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Kultur
22.01.2024
22.01.2024 21:34 Uhr

Auf den Spuren der Idole

Georgia Papadimitriu, Tessa Prinz, Nadja Riesen und Michelle Sigrist (v.l.) alias «VoiceOver» begeisterten mit eindrücklichem und harmoniegeladenem A-capella-Pop am Band-Day.
Georgia Papadimitriu, Tessa Prinz, Nadja Riesen und Michelle Sigrist (v.l.) alias «VoiceOver» begeisterten mit eindrücklichem und harmoniegeladenem A-capella-Pop am Band-Day. Bild: Ronny Bien
Hoch ging es am vergangenen Samstag auf der Haberhausbühne zu und her. Am «Band-Day» traten insgesamt neun MKS-Formationen auf, die mit ihren Konzerten ihre Fortschritte unter Beweis stellten. Sogar eine Erwachsenenband fand den Weg auf die Bühne.

Das Adrenalin steigt, nur noch wenige Augenblicke, bis das Licht gedimmt wird und der Fokus der Bühne gilt. Tausend Gedanken rasen durch die Köpfe: «Weiss ich noch, wie der Song geht, kenne ich ihn noch?» – «Hoffentlich verpasse ich den Einsatz nicht!» –«Ich bin so nervös!» – «One, two, three», klopft der Drummer den Takt vor – und schon sind sie mittendrin im eigenen Auftritt. Gefühlsmässig etwa im Hallenstadion oder im Hyde Park, auch wenn für das Feeling der schmucke Gewölbekeller der Haberhausbühne ausreichen muss. Doch einmal ein richtiger Rockstar werden; dieses Funkeln der vielen jungen Augen verrät diesen innigen Wunsch, bei einigen bleibt’s wohl beim Träumli.

Es reifen Talente heran

Doch es ist bemerkenswert, was die vierköpfige Bandleitung mit Chasper Wanner, Marianne Lehmann, Matthias Füchsle und Thomas Silvestri aus den jungen Talenten herausholt. Und dabei werden nicht einfach im Lagerfeuer-Stil irgendwelche Schunkellieder nachgespielt, sondern mit einer ambitionierten Struktur ausgefeilte Arrangements einstudiert. Schon die Jüngsten der «Rocking Youngsters» trauten sich an ein «Eye Of The Tiger» von Survivor heran, während Amy Campbell von «Queens & Kings» mit ihrem Gesang dem Publikum regelrecht unter die Haut fuhr. Ergreifend, wie Herbie Hencocks Klassiker «Watermelon Man» aus dem Jahre 1962 von Miro Deggeller auf das Piano gelegt wurde, als würde dieser junge Tastenvirtuose seit 50 Jahren nichts anderes machen.

Wahre Weltpremieren

Es ist natürlich auch selbsterklärend, dass die Kids ihren Idolen nacheifern und deren Hits mit grosser Freude präsentieren und diese auch in komplett neuem Kleid vortragen. Wie «VoiceOver», welches aus einem Quartett aus jungen Sängerinnen besteht. Mit ihrem frischen, vierstimmigen Gesang strahlten sie von der Bühne Frühlingswärme herab und liessen vergessen, dass es draussen -7 Grad kalt war. Und die «Sunny Gang» sorgte gar für eine Weltpremiere, als sie den von Sängerin Ally Meyer komponierten Song «Girl Your Name» erstmals öffentlich spielten. Auch die Co-Headliner «Evil Onions» führten zum ersten Mal einen selbstgeschriebenen Song vor.

Sogar eine Erwachsenenband am Start

Ein weiteres Highlight an diesem Abend war der Auftritt von «theORIGINALS», eine wahre Familienband, die aus den Geschwistern Neve, Neo, Leana, Naila und Levin Müller besteht.  Ihre Begeisterung steckte sofort an, was der Reaktion der Zuschauenden anzumerken war. Mit modernem Pop folgte im Anschluss «Chapter Music». Auch dieses Quintett liess seinem musikalischen Charme freien Lauf und genoss seinen Auftritt. Ebenfalls die Bühne betrat die Jazzband «Guess Who’s In Town». Doch für einmal war das nicht eine jugendliche Combo, sondern eine mitten in der Blüte des Lebens stehende Gruppe unter der Leitung von Thomas Silvestri, der den kurzfristig ausgefallenen Marc Vogelsanger am Schlagzeug vertrat.

Grande Finalissima

Sie gelten unter den Musikschulbands als diejenige, die regelmässig auch «auswärts» an Veranstaltungen, wie Hafenfest in Stein am Rhein oder an den Street Music Nights, spielt, die «Evil Onions». Trotz Ausfall des Gitarristen Moritz Lämmli, aufgrund eines verstauchten Handgelenks, präsentierten sich die «bösen Zwiebeln» in bestechender Form und lieferten auch dieses Mal eine zünftige Rockshow auf das Parkett. Die Finalissima bestritt «Soundlines» mit dem gewaltigen Gesangsduo Nora Eden und Tomislav Kostic, welches sowohl bei Popballaden als auch bei funkigen Jazznummern wunderbar harmonierte.

Nach dem sechsstündigen Marathon schien das OK-Team etwas gezeichnet, aber sehr zufrieden, während sich bei den insgesamt 43 Kids nach ihren Auftritten das Adrenalin so langsam wieder senkte, ehe die Träume in der darauffolgenden Nacht ihre Fortsetzungen fanden.

  • Aus Lohn kommt diese Familyband: "theORIGINALS" nennt sie sich und begeistert am MKS Band-Day. Bild: Ronny Bien
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  • Die Evil Onions, ausnahmsweise ohne Moritz Lämmli, liefert einmal mehr ausgezeichnet ab. Bild: Ronny Bien
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  • Chapter Music nennt sich diese MKS-Formation und bedient sich vor allem im modernen Pop. Bild: Ronny Bien
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Ronny Bien, Schaffhausen24