160 Meter Luftlinie. Grundsätzlich keine grosse Distanz. Für Sandra Capozzi dennoch ein Unterschied von Relevanz. 2002, nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Detailfachausbildung, startete sie ihre Tätigkeit am Fronwagplatz 28 in der JEANS BOX. «Mein damaliger Warenkundenlehrer und ehemaliger Besitzer der Ladenlokalität, René Dux, fragte mich, ob ich nicht temporär für ihn arbeiten möchte», erinnert sich Sandra Capozzi zurück. «Aus ursprünglich geplanten sechs Monaten wurden über 20 Jahre.» Nach zwei Jahrzehnten am gleichen Standort folgt nun für sie der Wechsel an einen neuen Arbeitsplatz. Die JEANS BOX ist seit vergangenem Freitag, 1. März, an die Vorstadt 43 umgezogen.
Weitblick bewahren
Den Wunsch nach mehr Ladenfläche hegte Sandra Capozzi schon lange. In den bisherigen Räumlichkeiten seien sie kapazitätstechnisch seit einiger Zeit an ihre Grenzen gestossen. «Im Vergleich zu vorher steht uns in der Vorstadt doppelt so viel Fläche zur Verfügung», schildert die 44-Jährige. «Dadurch kommen die Kleidungsstücke besser zur Geltung und es bietet sich ausserdem Platz für eine Kaffeebar mit Sitzmöglichkeiten.» Die Kundschaft soll so noch mehr zum Verweilen eingeladen werden.
Inspiration für die Ausstattung der JEANS BOX holt sich die Filialleiterin Sandra Capozzi unterwegs auf Reisen. Bei Besuchen von Modemessen in Berlin, Paris oder Mailand versucht sie neue Trends aufzuschnappen und diese nach Schaffhausen zu holen. Ein Szenenwechsel von Zeit zu Zeit helfe ihr, den Weitblick zu bewahren. «Die Modewelt befindet sich konstant im Wandel», meint die gelernte Detailfachfrau. «Um für unsere Kund:innen weiterhin attraktiv zu sein, dürfen wir ebenfalls nicht stehenbleiben.» Ein zusätzlich wichtiger Standpunkt für Sandra Capozzi bei ihrer Sortimentsauswahl heisst Qualität über Quantität. «Entscheiden wir uns für eine Kollektion, übernehmen wir meist nur sechs bis acht Einzelteile daraus», führt sie weiter aus. «Dafür handelt es sich dabei jeweils um hochwertige Produkte, welche vielseitig kombinierbar sind.»
Klare Devise
Eine gute Verkäufer:in zeichne sich durch Ehrlichkeit aus. «Nur wenn sich eine Person aufrichtig beraten fühlt, kommt sie wieder», erklärt Sandra Capozzi. Ausserdem sei die Kundschaft der 44-Jährigen ihre beste Eigenwerbung. Verlasse jemand das Geschäft mit einem schlechten Look, spiegle sich das nur negativ auf sie selbst wider. «Ich versuche die Wünsche aller Ladenbesucher:innen bestmöglich zu erfüllen, ohne dabei etwas zu beschönigen.»
Probieren geht bekanntlich über Studieren. «Gerne bekräftige ich meine Kundschaft, für sie ungewöhnlichere Stilrichtungen auszuprobieren», so die Modefachfrau. «Natürlich sollen sie sich dabei nie verkleidet vorkommen.» Oft greift sie dafür auch zur momentan unter jüngeren Generationen eher verpönten Skinny Jeans. «Engere Hosentypen haben bei uns auf jeden Fall noch Bestand und gehören auch bei einigen unserer Lieferanten immer noch zu den absoluten Topsellern.» Welche Veränderungen sich zukünftig im Modebusiness abzeichnen, lässt sich auch für Sandra Capozzi schwer vorhersagen. Eins ist für sie aber garantiert: «Mein Verkäuferherz schlägt weiter.»