Musikalische Metamorphosen stehen auch im Januar wieder auf dem Programm: Paul Hindemith nahm sich in seinen Kompositionen wenig bekannten Klavierstücken Carl Maria von Webers an und kreierte daraus die ausdrucksstarken «Sinfonischen Metamorphosen». Lyrische und majestätische Klänge kommen auch in Frank Martins Violinkonzert und Johannes Brahms vierter Sinfonie zum Erklingen.
Zauber in der Musik
Leuchtende Klänge bei Frank Martins Violinkonzert: Das Werk, welches 1952 in Basel unter der Leitung von Paul Sacher mit dem Violinisten Hansheinz Schneeberger uraufgeführt wurde, fand schnell Anklang. Die Kritik lobte damals die Verbindung verschiedenster Einflüsse – aus dem Impressionismus oder aus der Jazz-Musik beispielsweise –, die eine magische, manchmal auch mysteriöse Atmosphäre kreierten.
Nachfolgend erklingen bei «Klangzauber» die «Sinfonischen Metamorphosen»: Während «Turandot» in der Regel mit Giacomo Puccinis gleichnamiger Oper in Verbindung gebracht wird, zeigt sich auch bei Hindemiths Werk die Faszination für dieses Thema – neben einem umgedeuteten Trauermarsch von Carl Maria von Weber bearbeitete er eben auch dessen «Turandot»-Ouvertüre. Johannes Brahms, der sich lange Zeit mit der Idee der Komposition einer Sinfonie befasste, bevor er seine Erste schrieb, schuf mit seiner vierten und letzten Sinfonie ein monumentales Werk, das von seiner langen, von Selbstkritik und Anstrengung begleiteten Auseinandersetzung mit der Gattung zeugt und als persönlicher Schlusspunkt verstanden werden kann.
Tosca Opdam
Für «Klangzauber» gastiert die holländische Violinistin Tosca Opdam in Schaffhausen. Dies jedoch nicht zum ersten Mal: Bereits 2019 spielte sie gemeinsam mit dem Kammerorchester des Musik-Collegiums Schaffhausen unter der Leitung der Dirigentin Annedore Neufeld bei «Sommerklänge» ein vielfältiges Programm.
Die preisgekrönte Violinistin trat in zahlreichen bekannten Konzerthäusern zusammen mit namhaften Klangkörpern auf: So im Concertgebouw Amsterdam oder der Carnegie Hall, in welcher die hoch gelobte Weltpremiere der ihr gewidmeten Komposition «North Atlantic Light» von Robin de Raaff auf dem Programm stand. Darüber hinaus trat die Solistin mit dem New York City Ballet, dem New York Choreographic Institute oder dem Niederländischen Nationalballett auf. Mit ihrem künstlerisch breit gefächerten Interesse verbindet Tosca Opdam in eigenen Programmen häufig Musik mit Tanz, Malerei oder visuellen Künsten, mit denen sie sich auch in der 2020 gegründeten Konzertreihe «Miniatures inspired by visual arts and music» auseinandersetzt.
Württembergische Philharmonie Reutlingen
Das renommierte Orchester ist immer wieder bei Gastspielen im In- und Ausland sowie mittels CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen zu hören. Es begeistert zudem durch Konzertformate, die an unterschiedlichste Zuhörerschaften gerichtet sind, was ihm unter anderem den Preis «Innovatives Orchester 2019» eingebracht hat: Neben Sinfoniekonzerten und Jugendkonzerten wird bei den «Kaleidoskop-Konzerten» das Repertoire von klassisch-romantischer Musik ausgeweitet auf Musicals, Jazz, Weltmusik, HipHop, Latin und weitere Stile. Eine Vielzahl von Werken von Frauen war unlängst anlässlich des Komponistinnen-Festivals in Tübingen 2023 zu hören.
Musikalischer Zauber am Samstagabend, 20. Januar, um 19.30 Uhr im St. Johann. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit den gespielten Werken bietet die Konzerteinführung um 18.45 Uhr im Bistro Meetingpoint. Erstmals bei Schaffhausen Klassik lassen die Künstlerinnen und Künstler beim After-Concert-Talk im Kronenhof die Zuhörenden auch einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Weitere Informationen zum Konzert sowie ein Portrait von Tosca Opdam unter:
schaffhausen-klassik.ch