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Politik
20.02.2024

Erhöhung des Rentenalters

Die Renteninitiative fordert eine Erhöhung die Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung.
Die Renteninitiative fordert eine Erhöhung die Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Bild: Symbolbild
Die Renteninitiative fordert die Erhöhung des Rentenalters bis 2033 auf 66 Jahre. Von da an soll sich dieses automatisch an die Lebenserwartung anpassen.

Am 3. März entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung über die Renteninitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge». Lanciert wurde diese von den Jungfreisinnigen. Hauptziel ist, das Rentenalter von Männern und Frauen bis 2033 schrittweise auf 66 Jahre zu erhöhen. Danach soll das Rentenalter an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt werden. Das bedeutet, dass dieses automatisch erhöht wird, sobald die durchschnittliche Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung steigt. Dabei entspricht die Erhöhung nicht eins zu eins dem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung, sondern nur 80 Prozent davon. Zudem darf das Rentenalter pro Jahr nur um zwei Monate steigen. Ausserdem muss eine neue Anpassung des Rentenalters den betroffenen Personen mindestens fünf Jahre vor ihrer Pensionierung mitgeteilt werden.

Loch in der AHV-Kasse

Ohne eine Erhöhung des Rentenalters ist die Finanzierung der AHV in Gefahr, wie die Befürworter:innen der Volksinitiative sagen. Durch die steigende Lebenserwartung beziehen die Pensionierten immer länger Rente. Auf der einen Seite wächst die Zahl der Rentner:innen und auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Erwerbstätigen ab, weil seit Jahrzenten die Geburtenrate sinkt. Dies führt zu einem Loch in der AHV-Kasse. Die Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre dürfte voraussichtlich zu einer Senkung der Ausgaben der AHV um etwa 2 Milliarden Franken führen. Durch die automatische Anpassung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung würde dies die AHV zusätzlich entlasten. So ist auch keine erhöhte Mehrwertsteuer nötig. Weiter argumentieren die Pro-Komitees, dass auch andere Länder ihr Rentenalter im gleichen Zeitraum noch viel stärker anheben. Neben den Jungfreisinnigen unterstützt die FDP die Initiative.

Ungerechtigkeit wächst

Die geplante Berechnung des Rentenalters ist nicht flexibel genug, um die Wirtschaftslage zu berücksichtigen. So begründen die Gegner:innen ihre Position. Weiter trifft eine Erhöhung des Rentenalters vor allem Personen mit tiefem Einkommen. Denn: Wer es sich leisten kann, geht heute schon früher in Rente. Zudem weisen Arbeitnehmende mit einem tiefen Einkommen auch eine geringere Lebenserwartung auf. Die Initiative betrifft also vor allem jene, die bereits einen verkürzten Ruhestand haben und tendenziell eher bei schlechterer Gesundheit sind. Ausserdem haben ältere Beschäftigte bereits heute Schwierigkeiten, eine Stelle zu finden, wenn sie arbeitslos werden. Sie sind deutlich häufiger von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Die Erhöhung des Rentenalters würde es schwieriger machen, bis zum Rentenalter im Arbeitsmarkt zu bleiben. Neben Bundesrat und Parlament empfehlen SP, Grüne, GLP und die Mitte die Ablehnung.

Mevina Portner, Schaffhausen24