Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Schaffhausen
31.01.2024

Schaffhauser Schlagzeilen

Was sucht diese Skifahrerin in Hallau?
Was sucht diese Skifahrerin in Hallau? Bild: zVg.
Vom Rheinfall-Adventure bis zum erneuten Umbau des Herrenackers. Die «Bock»-Redaktion liess ihrer Kreativität freien Lauf und präsentiert acht Szenarien, die 2024 ganz sicher nicht eintreffen.

Adrenalin pur bei den «Rheinfall-Adventures»

Um die Touristenzahl beim grössten Wasserfall Europas anzukurbeln, öffnen diesen Sommer im Juni das erste Mal die «Rheinfall-Adventures». Dabei ist Nervenkitzel vorprogrammiert und die Aktivitäten bieten das perfekte Erlebnis für alle Adrenalinjunkies. 

Falling down the Rhine

Schon lange gehört das Erklimmen des Mittelfelsens unseres gigantischen Naturspektakels nach einer kurzen Bootsfahrt zum Highlight des Rheinfallbesuches. Doch nun können alle Abenteuerfans eine Schippe drauflegen: Kopfüber vom Rheinfallfelsen 23 Meter in die Tiefe stürzen und dabei die erfrischende Brise des Rheinfalls geniessen. Mit einem festen Seil gesichert erleben die Besucher:innen ein unvergessliches Bungee-Jumping-Erlebnis beim «Falling down the Rhine».  

Rheinfallrafting

Nicht nur in luftiger Höhe, sondern auch im Wasser erwartet die Risikofreudigen ein einzigartiges Erlebnis. Was im Jahr zuvor noch verboten war, wird nun Teil der «Rheinfall-Adventures»: Mit dem «Rheinfallrafting» können sich Wassersportfans in einem Schlauchboot in das wilde Gewässer wagen. Dabei steht natürlich die Sicherheit der Teilnehmer:innen an vorderster Stelle. Alle erhalten eine gründliche Einweisung, erfahrene Guides begleiten die Rafting-Gruppen und die Anwesenden werden mit hochwertiger Sicherheitsausrüstung, darunter Schwimmwesten, Helme und weiteres Zubehör, ausgestattet.

Der Rheinfall ist um eine Sensation reicher. Bild: pexels.com

Stars in Town mit Megacoup

Der grösste Teil des Line-ups für das diesjährige Stars in Town ist von den Verantwortlichen bereits bekannt gegeben worden. Doch nun zieht OK-Chef Adrian Brugger den übriggebliebenen Jokertag, da er ein exklusives Angebot einer amerikanischen Festivalagentur nicht ausschlagen konnte. «Wir standen in der Endauswahl für die endgültige Abschiedstour von KISS, notabene einer meiner Lieblingsbands, sofern wir den Dienstag, 6. August, als zusätzlichen Open-Air-Tag für sie freihalten», freut sich Adrian Brugger. KISS hatten zwar im Dezember angekündigt, nur noch ihre Avatare auf die Bühne zu lassen, doch aufgrund ständiger technischer Probleme kamen sie wieder davon ab. In diesem Exklusivpaket wird eine weitere Sensation angeboten. «Am gleichen Abend zuvor werden Elton John und Rod Stewart eines ihrer raren Doppelkonzerte absolvieren», bestätigt der Festivalleiter mit annähernder Schnappatmung. Die beiden früheren Freunde standen früher schon mal gemeinsam auf der Bühne und ziehen nächsten Sommer als Zeichen ihrer Versöhnung mit der Revivaltour «50 Years John & Stewart» durch Europa. «Gut möglich, dass auch Stones-Gitarrist Ronnie Wood am Start ist», verrät Adrian Brugger. Normalerweise übersteige ein solches Line-up das Budget des Stars in Town komplett, doch hierbei handle es sich um ein einmaliges Schnäppchen. Nach Rücksprache mit der Schaffhauser Regierung, die für den Jokertag schliesslich den Segen geben musste, darf Adrian Brugger nun diesen Coup endlich der Öffentlichkeit preisgeben, wie der Festivalleiter gegenüber dem «Bock» bestätigt, der als erstes davon erfahren hat.

Das Stars in Town trumpft auf: KISS, Elton John und Rod Stewart (Bild) kommen nach Schaffhausen. Bild: zVg.

