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Kultur
23.01.2024
22.01.2024 21:36 Uhr

Im Klub 8 «spaceskalierts»

Purple Headspace performen in allen Lagen und Positionen, so auch an der Spaceskalaktion.
Purple Headspace performen in allen Lagen und Positionen, so auch an der Spaceskalaktion. Bild: Alen Krajinovic-Kopic
Im «klub 8» wird am Freitag an der Eskalationsstufe gedreht. Mit dem passenden Namen «Spaceskalaktion» treten drei genregerechte Bands auf.

«Mütter, rettet Eure Kinder», hiess es doch früher, wenn sich laute Bands ankündigten. Doch die flüggen Teenies wollen in diesem Fall gar nicht gerettet werden. Sie peilen lieber den direkten Weg ins Getümmel an, wo sie mit Gleichgesinnten den lauten Tönen frönen. Treibender Punk zischt durch die Gehörgänge, gefolgt von peitschendem Grunge. «Nein, leise wird es definitiv nicht. Im Gegenteil: An diesem Abend fliesst der Schweiss», lacht Yannick Vuga schelmisch, Vorstandsmitglied des Vereins «Kultur im Chäller», der den «klub 8» betreibt. Wie der Name der Veranstaltung schon verrät, wird mit der «Spaceskalaktion» so richtig die Sau rausgelassen. Mit den zwei Schaffhauser Formationen «The Stone Popsicles» und «Purple Headspace» ist der Pulk garantiert, dazu gesellt sich zu diesem Konzertabend das begeisternde Trio «Dnachtaktion» aus Bern.

Flaumiger Cüplitrip

Es bleibt keine Zeit, um sich aufzuwärmen, denn «The Stone Popsicles» krachen beim Opening schon ordentlich los. «Heavy groove with fuzz» kündigt die Altstadtfraktion an. Eis am Stiel mit Flaum gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie etwa rohen Rock’n’Roll, Punk und für die Mutigen gar etwas Stoner Metal. Das Quartett mit Florian Hadorn, Lukas Bierdämpfel, Adrian Werner und Nicolas Germann bedient sich einfach überall dort, wo der Spass beginnt. Und sie fordern nicht nur zum Headbangen auf, sondern erhoffen sich auch ein paar schöne Twerking-Einlagen des Publikums. Schliesslich dürfe man auch etwas albern sein.

Sie mögen vielleicht niedlich erscheinen, wenn sie nicht auf der Bühne stehen, die drei «Bärner Giälä» Urban Zaugg und die Gebrüder Denis und Julian Schletti. Doch wehe, wenn sie von der Leine gelassen werden, «tschäderets» nicht nur tüchtig, sondern die drei Berner nutzen ihre Musik auch als Ventil für gesellschafts- und politkritische Botschaften. «Dnachtaktion» hat sich während den letzten bald acht Jahren in ihrer Heimatregion Bern bekannt gemacht, wohlgemerkt, dass die drei Bandmitglieder erst gerade das Teenageralter verlassen. Mit drei Alben – das neuste, «Cüplipunk», erschien 2022 – im Gepäck bedienen sie sich ebenfalls genügend am Punkbuffet, würzen das Ganze mit Indie Rock und schaffen es sogar, rappend und mit Cello bewaffnet, innige Momente hervorzurufen.

Eigentlich sind sie Ausserirdische, die zufällig auf dem Planeten Schaffhausen mit ihren Raumschiffen zusammenkrachten. Anstatt einen intergalaktischen Krieg auszulösen, beschlossen sie, ihre 70er- und 90er-Kultur zu vereinen. Am besten gelinge das auf einer Bühne, die einem Sturm aus wilden Melodien standhalte, denn «Purple Headspace» sind ja nicht einfach zum Scherzen hier, wie die Space-Mitglieder Jasper Roth, Robert Maric und Loris Brütsch auf Anfrage vom «Bock» teleportieren. Mit Grunge und Psychedelic Rock katapultieren sie sich und das Publikum auf einen Trip durch den raumlosen Zeitraum.

«Wir erhoffen mit der Spaceskalaktion, dass auch jüngere Konzertgänger angesprochen werden. Es gibt aber auch viele ältere Generationen, die genau an solchen Anlässen voll auf ihre Kosten kommen», sagt Yannick Vuga. Eingeölt am kommenden Freitag wird ab 20 Uhr, die Konzerte beginnen ab 21 Uhr zu jeder vollen Stunde. Der Eintritt beträgt 15 Franken.

  • Auch Dnachtaktion aus Bern findet man in allen Positionen auf den Bühnen. Was plant das Trio am kommenden Freitag? Bild: zVg.
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  • The Stone Popsicles lieben es, wenn das Publikum zu ihrer Musik twerkt. Bild: zVg.
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Ronny Bien, Schaffhausen24