Wer selber schon einmal einen öffentlichen Auftritt oder Wettkampf hatte, der kann sicher nachvollziehen, wie es derzeit in den Probesälen und auf der Bühne des Stadttheaters zu und her geht. Alle anderen dürfen in diesem Bericht ein wenig Mäuschen spielen und Theaterluft schnuppern. Der Duft von Haarspray und Schminke begleitet uns auf dem Weg, untermalt von vielfältiger Musik aus Klassik, Musical, Pop bis HipHop und Livegesang. Der Einsatz, die Vorfreude, aber auch die Zweifel, die Ungewissheit nehmen jetzt stündlich zu, so kurz vor den grossen Jubiläums-Shows am kommenden Wochenende. Viele freiwillige Zusatzproben und Übungsstunden zu Hause wurden selbst während der Sommerferien absolviert, die ersten Kinderkostüme mussten bereits geflickt werden, letzte Accessoires werden zusammengesucht, rund 1350 Kilogramm Bühnentechnik warten auf den Aufbau. Die Köpfe der Schulleitung sind Tag und Nacht auf Stadttheater programmiert, Werbeflächen, Sponsoren, Tonstudioaufnahmen, Videoeinstellungen und Bilder für die LED-Wand gilt es zu koordinieren. Unzählige Fragen müssen beantwortet werden, die vielen freiwilligen Helfer:innen brauchen Instruktionen, Zeit- und Probepläne, damit sie zur Stelle sind, wenn die Märchenwesen der Kindershow geschminkt und frisiert, beruhigt und begleitet werden dürfen. Es ist ein besonderer Moment, wenn man zum ersten Mal als Künstler:in die Garderoben betritt, in die grossen Spiegel schaut und dann von der Bühne Sicht auf die noch leeren Reihen hat, wo man sonst selbst im Publikum sitzt.
In eine Rolle schlüpfen
Die erfahrenen Tänzer:innen lassen sich äusserlich nicht viel anmerken, aber nicht nur sie, sondern auch die Lehrpersonen «bibbern» wohl doch innerlich den Auftritten entgegen. Das Lächeln kann immer noch ein wenig strahlender, die Haltung ausdrucksstärker und die Sprünge dynamischer sein, und alle möchten die eigenen Erwartungen und diejenigen des Publikums erfüllen. Und so sind wir wieder beim Thema der Erwachsenenvorführungen: «Reflections». Wie oft meiden wir unser eigenes Spiegelbild, weil wir es als nicht perfekt erachten, wir vergleichen uns, suchen nach Anerkennung, umso schöner ist dann der Moment, wenn die Scheinwerfer erstrahlen und nur noch der Tanz, die Emotionen und das gemeinsame Erleben zählen. So, wie die Kinder beim «Tanzfest im Märchenwald» die Magie der Phantasie erleben, einmal in die Rolle der Prinzessin oder des bösen Wolfes schlüpfen dürfen, in die Geschichten eintauchen und geniessen können. Tanzen ist Bewegung für Körper, Geist und Seele und lässt dich Teil einer eigenen Welt werden.
Möchten Sie mit uns mitträumen und sich für ein paar Stunden verzaubern lassen? Nebst dem regulären Vorverkauf über das Stadttheater, können Sie in dieser Ausgabe des «Bocks» Tickets gewinnen. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen viel Spass und Freude mit uns zusammen.