Der Herrenacker wird wieder zum Parkplatz

Das Thema Parkplätze bewegt die Munotstadt. Der stetige Abbau von Parkmöglichkeiten in der Altstadt liess unlängst diverse Organisationen und politische Parteien aufschreien. Nun hat auch der Stadtrat das Ausmass der Dringlichkeit erfasst und beschlossen, den Herrenacker wie einst in den 70er-Jahren als grossen Parkplatz umzufunktionieren. Und er geht gar noch einen Schritt weiter: Die Parkplätze stehen der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung. 

Erneute Bauarbeiten

Zwar hat man den Herrenacker erst vergangenes Jahr saniert, doch die Bauarbeiten nehmen erneut Fahrt auf: Die ersten baulichen Schritte sind Überarbeitungen am Belag und den Wasserrinnen, um Stolperfallen beim Aussteigen aus dem Auto zu vermeiden. Dauer: Rund zehn Monate. Weiter sollen fünf Elektroladestellen sowie drei Carparkplätze installiert werden. Der Vorteil: Die Tourist:innen starten ihre Stadtführung direkt auf dem Herrenacker. 

Um den Ansprüchen der Veranstalter weiterhin gerecht zu werden, können vom Stadtrat Sonderbewilligungen erteilt werden, den Herrenacker für Veranstaltungen – wie das Stars in Town – zu nutzen. Mit diesen Einnahmen lassen sich das Jahr über die kostenlosen Parkplätze finanzieren. 

Wie einst 1967 soll der Herrenacker wieder als Parkplatz dienen. Bild: Max Baumann / Stadtarchiv Schaffhausen

Achtung Verwechslungsgefahr

Immer öfters verirren sich Wintersportler:innen samt ihrer Skiausrüstung in die Gemeinde Hallau. Der Grund: die Bergkirche St. Moritz auf dem Bergvorsprung des Dorfes. Mit dem Ziel, die im Oberengadin auf 1856 Metern gelegene Winterdestination St. Moritz zu erreichen, finden sich einige nicht in einer Berglandschaft, sondern in den Weinberghängen in der idyllischen Gemeinde des Kantons Schaffhausen wieder. Frustriert stellen die Reisenden fest, dass ihnen bei der Navigation ein gravierender Fehler unterlaufen ist.

Namensänderung

Schon seit dem Jahr 1491 besitzt das Wahrzeichen, nach dem heiligen Mauritius geweiht, den Namen Bergkirche St. Moritz. Dies wird sich jetzt aber ändern. Nach langen Diskussionen und vielen Reklamationen von frustrierten Winterurlaubern entschied sich die Gemeinde Hallau, diesen regelmässigen Verwechslungen ein Ende zu setzen: Die Kirche wird auf den Namen Bergkirche Mauritius umgetauft. Nun gilt es zu hoffen, dass in Hallau künftig keine Reisenden auf dem Weg in den Inselstaat Mauritius im Indischen Ozean stranden.

Statt in der Winterdestination St. Moritz ist diese Skifahrerin in Hallau gelandet. Bild: zVg.

Toniolo kandidiert als Neuhauser Gemeindepräsident

Damit hat niemand gerechnet. Der umtriebige Künstler Beat Toniolo stellt sich als Kandidat für das Gemeindepräsidium in Neuhausen auf, dessen Wahlen am 18. August über die Bühne gehen. Der Ur-Schaffhauser will vor allem die Kultur in Neuhausen fördern und bricht eigens dafür die Zelte in seiner Wahlheimat Zeitz ab, was ihm ohnehin zugute kommt, da er zugleich vor der AfD flüchten muss. «Ich werde im Juni in das frisch erworbene Schlösschen Wörth ziehen und meinen Wahlkampf direkt vom Rheinfall aus lancieren», gibt sich Beat Toniolo schon jetzt absolut siegessicher. Laut seinen Visionen soll Neuhausen das neue Paradies in der Region Schaffhausen werden. Nicht nur sein ganzes Herzblut will er in dieses Vorhaben stecken, sondern er schätzt, dass ihn der politische Wahlkampf einen sechsstelligen Betrag kosten wird.

Der Künstler Beat Toniolo will Neuhauser Gemeindepräsident werden. Bild: zVg.

