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Wirtschaft
23.10.2023

Der häufig unterschätzte Zinseszins-Effekt

Vom Zinseszins-Effekt profitieren speziell diejenigen mit einem langfristigen Horizont.
Vom Zinseszins-Effekt profitieren speziell diejenigen mit einem langfristigen Horizont. Bild: zVg.
Für Anlegende lohnt es sich, sich mit dem Zinseszins-Effekt vertraut zu machen. Denn dieser unterstützt beim Erreichen der persönlichen Sparziele, indem er bei einem langfristigen Horizont massgeblich zu einem höheren Ertrag beiträgt.

Der Zinseszins-Effekt beschreibt die Tatsache, dass auf bisher erhaltenen Zinsen neue Zinsen bezahlt werden. Somit vermehrt sich das Anfangskapital überproportional. Und je länger das Kapital angelegt wird, desto stärker nimmt der Wert zu. Viele sind überrascht, wie stark das Vermögen wachsen kann. Deshalb wird der Zinseszins-Effekt häufig unterschätzt.

Am einfachsten kann man den Zinseszins mit einem Beispiel erklären. Nehmen wir an, jemand legt jährlich 1 200 Franken zu einem Zinssatz von 2 Prozent an, was 100 Franken pro Monat entspricht. Nach zehn Jahren hat er 12 000 Franken zur Seite gelegt. Dank Zins und Zinseszins liegt der Betrag dann bereits bei rund 13 280 Franken. Nach zwanzig Jahren verfügt man über ein Guthaben von 29 470 Franken. In zwanzig Jahren erhält man also Zinsen und Zinseszinsen im Umfang von 5 470 Franken oder den monatlichen Sparbetrag von fast 55 Monaten. Das Ersparte wächst überproportional, weil nicht nur auf dem ursprünglichen Betrag, sondern auch auf den Zinsgutschriften der Vorjahre Zinsen bezahlt werden. Dieses Phänomen wird Zinseszins-Effekt genannt.

Raffaela Wertli begleitet die Kundschaft auf dem Weg zur passenden Anlage. Bild: zVg.

Besonders interessant ist der Zinseszins-Effekt bei langfristigen Investitionen. Bei den meisten Menschen ist die langfristigste Anlage das Vorsorgesparen. Hier lohnt es sich also speziell, bereits in jungen Jahren jährlich einen Betrag zur Seite zu legen. Auch wenn dieser Betrag anfänglich noch nicht gross ist, hilft der Zinseszins-Effekt ihn über die Jahre zu erhöhen. Deshalb lohnt es sich, bereits früh kleine Beträge zu sparen. Die Grafik (rechts) zeigt dies eindrücklich.

Albert Einstein soll den Zinseszins-Effekt einst als achtes Weltwunder bezeichnet haben: «Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.» Auch wenn heute umstritten ist, ob diese Aussage tatsächlich von ihm stammt, lohnt es sich, früh mit dem Sparen zu beginnen. Denn so kann man den Zinseszins nutzen und sein eingesetztes Kapital erfolgreich vermehren. Gerne unterstützt Sie die Kundenbetreuerin oder der Kundenbetreuer bei der Bank Ihres Vertrauens bei der Umsetzung.

Entwicklung Guthaben Bild: zVg. / Ersparniskasse

Entwicklung Guthaben

Das obige Beispiel vergleicht das Sparguthaben von zwei Personen. Nennen wir sie der Einfachheit halber Maria und Peter. Maria beginnt im Alter von 18 Jahren zu sparen und legt jährlich 1 200 Franken zur Seite. Peter spart erst ab 40 Jahren, kann dann jedoch jedes Jahr drei Mal mehr, also 3 600 Franken, zur Seite legen. Im Alter von 56 Jahren hat Peter mehr auf seinem Konto. Spannend ist aber, dass Maria bis zu diesem Zeitpunkt «nur» 46 800 Franken gespart hat. Peter hat 61 200 Franken zur Seite gelegt. Die Differenz von 14 400 Franken ist durch den Zinseszinseffekt zu Stande gekommen.

Schaffhausen24, Originalmeldung Ersparniskasse Schaffhausen