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Kultur
24.10.2023
23.10.2023 17:55 Uhr

Die Partyszene aufmischen

Der Auftakt in eine neue Elektro-Ära im Schaffhauser Nachtleben: Michi Milenkovic organisiert am Samstag seine erste Party im Flügelwest.
Der Auftakt in eine neue Elektro-Ära im Schaffhauser Nachtleben: Michi Milenkovic organisiert am Samstag seine erste Party im Flügelwest. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Geile Musik, günstige Drinks und gute Leute – unter dem Veranstaltungsmotto «GGG» steigt kommenden Samstag die Elektro-Party «ROTOR» im Flügelwest in Schaffhausen. Mit seinem Pilotprojekt erhofft sich Michi Milenkovic, mehr Vielfalt und neuen Schwung in die regionale Eventbranche zu bringen.

«Wecken wir Schaffhausen auf am 28. Oktober», so der Aufruf von Michi Milenkovic an das Schaffhauser Partyvolk. Kommenden Samstag will der 27-Jährige den Flügelwest mit der Party «ROTOR» zum Beben bringen. Von House bis Techno – Elektro-Fans kommen mit dem Line-up von drei verschiedenen DJs voll auf ihre Kosten. «Die Musik wird nicht eintönig sein, damit auch all die, welche nicht nur auf Techno stehen, den Plausch haben.» Ein Ziel ist es, neuen Schwung in die regionale Eventbranche zu bringen. Doch hinter dem Pilotprojekt von Michi Milenkovic steckt weit mehr als ein klassischer Partyabend: Mit günstigen Preisen will der Schaffhauser den Entwicklungen in der Branche entgegenwirken.

«Dann mach es doch selber besser» 

Michi Milenkovic ist in Buchberg aufgewachsen, wohnt mittlerweile in der Schaffhauser Altstadt und arbeitet als Videotechniker beim SRF. In seiner Freizeit bewegt er sich regelmässig im Ausgang. «Egal ob in Schaffhausen, Zürich oder Basel – ich ärgere mich oft entweder über die Musik oder über die hohen Preise», erzählt der Schaffhauser. «Irgendwann kam der Punkt, an dem ich sagte: Dann mach es doch selber besser.» Diesen Gedanken brachte er nicht mehr aus dem Kopf und so fiel im Sommer der definitive Startschuss für seine erste Party.: «Kurz darauf stand ich im Flügelwest und entschied, es nun einfach zu wagen.» 

Auf erste Erfahrungen in der Partyorganisation kann der 27-Jährige zurückblicken: Regelmässig organisierte er mit den «Payasse», einem Verein mit seinen Kollegen, kleinere und später auch grössere Dorfpartys in Buchberg. «Dadurch habe ich Vorerfahrungen, was es beispielsweise an finanziellen Mitteln oder Getränken braucht.» 

Eine One-Man-Show 

«Ich habe alles komplett eigenständig organisiert», berichtet der Partyinitiant, der dementsprechend auch die finanzielle Last komplett alleine trägt. «Aber natürlich kann ich auf viele helfende Hände im Hintergrund zählen. Dazu gehören die Silencer Crew und SRE (Swiss Raver Events), die mich mit Material und beim Aufbau unterstützen, sowie meine Kolleginnen und Kollegen, die am Samstag hinter der Bar arbeiten.» Ziel sei es, eine schwarze Null zu schreiben: «Ich bin mir bewusst, dass man da schon einige Getränke verkaufen muss.» Trotzdem bleibt es sein Credo, günstige Drinks anzubieten: Das Bier kostet 5 Franken, alle Drinks 8 Franken. «Mich stört es, dass man an gewissen Orten im Ausgang regelrecht abgezogen wird und ein Mischgetränk 15 Franken kostet», so der 27-Jährige. «Die Eventbranche muss mal wieder von ihrem hohen Ross steigen. Ich bin überzeugt, dass Preissenkungen vielerorts möglich sind.» Mit dieser Aussage beziehe er sich vordergründig auf Pop-up-Veranstaltungen, wie er betont.

Vorbereitungen auf Kurs

Michi Milenkovic wirkt entspannt beim Gespräch, was sich auch in seinen Aussagen widerspiegelt: «Alles, was ich vorbereiten konnte, ist vorbereitet und bewilligt. Am Samstag geht es nun noch darum, die Partylocation in Betrieb zu nehmen.» Wie die Drinks ist auch der Eintritt günstig: 8 Franken zahlt man im Vorverkauf, 10 Franken an der Abendkasse. Der Vorverkauf laufe jedoch eher zurückhaltend. «Da muss man realistisch sein: Kaum jemand kauft Wochen im Voraus Tickets für eine Party, die es davor noch nie gab – und dann noch von einem ‹Noname› wie mir.» Er erwartet jedoch, dass es in den kommenden Tagen nochmals anzieht. «Und schlussendlich ist die Party ein erster Test», so Michi Milenkovic. «Und ich gebe zu: mit dem Flügelwest ein relativ ambitionierter Test.» Die Kapazität der Location beträgt 400 Personen – mit 200 Gästen würde sich der Initiant höchst zufrieden schätzen. «Das ist ein Unterschied zu den früheren Partys im Dorf: Da wusste man genau, wer und wie viele kommen», ergänzt er schmunzelnd. 

Die Stimmung entscheidet

«Am wichtigsten ist, dass die Stimmung den ganzen Abend lang gut ist und ich eine Party bieten kann, welche den Menschen in den Köpfen bleibt.» Wenn er dann noch mit den Kosten rauskomme, stehe einer zweiten Party nichts mehr im Weg: «Kreative Ideen und nächste Locations sind bereits vorhanden.» Der gesamte Prozess der Organisation hat ihm grosse Freude bereitet. «Was ich unterschätzt habe, ist die Promo – da kann man sicher noch mehr herausholen», reflektiert er. Doch bevor er an seine Zukunft im Eventbusiness denkt, steht der kommende Samstag im Fokus: «Ich will den Schaffhauserinnen und Schaffhausern eine coole Party anderer Art bieten», so Michi Milenkovic. «An alle, die das lesen: Kommt vorbei!»

Tickets für «ROTOR» am 28. Oktober im Flügelwest sind im Vorverkauf auf eventfrog.ch oder an der Abendkasse erhältlich. Türöffnung ist um 22 Uhr. 

Lara Gansser, Schaffhausen24