Die «Handelszeitung»-Redaktorin Carmen Schirm hat mit ihrem Team erneut den Lead über das grosse Gemeinde-Rating innegehalten. Dabei sind sie folgenden Fragen nachgegangen: Wo ist die Wohnqualität hoch, wo gibt es ausreichend Arbeitsplätze, Schulen und Freizeitangebote, wo ist es sicher und die Infrastruktur gut ausgebaut?
70 Kriterien berücksichtigt
Erstellt wurde das Rating vom Beratungsunternehmen Iazi für die Handelszeitung. «Städte stehen wieder hoch im Kurs, obwohl man während der Corona-Zeit dachte, dass die Menschen mehr aufs Land ziehen», sagt Iazi-Studienautor Donato Scognamiglio. Für die Studie wurden 948 von insgesamt 2136 Gemeinden der Schweiz dem Test unterzogen. Und damit all jene, die mehr als 2000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Gemeinden, die kleiner sind, wären schwierig zu vergleichen. Sämtliche Kriterien, die das Leben in einer Gemeinde attraktiv machen - über 70 an der Zahl - wurden bewertet. Als Basis wurden Statistiken der öffentlichen Hand verarbeitet.
Auszug des Rankings:
1. Zug
2. Cham ZG
3. Rüschlikon ZH
4. Altendorf SZ
5. Meggen LU
6. Hünenberg ZG
7. Zollikon ZH
8. Walchwil ZG
9. Unterägeri ZG
10. Horgen ZH
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45. Zürich
58. Stans NW
67. Eglisau ZH
91. Winterthur ZH
93. Basel
94. Frauenfeld TG
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339. Schaffhausen
347. Stein am Rhein
601. Neuhausen am Rheinfall
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948. Mümliswil-Ramiswil SO (letzter Rang)
Mit Vorsicht zu geniessen
Peter Neukomm hat Kenntnis von dieser Auswertung, mahnt jedoch, diese mit Vorsicht zu geniessen. «Die Kriterienwahl und die Gewichtungen der Kriterien sind zum Teil undurchsichtig oder gar fragwürdig» erklärt der Schaffhauser Stadtpräsident gegenüber «schaffhausen24.ch». Er habe schon mehrmals mit den Erstellern solcher Rankings Gespräche geführt und festgestellt, dass sie teils sehr weit weg von den Realitäten seien. Peter Neukomm stellt weiter fest, dass diverse Städte und Gemeinden weit vor der Stadt Schaffhausen liegen, in denen im Vergleich zur Munotstadt gar nichts läuft, die weder einen Fluss noch einen See vor der Haustüre haben und von denen aus man auch nicht schneller in den Wirtschaftszentren gelange.
Schaffhausen weiter attraktivieren
Wenn es zudem Medien gibt, die in grossen Lettern schreiben, wie gefährlich es in Schaffhausen sei, obwohl das objektiv nicht stimme, gäbe das auch ausserhalb des Kantons ein verzerrtes Wahrnehmungsbild. «Unser moderates Bevölkerungswachstum mit aktuell 38481 Einwohner:innen, die Gespräche mit Zugezogenen und der Zuzug von Unternehmen zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden diesen fortsetzen», so der Stadtpräsident weiter. «Wir werden unsere Stadt weiter attraktivieren und in den nächsten Jahren markant in die Angebote und die öffentliche Infrastruktur investieren, welche der Bevölkerung, nicht nur der Stadt Schaffhausen, zugutekommt — ganz in der Hoffnung, dass man uns auch im Rest der Schweiz irgendwann etwas besser zur Kenntnis nimmt», gibt sich Peter Neukomm mit positiver Einstellung zuversichtlich.