«Goots im Städtli usnahmswiis fidel und lschtig zue, sinds bim Nööcherluege sicher Italiener», heisst es im Lied von Dieter Wiesmann «Blos e chlini Stadt». Den Textzeilen zufolge sollen Anfang der 1970er-Jahre insbesondere Italiener:innen für lustige und fidele Momente im Munotstädtli gesorgt haben. Obschon das als Hymne von Schaffhausen bekannte Lied mittlerweile über 50-jährig ist, scheint es in gewissen Passagen noch immer topaktuell zu sein. Am vergangenen Wochenende sorgten im Reckensaal von Thayngen rund 300 Besuchende tatsächlich für lustige und fidele Momente. Indes fanden nicht nur Italiner:innen den Weg zum lautstarken Anlass. Vereinzelt waren auch Gäste anwesend, die ursprünglich nicht aus unserem südlichen Nachbarland stammen. Vom Neugeborenen bis zur Nonna: Gefeiert, getanzt und gesungen wurde den ganzen Abend lang.
Bereits zum 52. Mal
Genaue Angaben sind bezüglich der Gründung des organisierenden Vereins des Festes nicht mehr nachvollziehbar. Es muss Mitte der 1960er-Jahre gewesen sein, als sizilianische Immigranten den Verein «Famiglia Siciliana Schaffhausen» gründeten. Wohl um die Gemeinschaft im Gastland Schweiz zu stärken, um sich mit Gleichgesinnten in der Muttersprache zu unterhalten und um Traditionen aus dem Heimatland gemeinsam zu zelebrieren. «Viele sind zwischenzeitlich verstorben. Die jüngere Generation ist hier so gut integriert, dass die ursprünglichen Beweggründe eines solches Festes nicht vordergründig sind», erzählt Alfredo Longhitano. Der Präsident zeigte sich am späteren Abend zufrieden mit dem Verlauf des Festes und freute sich, dass so viele Gäste den Weg nach Thayngen fanden.
Das etwas grössere Familienessen
Kulinarisch wie auch musikalisch beruhte alles auf den Traditionen der grössten italienischen Insel. Von der Pasta al Sugo di Salsiccia zum bekannten sizilianischen Dessert, dem Cannolo, bis hin zum von der sizilianischen Sonne gereiften Rotwein. Die gebürtige Sizilianerin Maria Da Vinci sowie die Musik- und Showband Vulcano heizten musikalisch ordentlich ein. Es wurde lauthals mitgesungen und getanzt. «Es wäre schön, wenn dieses traditionelle Fest noch viele Jahre weitergeführt wird», wünscht sich Alfredo Longhitano. Er liess durchblicken, dass im Vorstand die nächste Generation in den Startlöchern sei und entsprechend einer Weiterführung des Anlasses nichts im Wege stehen sollte. In diesem Sinne: Ci vediamo bei der nächsten «Festa Siciliana».