Wissen Sie, dass wir gerade in der Halbzeit einer auf zehn Jahre ausgelegten städtischen Kulturstrategie stehen? Diese formuliert seit dem Jahr 2018 die Grundlagen und Aussichten der städtischen Kulturpolitik, zeigt das bereits bestehende kulturelle Angebot auf und fordert Massnahmen für die drei zentralen Handlungsfelder «Räume bieten», «Zugänge schaffen» und «Wirkung erzeugen». Erarbeitet wurde diese von der Kulturkommission Schaffhausen unter Vorsitz von Stadtrat und Bildungsreferent Raphaël Rohner mit breit abgestützter Mitwirkung der Schaffhauser Bevölkerung, die vor wenigen Wochen folglich auch ans Halbzeitbilanz-Treffen im Kulturzentrum Kammgarn eingeladen wurde.
Mit das auffallendste Resultat der ersten Jahre ist sicherlich die Verwirklichung der sogenannten «Mittelgrossen Bühne» für die freie Theater- und Kulturszene. Nach ersten Bedürfnisabklärungen und einer Standortevaluation im ersten Halbjahr 2019, wurde das Theater Bachturnhalle schliesslich im November 2021 eröffnet. Ebenso weiterhin möglich sind die Nutzung städtischer Räume zu reduzierten Konditionen für hiesige Kulturschaffende sowie die Unterstützung von nicht städtischen Kulturinstitutionen mit ihren entsprechenden Räumlichkeiten. All diese für kulturelle Zwecke nutzbaren Räume wurden auf der Kulturraum-Webseite der Stadt Schaffhausen zusammengefasst.
Das zweite gewichtige Produkt der laufenden Kulturstrategie war die erstmalige Durchführung der «Schaffhauser Kulturtage» im Juni 2023, die während vier Tagen das lokale Kulturschaffen in seiner ganzen Breite präsentierten. Der Andrang der Besucherinnen und Besucher war gross, die Frage nach der Wiederholung auch. Nicht zu vergessen sind darüber hinaus der 2019 erfolgte Startschuss für die Einführung der «KulturLegi» für ein einkommensschwaches Publikum, der halbjährliche, kostenlose Kulturwerbeversand und die verstärkte Präsenz des Kulturangebots in den Sozialen Medien.
Auch für die zweiten fünf Jahre steht Grosses bevor. Die Freihandbibliothek wird in die «Kammgarn West» ziehen, die städtisch-kantonale Kulturvermittlung soll mit erhöhten Stellenprozenten noch präsenter werden und durch neuartige Werbemöglichkeiten erhalten Kulturangebote eine ganz neue Sichtbarkeit.
In einer im Vorfeld des Halbzeitbilanz-Treffens initiierten Umfrage wurde gefragt, ob die Stadt Schaffhausen eine Kulturstadt sei. Ich (als Mitglied der Kulturkommission) stimmte dieser Aussage voll und ganz zu und überlege bis heute, wer hinsichtlich des umfassenden Kultur(über?)angebots unserer Stadt wohl eine andere Antwort gegeben hat. Was denken Sie darüber, liebe Leserinnen und Leser: zu viel, zu wenig oder gerade richtig? Rückmeldungen gerne an die «Bock»-Redaktion oder direkt an mich: kulturinschaffhausen@gmail.com.