Die Schaffhauser Kulturszene hat sich in den letzten Jahren mächtig gewandelt. Diverse lokale Veranstaltungen, Nischenkunst, aber auch sogenannte «Leuchttürme», wie das Stars in Town, haben sich manifestiert und etabliert und haben Schaffhausen so zu einer Kultur-Hochburg wachsen lassen. Der «Bock» durfte nur schon in diesem Jahr regelmässig darüber berichten, wie gross der Stellenwert der hiesigen Kultur in der Politik, aber auch bei den Konsumierenden ist. Band-Union Vorstandsmitglied Remo Eymann bestätigt dies, in Bezugnahme auf die regionale Subkultur: «Wir haben eine qualitativ unglaublich hohe Dichte an regionalen Musikschaffenden und Bands aus fast allen Genres, für die wir Auftrittsplattformen schaffen und damit beste Werbung für Schaffhausen machen.» Von den Kulturbeauftragten, so wurde dies angesprochen, erhoffen sich einige Musikschaffende zusätzlichen Support, um die Schaffhauser Bands in die Schweiz herauszutragen.
Kulturtage kommen wieder
Kulturchef Jens Lampater, der zusammen mit Katrin Huber, die den kurzfristig verhinderten Raphaël Rohner vertrat, den Anlass moderierte, durfte von einer grundsätzlich positiven Entwicklung berichten, seit die Kulturstrategie vor fünf Jahren auf den Weg gebracht wurde. Doch was macht Schaffhausen zur Kulturstadt? In einer interaktiven Umfrage gaben die Anwesenden darauf Antwort. Dabei stachen Schlagwörter wie «Vielfalt» und «Kulturtage» hervor. Jemand meinte sogar, dass die Kulturtage das Beste gewesen seien, was Schaffhausen in den letzten 20 Jahren geboten habe. Jens Lampater versicherte, dass die Kulturtage sicher wieder stattfänden, allerdings nicht vor 2025. «Im November werden wir mit dem Stadtrat das weitere Vorgehen bestimmen», sprach er zu den erfreuten Kulturschaffenden.
Neue Werbetafeln
Dieser Halbzeitaustausch diente auch dazu, um Feinjustierungen der Sichtweisen anzugehen, die im Gegensatz zu heute vor rund fünf Jahren vielleicht noch anders waren. Denn gerade durch die beiden Corona-Jahre wurde ersichtlich, wie sehr die Kulturbranche auf Unterstützung angewiesen ist. «Die UNESCO berichtete darüber, dass weltweit über zehn Millionen Kulturschaffende auf Unterstützungsleistungen angewiesen waren und immer noch sind», so Jens Lampater. Einige Projekte sind in der Zwischenzeit realisiert worden, wie reduzierte Miettarife für städtische Räume, Schaffung von mittleren Bühnen, wie die vor zwei Jahren eröffnete Bachturnhalle, oder die Instandhaltung der Raumdatenbank. In der Umsetzungsphase befinden sich die neuartigen elektronischen Werbetafeln, die in der Stadt künftig aktuelle Veranstaltungen anzeigen werden.
Abwesenheiten beim Austausch
Die Anwesenden hätten auch gerne eine Vertretung des Stars in Town begrüssen wollen, da augenscheinlich Redebedarf bestehe. Der «Bock» erreichte Adi Brugger tags darauf in Italien, der es bedauerte, nicht am Austausch teilgenommen zu haben. «Leider war der Termin für uns etwas unglücklich. Die Nach-Festivalphase nutzen wir, um uns zu erholen und neue Energie zu schöpfen. Darum sind alle ferienhalber abwesend.» Doch auf Adi Bruggers To-Do-Liste sei vermerkt, dass er das Gespräch mit Kulturraum und weiteren Kulturschaffenden suchen will.
Nach einer Gruppenarbeit zu vier ausgewählten Themen und einem von «Advocatus Diaboli» vorgetragenen Satire-Pamphlet wurde der Abend mit einem Apéro geschlossen, die Rucksäcke der Teilnehmenden mit vielen spannenden Inputs gefüllt.