Die Türe öffnet sich, sie knattert und knarrt, hinein geht es in die Gruft. Doch es ist nicht einfach eine dunkle Kluft, in der Dämonen ihr Dasein fristen. Es öffnet sich eine Welt, in der im Dunklen Klangfarben erlaubt sind, die aus der Versenkung aufblitzen. Das kalte Industrialblau und das warme, psychedelische Rot erzeugen Gänsehautmomente, genauso wie die süssen Melodien, die das Trommelfeld zart anhauchen. Mit diesen musikalischen Lockmitteln lässt sich für die Schaffhauser Band Abarta die Beute leicht einfangen.
Vom Jam-Projekt zur fixen Band
Kopf dieser befreundeten Bande ist Marijan Prstec, früherer Leader der «Verrückten Dichter» und ehemaliger Band-Union Präsident, der seit 2015 mit José Vazquez am Synthesizer und dem damaligen «Infected Noise»-Schlagzeuger And Meier regelmässig jammt. Später kamen der frühere «Driven Under»-Gitarrist Steven Hohl und danach Gavin Maitland, der unter anderem den mittlerweile aufgelösten «Fifty Million Frenchmen» angehörte, dazu. 2019 formte sich die Gruppe zur fixen Band namens «Abarta» und ehe die Pandemie für den Zwangsunterbruch sorgte, folgten im Fasskeller und im Dreiegg in Frauenfeld bereits die ersten Konzerte.
Neun Songs aufgenommen
«Wir nahmen uns die Zeit und tüftelten an unseren Songs, die wir zusammen komponierten», beschreibt And Meier die konzertlose Zeit. Diese Songs spiegeln die Einflüsse wider, die jedes Bandmitglied eingebracht hat, was die Band als authentisch klassifiziert. «Die Songs lassen uns genug Raum, um einfach auszuprobieren. Das ist mir persönlich sehr wichtig. Gut möglich, dass mal jemand Jazz beimischt», lächelt José Vazquez. «Gavin schlug eines Tages vor, die Tracks in seinem Studio professionell aufzunehmen und daraus ein Album zu produzieren», fährt Marijan Prstec fort. Neun Eigenkompositionen schafften es schliesslich auf die gleichnamige Debütscheibe, die nun am kommenden Freitag, 24. November, im TapTab ihre grosse Taufe erleben wird.
Plattentaufe im TapTab
In den Songtexten gehe es weniger um Politik, sondern eher um gesellschaftliche Missstände, die sie thematisieren. «Bei ‹Liebliche Küsse› handelt es sich um Machtmissbrauch in allen Ebenen, von Hollywood bis zur Kirche», beschreibt Marijan Prstec den kritischsten Song. «Bei ‹Das Kind in mir› ist das Verlangen des eigenen Kindes in einem, dass es beim Ich bleibt. Dazu haben wir auch einen Videoclip produziert, der bereits veröffentlicht worden ist.» Die fünf Musikerfreunde haben mit der Produktion ihres Debütalbums Blut geleckt und wollen mit ihren Konzerten begeistern. «Unser Freundeskreis freut sich mindestens so sehr wie wir», sehnen sich die Musiker auf die Plattentaufe. Eingeheizt wird dieser Abend mit der Diessenhofer Supportband «Death Kiss Candy», die in diesem Jahr auch schon die eine oder andere Duftmarke hinterlassen hat. Let's rock'n'roll!