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Kultur
17.10.2023

Faszination Moche-Kultur

Die Gabelhalsflaschen (l.), wie auch andere Kunstwerke sind stille und sehr gut erhaltene Zeitzeugen aus der Moche-Kultur.
Die Gabelhalsflaschen (l.), wie auch andere Kunstwerke sind stille und sehr gut erhaltene Zeitzeugen aus der Moche-Kultur. Bild: Ronny Bien
Im Museum zu Allerheiligen ist eine Ausstellung über die faszinierende Moche-Kultur zu bestaunen. Diese Ausstellung dauert bis zum 28. April im kommenden Jahr.

Die Moche-Kultur, auch als Mochica-Kultur bekannt, war eine präkolumbische Zivilisation, die in der nördlichen Küstenregion des heutigen Peru zwischen dem 1. und 8. Jahrhundert nach Christus blühte. Die Moche sind für ihre beeindruckende Keramik, wie zum Beispiel die Gabelhalsflasche, ausgefeilte Architektur und ihr komplexes soziales System bekannt. Zudem entwickelte diese Kultur in dieser Wüstenregion umfangreiche Bewässerungssysteme und betrieb fruchtbare Landwirtschaft. Nach rund 700 Jahren ging die Kultur wieder unter. Ob dies mit dem Wetterphänomen El Niño und den darauffolgenden massiven Überschwemmungen zusammenhing, ist bislang nicht restlos aufgeklärt worden.

Internationaler Charakter

Sie war zweifellos eine der herausragenden präkolumbischen Zivilisationen in Südamerika. Ihre künstlerischen Errungenschaften und religiösen Praktiken sind bis heute von grossem Interesse für Archäologen und Historiker und sie tragen zur reichen kulturellen Vielfalt Perus bei. Diese wunderbaren, gut erhaltenen Schätze werden derzeit im Museum zu Allerheiligen ausgestellt. Die Moche-Ausstellung habe internationalen Charakter, sagen Museumsdirektorin Katharina Epprecht und der zuständige Kurator Werner Rutishauser, der ein unglaubliches Wissen über die damalige Kultur besitzt. Ein Grossteil der über 200 Objekte, die bis zum 28. April ausgestellt sind, stammt aus der Sammlung Ebnöther, ergänzt durch Leihgaben in- und ausländischer Museen.

Sexuelle Praktiken der Moche-Kultur wurden in Form von Keramikfiguren festgehalten. Bild: Ronny Bien

Lebenskultur in Keramik verarbeitet

Die Moche sind vor allem für ihre herausragende Keramik bekannt. Ihre Vasen und Gefässe waren kunstvoll gestaltet und zeigten eine erstaunliche Vielfalt an Motiven, darunter Menschen, Tiere, Pflanzen und mythische Wesen. Diese Keramiken sind nicht nur kunstvoll, sondern dienen auch als wichtige historische Dokumente, die Einblicke in das tägliche Leben und die Rituale der Moche bieten. Das wird auch in der Ausstellung beim Anblick der Keramikfiguren deutlich, die unter anderem auch verschiedene sexuelle Akte darstellen.

Zeremonieren und Opferpraktiken

Die Moche waren tiefreligiös und verehrten eine Vielzahl von Gottheiten. Ihre Religion war mit komplexen Ritualen und Opferpraktiken verbunden, die ebenso mit den Keramiken und Wandmalereien der Moche dokumentiert sind. Es wird angenommen, dass menschliche Opfer in ihren religiösen Zeremonien eine Rolle spielten, obwohl die genauen Details nicht überliefert sind, sondern lediglich Indizien dafür sprechen. Ihre Kunstwerke und archäologischen Überreste bieten wertvolle Einblicke in die Geschichte und Kultur dieser faszinierenden Zivilisation Moche-Zivilisation.

Weitere Informationen rund um die Moche-Kultur auf allerheiligen.ch

 

Schaffhausen24, Ronny Bien