Nein, da ist nicht etwa Verpackungskünstler Christo Jawaschew am Werk – dieser verstarb bereits am 31. Mai 2020 – sondern die Bauarbeiten zum Umbau des Kammgarnareals haben begonnen, was die eingetüteten Stahlverzierungen im Kammgarnareal erklärt. Im August 2020 hatte die Stimmbevölkerung dem Bauvorhaben zugestimmt. Doch der ganze Umbau fordert auch seinen Tribut, wie nun die Kammgarnbetreiber auf ihrer Homepage bekanntgeben. Ab Mai nimmt die Baustelle weiter Konturen an und auch der Parkplatz auf dem Areal wird spätestens ab Juni nicht mehr verfügbar sein.
Beiz ab Mai ganz geschlossen
Dabei sehen sich die Betreiber gezwungen, eine ganz grosse Kröte schlucken zu müssen. Dass diese Baustelle auch für das Beizenpersonal Konsequenzen hat, bedauert das Leitungsteam. Auch wenn es im Herzen wehtue, mussten sämtliche Arbeitsverträge per Ende Mai aufgelöst werden. Es wurde daher beschlossen, dass sich die Kammgarn-Beiz während den rund drei folgenden Jahren dem Programm der Halle anpasst. Weil der Dienstleistungsservice nicht mehr gewährleistet werden kann, ist das Restaurant ab April nur abends geöffnet, zwischen Mai und Ende August gar ganz geschlossen. Es bleibt zu hoffen, dass ab dem Hoffest, welches auf den 31. August geplant ist, immerhin ein reduzierter Betrieb aufrecht erhalten werden kann, indem die Beiz geöffnet wird, wenn in der Halle Konzert- und Discoveranstaltungen sowie weitere Anlässe stattfinden.
Umbau bis Ende 2026 fertig
Aufgrund dessen, dass die Attraktivität des Stadthausgevierts arg unter der Grossbaustelle litt, wollte sich das Kammgarn nicht auch einem finanziellen Risiko aussetzen. Ums Stadthausgeviert mussten gar Betriebe schliessen, was das Kammgarnteam unbedingt verhindern will, was auch der Beweggrund für diese drastischen Massnahmen sei. Das neue Kammgarnareal wird künftig mit viel Grünfläche und einem Wasserspiel glänzen. Zudem ist angedacht, die Terrasse zu vergrössern. Beim Westflügel soll eine Pergola entstehen, dazu zieht im Parterre die Bibliothek und eine Mieterschaft sowie in den oberen Geschossen die Pädagogische Hochschule ein, während die wegfallenden Parkplätze durch eine Tiefgarage kompensiert werden. Das rund 35 Millionen Franken teure Projekt soll zwischen Herbst und Winter 2026 fertiggestellt werden.