«O bella ciao, bella ciao, bella ciao ciao ciao», tönte es am Montagabend aus der Aula des Reckenschulhauses in Thayngen. 16 Musikbegeisterte des Chors Sängerfründ widmen sich dort Woche für Woche fleissig ihren Liedern. Doch damit der Amateurchor weiterhin bestehen kann, ist er auf neue Mitglieder angewiesen.
Früher ein Männerchor
Der Thaynger Chor blickt auf eine lange Tradition mit Ursprung in den 1850er-Jahren zurück. «Früher war Sängerfründ ein reiner Männerchor – doch mit der sinkenden Anzahl an Mitgliedern halfen immer mehr Frauen aus», erzählt Vorstandsmitglied Sonja Hug, die über das Theaterspielen beim Chränzli zum Chor kam. «Anfangs sangen wir ausschliesslich Männerchorlieder.» Als Thomas Wezstein vor 13 Jahren das Amt des Dirigenten übernahm, fanden erstmals gemischte Chorsätze Einzug.
Momentan zählt Sängerfründ 16 Mitglieder zwischen 32 und 90 Jahren. Um vierstimmig zu singen, sei das die untere Grenze, wie der Dirigent sagt. «Corona hat unseren Chor hart getroffen, da wir zwei Jahre lang gar nicht proben konnten», berichtet er und ergänzt bedauernd: «In dieser Zeit wurden viele Chöre aufgelöst, da zahlreiche Menschen nicht mehr vereinsgebunden sein wollen.» In den besten Phasen sangen 25 bis 30 Musikbegeistere im Thaynger Traditionschor. «Wir sind stolz, dass es uns weiterhin gibt, und geben alles, dass Sängerfründ erhalten bleibt.»