Wie das Kirchgemeindesekretariat des Pfarramtes Bruder Klaus in einer Medienmitteilung schreibt, haben am vergangenen 3. November 23 Stimmberechtigte an der diesjährigen Kirchgemeindeversammlung in Hallau teilgenommen.
Besorgnis um die Entwicklungen
In seinem Jahresbericht habe sich Kirchenstandspräsident Hans Erni besorgt um die Entwicklungen in der katholischen Kirche gezeigt. Im vergangenen Jahr habe die Kirchgemeinde mehr Austritte zu verzeichnen als in den Vorjahren, was sicherlich unmittelbar mit der Veröffentlichung der Studie zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche am vergangenen 12. September in Verbindung zu bringen sei. Sollte diese Entwicklung anhalten, hätte dies durch die wegfallenden Steuereinnahmen langfristig auch einen finanziellen Impact für die Kirchgemeinde. Hans Erni behalte es dem Kirchenstand folglich vor, Ende März 2024 zu überprüfen, ob das geplante Budget überhaupt eingehalten werden könne. Es sei nicht tröstlich aber realistisch, dass alle Kirchgemeinden momentan in einer vergleichbaren Situation seien.
Ebenfalls besorgniserregend empfinde Hans Erni die Situation der Seelsorge in der Pfarrei Hallau. Während in der Kinder- und Jugendseelsorge Leben spürbar sei, seien Projekte für Erwachsene und Senioren quasi nicht vorhanden. Er stellte kritisch die Frage, ob die Seelsorge die Menschen noch erreiche und wünsche sich mehr Zusammenarbeit von Kirchgemeinde und Seelsorge im Sinne des Synodalen Weges, um eine gute Lösung zu finden.
Die Kirchgemeinde und der Pastoralraum Neuhausen-Hallau hatten im vergangenen Jahr personelle Änderungen zu verzeichnen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Seit Januar 2023 sei Frau Verena Burkhart aus Siblingen neben Hallau nun auch für die Umgebungsarbeiten um die Kirche in Neunkirch zuständig. Hans Erni schätze ihre kompetente und zuverlässige Arbeit sehr.
Kirchenmusiker Johannes Lienhart habe den Pastoralraum Ende August leider verlassen. Seit dem 1. Oktober habe nun Manuel Draxler die Stelle als Organist inne.
Agnes Eisner aus Neunkirch hat im September die Leitung der Katechese der Primarstufe übernommen. Dabei wurden die Stellenprozente von zehn auf 40 Prozent angehoben – massgeblich um die Betreuung der neuen und angehenden Katechetinnen zu verbessern. Hans Erni sei zuversichtlich, dass die Qualität des Religionsunterrichts im Pastoralraum dadurch gewinnen werde.
Höhepunkte des vergangenen Jahres
Pastoralraumleiter Josif Trajkov habe über die Höhepunkte des vergangenen Jahres berichtet und hätte einen Ausblick auf die Arbeit der Seelsorge im kommenden Jahr 2024 gegeben.
Schwerpunkt im Pastoralraum bleibe auch im kommenden Jahr die Jugend- und Familienpastoral. Er bedauere, wenn in der Kirchgemeinde der Eindruck bestehe, dass für Erwachsene und Senioren zu wenig getan werde. Josif Trajkov betonte, dass Seelsorge oft nicht sichtbar sei, da gerade ältere Menschen oft im Vier-Augen-Gespräch betreut werden, so beispielsweise bei Besuchen zu Hause, im Spital oder Altenheim oder auch in der Sozialdiakonie. Diakonie bedeute «soziales Handeln nach den Grundsätzen der christlichen Nächstenliebe». Dieser Dienst am Menschen werde im Pastoralraum in der Arbeitsstelle Sozialdiakonie konkret umgesetzt. Der Sozialfond Animar unterstütze mit Spenden und Geldern der Kirchgemeinden Menschen in bedürftigen Situationen - oft zur Überbrückung bis die staatliche Unterstützung greift. Diese Arbeit sei nicht sichtbar, jedoch eine wichtige Aufgabe der Seelsorge.
Revisionsarbeiten an der Orgel in Hallau
Baureferent Peter Zimmermann berichtete über die anstehenden Revisionsarbeiten and der Orgel in Hallau. Für das kommende Jahr sei von der Versammlung 50'000 Franken für die Renovierung der Orgel in Hallau genehmigt worden. Die Orgel weise einen Schimmelbefall auf. Ebenfalls müsse verbauter Asbest entfernt werden. Eine klangliche Verbesserung der Orgel für weitere 34'000 Franken sei derzeit nicht vorgesehen.
In Hallau und Neunkirch sollen ferner an den Liegenschaften verschiedene Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten ausgeführt worden sein.
Neuwahlen des Kirchenstandes
Bei den Neuwahlen des Kirchenstandes wurde Hans Erni als Präsident bestätigt. Auch die weiteren bisherigen Mitglieder des Kirchenstands Barbara Fischer, Désirée Keuch und Peter Zimmermann stellten sich erneut zur Verfügung und wurden von der Versammlung in ihrem Amt bestätigt.
Für die im März 2024 anstehenden Wahlen in die Synode der Landeskirche möchte gemäss der Medieninformation Hans Erni selbst nicht wieder kandidieren. Susan Müller und Patrik Gubser hätten sich für eine erneute Kandidatur zur Verfügung gestellt. Mit Désirée Keuch und Barbara Fischer können zwei weitere Kandidatinnen benannt werden.
Leicht positive Bilanz
Der Verwalter Christian Schott konnte eine leicht positive Rechnung 2022 präsentieren, welche auf Antrag der Geschäftsprüfungskommission einstimmig genehmigt wurde. Die Abnahme der liquiden Mittel der Kirchgemeinde begründe auf der vollständigen Eigenfinanzierung der neu installierten Heizungsanlage. Insgesamt seien die Kosten für den Anschluss an den Wärmeverband aber mit rund 127'000 Franken beinahe 9'000 Franken niedriger als veranschlagt.
Auf Antrag des Kirchenstandes werde der Steuerfuss für das kommende Jahr 2024 bei 14 Prozent belassen.