Es ist Samstag, 28. Oktober, um 20 Uhr. Es wird dunkel in der Bachturnhalle in Schaffhausen und das Publikum verstummt. Die Premiere der Vorstellung «Marsmädchen» beginnt. Mia führt ein Leben in einer Kleinstadt, doch am liebsten wäre sie weit weg von ihrem langweiligen Alltag. Manchmal wäre sie gerne vom Mars oder fühlt sich sogar so, als wäre sie von dort. In der Schule verbringt sie ihre Zeit mit Penny und Abby. Doch richtige Freunde hat Mia keine, denn bei Penny und Abby dreht sich alles um das Thema Liebe. Davon hat Mia noch keine Ahnung, denn sie selbst war noch nie verliebt. Doch dann taucht Laura in ihrem Leben auf und alles verändert sich schlagartig. Ein Gefühl entwickelt sich, dass Mia noch nie in ihrem Leben spürte – ein Marsgefühl. Eine berührende Geschichte eines Mädchens, das seine erste Liebe findet und herausfinden muss, wer sie selbst eigentlich ist.
Leidenschaft fürs Theater
«Ich wünsche mir, dass sich das Publikum der Geschichte hingibt und sich überraschen lässt und das vielleicht auch über die eigenen Vorurteile hinweg,» erzählt Simon Kramer, Regisseur des Stücks «Marsmädchen». Er selbst spielte 1999 in der Produktion «Tschüss Andrea» des jugendclub momoll theaters mit. «Durch die intensive Erfahrung im Theater kam der Berufswunsch zum Regisseur auf», führt der kreative Theatermann aus. «Nach dem Abschluss des Primarschulseminars in Schaffhausen, drei Saisons beim Kinderzirkus Lollypop und fünf Vorsprechen an Schauspielschulen bestand ich die Aufnahmeprüfung an der Zürcher Hochschule der Künste. Im Jahre 2012 schloss ich mit einem Master in Theaterpädagogik ab.» 2013 kehrte Simon Kramer zurück zum «momoll» und leitete die Theaterwerkstatt. 2022 führte er erstmals bei der jugendclub-Werkstatt-Produktion «An der Decke leuchten die Sterne» Regie. Auch im Theater88 und im Szenario übernahm er schon die Inszenierung. «Am Theater fasziniert mich die vertrauensbasierte enge Zusammenarbeit mit Menschen und ihren Wünschen», berichtet der leidenschaftliche Inszenator. «Das gemeinsame Finden und Entwickeln von Visionen gefällt mir und dass Theater sinnlich zu berühren vermag.»
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Auch über die Arbeit mit den Jugendlichen vom momoll theater findet Simon Kramer nur positive Worte: «Teresa Lang, Annin Lehmann, Philippa Lettau, Amélie Maag, Linda Müller und Alba Silva prägten die Inszenierung mit, was viel Spielfreude weckte. Es ist eine intensive Zeit für die jungen Leute, aber sie meistern die Herausforderung, zusammen mit Schule und Privatleben, souverän.» Die Premiere am 28. Oktober war auch erst der Anfang der Auftritte des jugendclubs. Am 31. Oktober geht es schon weiter. Danach treten sie am 2., 6., 8., 14. und 16. November erneut in der Bachturnhalle in Schaffhausen auf. Im Februar und März folgen noch weitere Vorstellungen.
Selbst auf der Bühne stehen
«Bei uns sind alle jungen Interessierten willkommen, die sich aufs Theater einlassen möchten», informiert Simon Kramer. Neben dem jugendclub gibt es die Theaterwerkstatt. Die findet immer montags von 18.30 bis 20.30 Uhr von September bis März auf der Probebühne Cardinal in Schaffhausen statt. Mit zwei Aufführungen wird die Theatersaison abgeschlossen. Im November können momentan alle Theaterfans in der Werkstatt schnuppern gehen, um selbst einmal auf der Bühne zu performen. Mit ein wenig Erfahrung kann ab der 2. Oberstufe in der Produktion mitgespielt werden.