Der Fonds Landschaft Schweiz FLS ist 1991 vom Parlament zur 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft gegründet worden, um Projekte zur Erhaltung und Aufwertung naturnaher Kulturlandschaften zu fördern. Das Leitungsorgan, die 13-köpfige FLS-Kommission und das Team der FLS-Geschäftsstelle pflegen einmal pro Jahr ausserhalb Berns zu tagen. Dieses Jahr besucht der FLS die Kantone Zürich und Schaffhausen. Die FLS-Kommission hält in Rheinau ZH ihre Sitzungen ab. Dazu wird sie im Zürcher Unterland und im Klettgau unterstützte Projekte besichtigen und den Kontakt mit Kantonsvertretungen und Projektträgern pflegen. Es ist der letzte derartige Anlass unter der Leitung von FLS-Präsidentin Verena Diener. Ihre Amtszeit, wie auch die Amtszeit der ganzen FLS-Kommission, läuft Ende Jahr aus; der Bundesrat wird voraussichtlich im Dezember das FLS-Präsidium und das ganze Leitungsorgan des FLS für eine neue vierjährige Amtsdauer wählen.
Das Engagement des FLS in der Schweiz, im Kanton Zürich ...
Schweizweit hat der FLS, ein verwaltungsunabhängiges Förderinstrument des Bundes, bisher mehr als 165 Millionen Franken für rund 3200 Projekte in allen Landesgegenden zur Verfügung gestellt. Die FLS-Kommission, die über die Gewährung von Beiträgen entscheidet, wird alle vier Jahre durch den Bundesrat gewählt. Seit Anfang 2017 ist die frühere Zürcher National-, Regierungs- und Ständerätin Verena Diener Präsidentin des FLS. Zuvor war der Kanton Zürich in der FLS-Kommission von 2003 bis 2016 durch Joachim Kleiner aus Stäfa ZH, und von 2004 bis 2015 durch Robert Kruker, Zürich und Dardin GR, vertreten.
Im Kanton Zürich hat der FLS bisher rund 95 Projekte mit insgesamt 6,6 Millionen Franken gefördert. Nicht mitgezählt sind mehrere kantonsübergreifende Projekte für die Pflanzung von Hochstammbäumen, die vom FLS mit fast einer Million Franken unterstützt wurden. Zu den grössten Beiträgen, die der FLS an Zürcher Projekte geleistet hat, gehören Beiträge an das Naturnetz Pfannenstil, an die Landschaftsaufwertungen am Oberen Greifensee, im Gebiet Förlibuck in Eglisau, im oberen Tösstal, in der alten Kulturlandschaft Tössbergland und im Fokusraum Au in Wädenswil, an die Pflanzung neuer Alleen und Baumreihen in Dürnten und Rüti, an Trockenmauer-Sanierungen in der Terrassenlandschaft Regensberg sowie an Renaturierungen in der Auenlandschaft an der Thurmündung.
An ihrer Jahrestagung 2023 in Rheinau ZH erhält die FLS-Kommission Einblick in zwei geförderte Zürcher Projekte: vor Ort der terrassierte Rebberg Chorb (siehe Infobox I) und auf einer Exkursion die revitalisierten Wässerwiesen im Hundig in Glattfelden (siehe Infobox II).
... und nach langer Flaute auch wieder im Kanton Schaffhausen
Im Kanton Schaffhausen hat der FLS bisher 15 Beiträge an Landschaftsprojekte gesprochen und dafür mehr als 2 Millionen Franken eingesetzt. In den ersten zehn Jahren seines Bestehens war die Kulturlandschaft Randen ein eigentliches Schwerpunktgebiet für den FLS: Er unterstützte in dieser vielfältigen, parkartigen Landschaft von nationaler Bedeutung mit insgesamt 1,9 Millionen Franken diverse Pflegemassnahmen und die extensive Bewirtschaftung von insgesamt 150 Hektaren, was 1994 auch an einer Fachtagung und Exkursion mit der damaligen Bundesrätin Ruth Dreifuss gewürdigt wurde.
In den 1990-er Jahren unterstützte der FLS das Klettgauer Rebhuhn-Emmer-Projekt (siehe Infobox III). Nach einer Flaute in den folgenden zwei Jahrzehnten hat der FLS sein Engagement im Kanton Schaffhausen wieder aufnehmen können: Im Mai 2023 hat die FLS-Kommission dem Regionalen Naturpark Schaffhausen einen Beitrag an dessen Landschaftsförderungsprojekt zugesichert (siehe Infobox IV).