Grosse Ehre für die Phoenix Mecano Solutions AG: Das Unternehmen erhält den Swiss Lean Award 2023. Gemäss Zertifikat zeichnet dieser die ganzheitliche und integrative Umsetzung der Lean Management Philosophie basierend auf Hoshin Kanri, konfigurierbaren, ergonomischen und flexiblen Montagearbeitsplätzen sowie vollständig digitalisierten Prozessen aus. Vergangenen Donnerstag überreichten Stefan Weitz und Romano Verdieri, beide Partner bei der Trägerschaft Leancom AG, den Award an Michael Jahn, Geschäftsführer der Phoenix Mecano Solutions AG und Produktionsleiter Markus Walde.
Gegen vier weitere Finalisten setzte sich das Technologieunternehmen mit Sitz in Stein am Rhein durch. «Das Gesamtpaket überzeugte», so Stefan Weitz. Besonders habe der Fachjury – bestehend aus Experten der Leancom AG, KMU SWISS und der Ostschweizer Fachhochschule – gefallen, dass die Hoshin Kanri Methode bei Phoenix über alle Hierarchien gelebt wird. Das bedeutet: Die Unternehmensziele werden so heruntergebrochen, dass auch die einzelnen Mitarbeitenden wissen, was diese Ziele für sie konkret bedeuten. «Es sind nicht nur Michael Jahn und Markus Walde – die gesamte Belegschaft arbeitet nach Lean, das Konzept ist ganzheitlich integriert.»
Digitalisierte Produktionsprozesse
Weiter heben die Jurymitglieder den Problemlösungsprozess hervor, welcher sich nicht nur auf Problem und Lösung fokussiert, sondern eine Ursachenanalyse beinhaltet. «Zudem sind die Produktionsprozesse komplett digitalisiert und nachvollziehbar», ergänzt Romano Verdieri.
Auch die Arbeitsumgebung bei Phoenix entspricht dem Lean-Grundsatz «Ordnung und Sauberkeit». Dazu gehören unter anderem die Bodenmarkierungen, die ergonomischen Arbeitsplätze oder, dass das Mobiliar grösstenteils auf Rollen ist.
Seit 12 Jahren mit den Lean Prinzipien
Im Jahr 2011 begann die Phoenix Mecano Solutions AG Lean in sämtliche Arbeitsabläufe zu integrieren. «Natürlich hat es Zeit gebraucht, es in den Köpfen der Mitarbeitenden zu verankern», so Michael Jahn, der seit 27 Jahren bei Phoenix Mecano Solutions AG arbeitet und mittlerweile in seinem 12. Jahr als Geschäftsführer fungiert. «Unsere Mitarbeitenden mussten ihre Wohlfühlzone verlassen», so Markus Walde. «Ich bin mächtig stolz auf das, was wir in diesen zwölf Jahren erreicht haben.» Mittlerweile ist eine Lean-Schulung Bestandteil der zweitägigen Welcome Days, die alle neuen Mitarbeitenden absolvieren. Doch Michael Jahn betont: «Dabei handelt es sich um eine Kurzschulung: Lean lernt man schlussendlich erst, indem man es lebt.»
Ein Beispiel dafür, dass Lean nicht nur in der Produktion gehandhabt wird, sind die Produktionsdaten, welche früher auf mehrseitigen Papierdokumenten vom Büro in die Werkstatt gebracht wurden und heute elektronisch auf einem E-Paper abgelegt sind.
Weiter setzte die Phoenix Mecano auf das Shopfloor Management. Die enge Zusammenarbeit der Führungskräfte mit den Mitarbeitenden bildet dabei den Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung von Verbesserungen am Ort der Wertschöpfung. «So können Probleme direkt dort gelöst werden, wo sie entstehen», führt Michael Jahn aus. «Man bespricht sowohl KPIs als auch Fehler und leitet daraus Sofortmassnahmen ab.»
Lean als niemals endender Prozess
Und auch wenn die Phoenix Mecano Solutions AG die Lean Grundsätze bereits sehr fortschrittlich lebt, sei es ein niemals endender Prozess. «Wir sehen sehr viele Aspekte, die wir noch verbessern können», so Michael Jahn. Der heutige Zustand sei der schlechteste akzeptierte, wie Markus Walde abschliessend bestätigt. «Die Reise geht weiter. Und in dieser darf man nicht zu schnell sein. Denn das Wichtigste dabei ist es, alle mitzunehmen.»