Das Lädelisterben nimmt kein Ende. In der Schaffhauser Altstadt schliessen Ende Dezember und im Februar gleich zwei Lokale, die es in der Munotstadt in dieser Art danach nicht mehr gibt. Betroffen sind der Stöberladen «fäsch» und dessen Nachbar «littl’ shop of ethics», der exklusive Veganshop, beide einquartiert an der Tanne 8. Sie hätten eigentlich nichts miteinander zu tun, beschreibt Manuel Brodtbeck die Nachbarschaft zwischen den beiden. «Wir haben uns aber mittlerweile gut angefreundet und ergänzen uns sogar.» In der Tat ist die Zwischentüre, welche die beiden Läden verbindet, stets geöffnet und wenn es mal ruhig ist, treffen sich die Inhaber auch gerne mal zum Tratsch.
Shutdown erschwerte Start
Das Gesprächsthema war in den letzten Wochen alles andere als erfreulich. «Nur schon der Start im Februar 2020 nach der Übernahme war sehr beschwerlich, da unmittelbar nach der Eröffnung der Shutdown ausgerufen wurde», erinnert sich der «fäsch»-Besitzer Manuel Brodtbeck. Er, gelernter Zimmermann, erkannte die finanzielle Misslage schon früh, konnte sich mit dem Erwerbsausfall bis anhin nur knapp aus der Misere retten. «In unsere Stöberladen kommen Leute, die Freude an Nippesartikeln haben oder einfach «schneuggen» wollen. Während der Pandemie lernten insbesondere die Menschen, die vorher nie etwas im Internet kauften, die Vorzüge des World Wide Webs kennen und bestellten ihre Artikel mit wenigen Mausklicks bequem und direkt zu sich nach Hause», beschreibt Manuel Brodtbeck die daraus entstandenen Folgen. Der Schuldenberg türmte sich aufgrund des erworbenen Kredits und wegen des hohen Mietzinses, jedoch blieben die Umsätze stets im unteren Niveau. «Und so kamen meine Frau Denise, die aus dem Detailhandel stammt, und ich zum Entschluss, schweren Herzens unseren Laden aufzugeben.»