veranlagung oder Fehlprogrammierung der Schleimhaut, das Verkrampfen der Gebärmutter sowie eine veränderte genitale Flora und oder Immunsystem könnte eine Endometriose begünstigen.
Unser Tipp: Sollten Sie unter den obengenannten Beschwerden leiden, so sprechen Sie das Thema bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt an. Bei der gynäkologischen Untersuchung wird die Gebärmutter, aber auch alle Prädilektionsstellen von Endometriose im kleinen Becken abgetastet, mit dem Scheidenspiegel nach Endometrioseknoten Ausschau gehalten sowie mittels Ultraschall Informationen zur Gebärmutter, den Eierstöcken und den umliegenden Organen gewonnen.
Gemeinsame Strategie zur Therapie
Je nach Fragestellung können weitere Untersuchungsmodalitäten (beispielsweise MRI) in Betracht gezogen werden. Seit Kurzem gibt es auch einen Speicheltest, welcher die Früherkennung von Endometriose erleichtern soll. Das Ergebnis sollte aber mit Vorsicht interpretiert werden, da die Validierungsdaten noch nicht vollständig vorliegen.
Schlussendlich ist entscheidend, gemeinsam eine Strategie zur Therapie der Endometriose zu finden. Dabei gibt es verschiedene Eckpfeiler, welche bei einem Beratungsgespräch besprochen werden. Wichtig ist dabei, dass der Therapie-Effekt in regelmässigen Abständen verlaufsbeurteilt und je nachdem angepasst oder ergänzt wird.
Dr. med. Nicolas Samartzis
Leiter Endometriosezentrum und Leitender Arzt Frauenklinik, Spitäler Schaffhausen
nicolas.samartzis@spitaeler-sh.ch, spitaeler-sh.ch