Der Zinseszins-Effekt beschreibt die Tatsache, dass auf bisher erhaltenen Zinsen neue Zinsen bezahlt werden. Somit vermehrt sich das Anfangskapital überproportional. Und je länger das Kapital angelegt wird, desto stärker nimmt der Wert zu. Viele sind überrascht, wie stark das Vermögen wachsen kann. Deshalb wird der Zinseszins-Effekt häufig unterschätzt.
Am einfachsten kann man den Zinseszins mit einem Beispiel erklären. Nehmen wir an, jemand legt jährlich 1 200 Franken zu einem Zinssatz von 2 Prozent an, was 100 Franken pro Monat entspricht. Nach zehn Jahren hat er 12 000 Franken zur Seite gelegt. Dank Zins und Zinseszins liegt der Betrag dann bereits bei rund 13 280 Franken. Nach zwanzig Jahren verfügt man über ein Guthaben von 29 470 Franken. In zwanzig Jahren erhält man also Zinsen und Zinseszinsen im Umfang von 5 470 Franken oder den monatlichen Sparbetrag von fast 55 Monaten. Das Ersparte wächst überproportional, weil nicht nur auf dem ursprünglichen Betrag, sondern auch auf den Zinsgutschriften der Vorjahre Zinsen bezahlt werden. Dieses Phänomen wird Zinseszins-Effekt genannt.