Kadetten steigen in Nationalliga B ab 

April 2024: Die Kadetten ringen um den Klassenerhalt und verlieren im Playout gegen den HSC Kreuzlingen – eine Schlagzeile, die in der Schweizer Handballwelt für grosse Aufregung sorgt. Denn mit 13 Schweizer Meistertiteln, neun Cupsiegen und 15 Supercup-Siegen haben sich die Munotstädter in den vergangenen Jahren zum Ligaprimus entwickelt und sich mit diversen European- und Champions-League-Teilnahmen auch international einen Namen gemacht.

Seit 1991 spielten die Kadetten ohne Unterbruch in der Nationalliga A. Nun aber geht es bachab: Nach der Winterpause gelingt es den Kadetten, kein Spiel mehr zu gewinnen. Cup-Aus gegen GC Amicitia Zürich, Ende in der European League und selbst gegen Aufsteiger Chênois Genève Handball verliert man mit 20:46.

Doch relativieren wir dieses Szenario: Mit 33 Punkten führen die Kadetten die Tabelle deutlich an. Vom Tabellenschlusslicht Chênois (5 Punkte) bis zum aktuell Tabellenfünften (17 Punkte) können die Schaffhauser selbst dann nicht überholt werden, wenn sie jetzt jedes der noch ausstehenden zehn Spiele verlieren.

Der niedergeschlagene Torhüter Kristian Pilipović. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24

Obergrenze beim Schwarzabfall

Der Kanton Schaffhausen will seinen Beitrag zum Erreichen des Netto-Null-Ziels 2050 mit einer weiteren Massnahme ankurbeln: Die Einführung einer maximalen Gewichtsobergrenze für Schwarzabfall.  

Gewichtsobergrenze

Jeder Haushalt hat eine definierte Anzahl von Kilogramm, die er pro Jahr über die Kehrichtabfuhr entsorgen darf. Die Mitarbeitenden der Müllentsorgung in der Region werden mit einem portablen Gerät mit inkludierter Waage ausgestattet. Bevor sie bei der Kehrichtabfuhr den Schwarzabfall in den Kehrichtwagen befördern, wiegen sie den Sack. Dank dem integrierten GPS kann der Abfallsack dem entsprechenden Haushalt zugewiesen werden.  

Doch was passiert, wenn man mehr Müll als zulässig produziert? Ist die vorgegebene Gewichtsobergrenze erreicht, erscheint auf dem Gerät die Meldung, dass das Kontingent ausgeschöpft ist. Für jeden danach zugeführten Abfallsack wird eine Gebühr von 20 Franken erhoben. Diese Massnahme soll die Bevölkerung dazu motivieren, die eigene Abfallproduktion zu überdenken, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen und auf wiederverwertbare Materialen zu wechseln. Recycling und Kompostierung werden aus Spargründen zu Prioritäten. Die Bevölkerung erkennt damit den Wert der Ressourcen, die Region wird sauberer und die Natur erstrahlt in voller Pracht

Pro Jahr gibt es eine definierte Anzahl an Kilogramm, welche die Bevölkerung über die Kehrichtabfuhr entsorgen darf. Bild: Gabriella Coronelli, Schaffhausen24

Das Gendern erreicht den Ratssaal

Inklusion ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Die Kantonsratsmitglieder wollen bei diesem Thema als Vorbild vorausgehen und beschliessen das Anwenden der gendergerechten Sprache bei der Ausübung ihrer politischen Aufgaben.

Alternierende Formen

Eine Idee ist, beispielsweise das Protokoll der Sitzungen alternierend ausschliesslich in weiblicher beziehungsweise männlicher Form zu führen. Am Sitzungstag mit weiblichem Fokus ist nicht nur das Protokoll in weiblicher Form verfasst, sondern auch die Gespräche. So kann es beispielsweise im Ratssaal zu folgender Aussage kommen: «Liebe Hansa, würdest du mir bitte eine Tässin Espressa einschenken?» Hingegen könnte an einem «männlichen» Tag folgender Satz zu hören sein: «Regulo, kannst du mir bitte den Agendus auf den Leinwand erläutern?»

Freude herrscht

Jedes Mitglied im Kantonsrat erhält zudem ein Namensschild, auf welchem deutlich erkennbar ist, mit welchem Pronomen er oder sie gerne angesprochen werden möchte. Mit dieser Massnahme wird Schaffhausen schweizweit zu einem Vorbild für andere Städte und Gemeinden und gewinnt den «Politigen-Award». 

Schaffhausen24