An drei prachtvollen Tagen feierten diesen Sommer zwei Millionen Menschen rund um das Zürcher Seebecken das grösste Volksfest der Schweiz. Zürich wurde einmal mehr zur Partystadt und bot einen der Höhepunkte dieses Event-Sommers. Die vielen positiven Rückmeldungen der Festbesucher:innen haben gezeigt, wie gerne die Menschen gemeinsam feiern und wie viel Freude das Züri Fäscht bringen kann. Am diesjährigen Züri Fäscht, aber auch schon bei der Austragung im Jahr 2019, konnte das Organisationskomitee wichtige Entwicklungsschritte bei den Themen Sicherheit und Nachhaltigkeit umsetzen. Diese Neuerungen waren nur dank des unermüdlichen Einsatzes der Geschäftsstelle, eines grossen Organisationskomitees, der Stadtpolizei, dem ERZ-Team, städtischen Mitarbeitenden, zahlreichen freiwillig Arbeitenden aus dem Vorstand sowie vielen weiteren Helfenden möglich.
An Grenze gestossen
Die Organisation des Züri Fäscht 2023 hat aber auch gezeigt, dass das Organisationskomitee mit dem heutigen Festkonzept, den zur Verfügung stehenden Ressourcen, der Komplexität des Festes und mit der Finanzierung an die Grenzen der Möglichkeiten gestossen ist. Das Organisationskomitee beobachtet zudem eine starke Zunahme behördlicher Auflagen. Es ist überdies eine Tatsache, dass die Nutzung des öffentlichen Raums in der Stadt Zürich heute anders wahrgenommen wird, als noch vor 10 Jahren. So war früher die Akzeptanz gegeben, dass ein Volksfest während mehreren Tagen den öffentlichen Verkehr, das Lärmempfinden, die Grünflächen und das Entsorgungswesen beeinträchtigt. Heute ist die Akzeptanz gegenüber solchen Veranstaltungen gesunken. Zudem wird erwartet, dass eine «Bespielung» des öffentlichen Raums den Grossteil der negativen Auswirkungen auch vor und während eines Festes auffängt.
Neues Konzept unumgänglich
Für ein Züri Fäscht 2026 sind zudem verschiedene parlamentarische Vorstösse hängig, welche ein Züri Fäscht weiter einschränken würden und es sind weitere behördliche Auflagen eingegangen. Zudem hat der Zürcher Stadtrat bereits 2020, zusammen mit der Bewilligung der Rahmenbedingungen für das Züri Fäscht 2023, eine «grundlegende Neuausrichtung im Hinblick auf das nächste Züri Fäscht» gefordert. Der Verein Zürcher Volksfeste ist angesichts der oben geschilderten Rahmenbedingungen ebenfalls der Meinung, dass es eine grundlegende Neukonzeption für ein Zürcher Stadtfest braucht.
Sinkende Akzeptanz
Zusammen mit der feststellbar sinkenden gesellschaftlichen Akzeptanz gegenüber einem grossen Stadtfest und den zunehmenden Schwierigkeiten, alle heutigen und künftigen Auflagen auch finanzieren, organisieren und umsetzen zu können, sehen Verein und Organisationskomitee in der Stadt Zürich keine Zukunft für ein grosses Volksfest im Stile des heutigen Züri Fäscht. Auch wenn das bisherige Konzept in der Bevölkerung eine grosse Beliebtheit geniesst, ist der Verein Zürcher Volksfeste in intensiven Aussprachen und einer ausserordentlichen Vereinsversammlung zum Entscheid gekommen, dass er für eine solche Neuausrichtung der falsche Partner ist.
Grenzen überschritten
Der Verein und das Organisationskomitee haben das Züri Fäscht stets aktiv und engagiert weiterentwickelt und Innovationen umgesetzt. Jetzt sind alle Beteiligten zum Schluss gekommen, dass mit dem aktuellen Festkonzept die technischen, betrieblichen und finanziellen Grenzen und Möglichkeiten erreicht oder überschritten sind. Aufgrund dieser Erkenntnisse kündigt der Verein Zürcher Volksfeste die seit 2010 bestehende Leistungsvereinbarung mit der Stadt Zürich per Ende 2024. Die Organisation macht damit mit grossem Bedauern Platz für Neues und neue Akteure. Der Verein Zürcher Volksfeste bedankt sich beim gesamten Organisationkomitee, den Festwirtinnen, Markthändlern, Schaustellern, allen Partner:innen, Freunden und allen städtischen Mitarbeitenden von Herzen für die jahrelange und hervorragende Zusammenarbeit sowie die schönen gemeinsamen Momente.