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Kultur
28.11.2023

Eine Fahrt mit dem Zug des Lebens

«Das Leben ist (k)ein Pony Bahnhof» handelt von der jungen Influencerin Zoe, die in ihrem Blog von den Erfahrungen auf einer Zugreise berichtet.
«Das Leben ist (k)ein Pony Bahnhof» handelt von der jungen Influencerin Zoe, die in ihrem Blog von den Erfahrungen auf einer Zugreise berichtet. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
«Das Leben ist (k)ein Pony Bahnhof» – unter diesem Titel präsentiert das Jugendtheater im Central am 9. und 10. Dezember ein Stück, das sich den verschiedensten Begegnungen während einer Zugreise widmet.

Die junge Influencerin Zoe begibt sich für ihren Blog gemeinsam mit ihren beiden kleinen Brüdern auf eine Zugreise. Während der Fahrt begegnen sie den verschiedensten Menschen – von Agenten über Macarena-tanzende Omas bis zur Popsängerin. Mit «Das Leben ist (k)ein Pony Bahnhof» präsentiert das Jugendtheater im Central (JTiC) das erste Stück unter der Leitung von Rahel Roy. Beim Probenbesuch des «Bock» berichten die Regisseurin sowie die zehn Schauspielerinnen und Schauspieler von dem Gemeinschaftswerk. 

Improvisation als Grundlage

«Wir durften so gut wie alles selbst gestalten», erzählt Anna Obrecht Sanchez, welche im Stück die Rolle der Influencerin spielt. Wie Rahel Roy ausführt, sei dies für sie ein wichtiger Aspekt beim Jugendtheater. «Die Figuren, Themen und Textpassagen stammen von den Jugendlichen.» Aus Improvisationen in den Proben hat die Theaterleiterin das Stück geschrieben. Was hinter dem Titel steckt? – Ein Mix zwischen den beiden Redewendungen «Das Leben ist kein Ponyhof» und «Das Leben ist ein Bahnhof». Die Regisseurin erklärt: «Die Jungen merken, dass im Leben nicht immer alles ‹gechillt› ist, in ihren Köpfen schwirren Gedanken zu den Themen Klimawandel oder Familiengründung umher.» Zudem wird im Stück das Leben mit einem Bahnhof verglichen: «Man kann entscheiden, in welchen Zug man steigt, wo man hinfährt und wann man umsteigt.»  

Gesang und Tanz integriert

Das Ensemble besteht aus fünf Jungen und fünf Mädchen zwischen 10 und 19 Jahren. «Die meisten davon spielen schon seit vielen Jahren im Jugendtheater», so Rahel Roy, welche die Theaterschule Anfang des Jahres gemeinsam mit Pascal Holzer übernahm. «Zu Beginn investierten wir viel Zeit ins Kennenlernen und Herausfinden, wer welche Talente hat und was sich die Jugendlichen wünschen.» So sei ein Wunsch gewesen, eine Showeinlage mit Gesang und Tanz ins Stück zu integrieren. «Da klatscht das Publikum jedes Mal mit, das finde ich super», sagt Lea Lerch, welche neben der Rolle als Popsängerin die Frühaufsteherin, eine Agentin und das Superhirn spielt. 

  • Tanz und Gesang kommen in dem Stück nicht zu kurz. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
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  • Unter anderen trifft Zoe (l.) im Zug auf eine berühmte Popsängerin. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
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Eingeschweisste Theatergruppe

Seit den Sommerferien bereitet sich die Gruppe intensiv auf die Jahresaufführung im Dezember vor. Neben den Mittwochabendproben arbeiten die Jugendlichen auch in ihrer Freizeit am Stück, besonders jetzt, wo der Feinschliff und die Textsicherheit im Fokus stehen. Rahel Roy freut sich darüber, wenn die Jugendlichen eigene Ideen für ihre Rollen einbringen. Es gehe nicht darum, ein perfektes Stück auf die Beine zu stellen, sondern darum, dass alle Beteiligten Woche für Woche gerne in die Probe kommen. «Perfekt ist es dann genau so, wie es bei der Aufführung ist.» 

Während der Probe ist nicht zu übersehen, dass es sich um eine eingeschweisste Gruppe handelt: «Es macht besonders viel Spass, da alle so motiviert sind», so Lea Lerch. Einer, der seit eh und je beim Jugendtheater dabei ist, ist Timon – von den anderen liebevoll «Boss» genannt. Im aktuellen Stück spielt er vier Rollen. «Diese sind weniger textlastig als in anderen Jahren, dafür muss ich sehr viel über die Gestik machen», erzählt der 19-Jährige.

Wenn es in zehn Tagen nun endlich heisst «Vorhang auf und Bühne frei», haben die Schauspielerinnen und Schauspieler einen Wunsch: «Es soll ein spannendes Theater werden, bei dem das Publikum nicht das Verlangen hat, aufs Handy zu schauen.»  

«Das Leben ist (k)ein Pony Bahnhof» wird am 9. Dezember, 18.30 Uhr und 10. Dezember, 17 Uhr im Central Theater aufgeführt. Der Vorverkauf über centraltheater.ch wird empfohlen, da die Platzzahl beschränkt ist.  

Und auch eine Szene mit dem Reinigungspersonal darf auf der Zugfahrt keinesfalls fehlen Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Lara Gansser, Schaffhausen24